Auf dem Weg zum Exascale-Supercomputer
Der erste europäische Exascale-Supercomputer „Jupiter“ kommt nach Jülich.
Das European High Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) und das Jülich Supercomputing Centre (JSC) haben eine Hosting-Vereinbarung für die Beschaffung und den Betrieb des ersten europäischen Exascale-Supercomputers „Jupiter“ abgeschlossen. Jupiter wird der erste europäische Exascale-Supercomputer sein, der die Schwelle von einer Trillion Rechenoperationen pro Sekunde überschreiten wird. Mit seiner enormen Rechenkapazität wird Jupiter die Entwicklung hochpräziser Modelle von komplexen Systemen ermöglichen und der Lösung wichtiger gesellschaftlicher Fragen, etwa zum Klimawandel, zu Pandemien und zur nachhaltigen Energieerzeugung, dienen. Der Superrechner der nächsten Generation wird gleichzeitig die intensive Nutzung künstlicher Intelligenz unterstützen und die Analyse großer Datenmengen ermöglichen.
Jupiter wird ab dem Jahr 2023 auf dem Jülicher Campus installiert und vom JSC, dem Höchstleistungsrechenzentrum des Forschungszentrums, betrieben. Der neue Rechner wird mit einem maximalen Gesamtbudget von 500 Millionen Euro durch die europäische Supercomputing-Initiative EuroHPC JU und die Bundesrepublik Deutschland finanziert. Davon werden 250 Millionen Euro von EuroHPC JU und weitere 250 Millionen Euro zu gleichen Teilen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen bereitgestellt. Der Computer wird einem breiten Kreis von europäischen Nutzern aus Wissenschaft, Industrie und dem öffentlichen Sektor zur Verfügung stehen, unabhängig davon, in welcher Region Europas sie sich befinden. Der Zugang zu den Rechenressourcen der neuen Maschine wird gemeinsam von EuroHPC JU und der Bundesrepublik Deutschland im Verhältnis zu ihren Investitionen verwaltet.
Das System wird auf einer dynamischen, modularen Supercomputing-Architektur basieren, die das Forschungszentrum Jülich zusammen mit europäischen und internationalen Partnern im Rahmen der von der Europäischen Kommission und EuroHPC JU geförderten DEEP-Projekte entwickelt hat. Die modulare Architektur wird eine optimierte Nutzung der verschiedenen Rechenmodule bei komplexen Simulationen ermöglichen. Und sie bedeutet auch, dass das System bestens darauf vorbereitet ist, zukünftige Technologien wie das Quantencomputing zu integrieren.
Der europäische Exascalerechner wird, wie alle EuroHPC-Supercomputer, unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Umweltschutzaspekten konzipiert. Jupiter wird mit Ökostrom betrieben werden. Seine Wasserkühlung wird dazu beitragen, dass der Supercomputer höchste Effizienzwerte erreicht. Das Forschungszentrum Jülich untersucht derzeit zudem mögliche Anwendungen, um die Abwärme zu nutzen.
Um Europa mit einer weltweit führenden Supercomputing-Infrastruktur auszustatten, hat EuroHPC JU acht Supercomputer beschafft, die über ganz Europa verteilt sind. Fünf dieser Superrechner sind bereits in Betrieb: LUMI in Finnland, LEONARDO in Italien, Vega in Slowenien, MeluXina in Luxemburg, Discoverer in Bulgarien und Karolina in der Tschechischen Republik. Zwei weitere Supercomputer werden derzeit installiert: MareNostrum5 in Spanien und Deucalion in Portugal.
FZJ / JOL