16.12.2022

Auf dem Weg zum Exascale-Supercomputer

Der erste europäische Exascale-Supercomputer „Jupiter“ kommt nach Jülich.

Das European High Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) und das Jülich Super­computing Centre (JSC) haben eine Hosting-Vereinbarung für die Beschaffung und den Betrieb des ersten europäischen Exascale-Super­computers „Jupiter“ abgeschlossen. Jupiter wird der erste europäische Exascale-Supercomputer sein, der die Schwelle von einer Trillion Rechen­operationen pro Sekunde überschreiten wird. Mit seiner enormen Rechen­kapazität wird Jupiter die Entwicklung hochpräziser Modelle von komplexen Systemen ermöglichen und der Lösung wichtiger gesell­schaftlicher Fragen, etwa zum Klimawandel, zu Pandemien und zur nachhaltigen Energie­erzeugung, dienen. Der Superrechner der nächsten Generation wird gleichzeitig die intensive Nutzung künst­licher Intelligenz unterstützen und die Analyse großer Datenmengen ermöglichen.

Abb.: Deutschlands derzeit schnellster Superrechner „Juwels“ am...
Abb.: Deutschlands derzeit schnellster Superrechner „Juwels“ am Forschungs­zentrum Jülich. (Bild: S. Kreklau, FZJ)

Jupiter wird ab dem Jahr 2023 auf dem Jülicher Campus installiert und vom JSC, dem Höchstleistungs­rechenzentrum des Forschungs­zentrums, betrieben. Der neue Rechner wird mit einem maximalen Gesamtbudget von 500 Millionen Euro durch die europäische Super­computing-Initiative EuroHPC JU und die Bundesrepublik Deutschland finanziert. Davon werden 250 Millionen Euro von EuroHPC JU und weitere 250 Millionen Euro zu gleichen Teilen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen bereit­gestellt. Der Computer wird einem breiten Kreis von euro­päischen Nutzern aus Wissenschaft, Industrie und dem öffent­lichen Sektor zur Verfügung stehen, unabhängig davon, in welcher Region Europas sie sich befinden. Der Zugang zu den Rechen­ressourcen der neuen Maschine wird gemeinsam von EuroHPC JU und der Bundes­republik Deutschland im Verhältnis zu ihren Investitionen verwaltet. 

Das System wird auf einer dynamischen, modularen Super­computing-Architektur basieren, die das Forschungs­zentrum Jülich zusammen mit europäischen und inter­nationalen Partnern im Rahmen der von der Europäischen Kommission und EuroHPC JU geförderten DEEP-Projekte entwickelt hat. Die modulare Architektur wird eine optimierte Nutzung der verschiedenen Rechen­module bei komplexen Simulationen ermöglichen. Und sie bedeutet auch, dass das System bestens darauf vorbereitet ist, zukünftige Techno­logien wie das Quanten­computing zu integrieren.

Der europäische Exascale­rechner wird, wie alle EuroHPC-Supercomputer, unter besonderer Berück­sichtigung von Nachhaltigkeits- und Umweltschutz­aspekten konzipiert. Jupiter wird mit Ökostrom betrieben werden. Seine Wasserkühlung wird dazu beitragen, dass der Supercomputer höchste Effizienz­werte erreicht. Das Forschungs­zentrum Jülich untersucht derzeit zudem mögliche Anwendungen, um die Abwärme zu nutzen.

Um Europa mit einer weltweit führenden Super­computing-Infrastruktur auszustatten, hat EuroHPC JU acht Super­computer beschafft, die über ganz Europa verteilt sind. Fünf dieser Superrechner sind bereits in Betrieb: LUMI in Finnland, LEONARDO in Italien, Vega in Slowenien, MeluXina in Luxemburg, Discoverer in Bulgarien und Karolina in der Tschechischen Republik. Zwei weitere Super­computer werden derzeit installiert: MareNostrum5 in Spanien und Deucalion in Portugal.

FZJ / JOL

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