Auszeichnung für Astrophysiker
Andreas Eckart erhält die Ernst-Mach-Ehrenmedaille.
Andreas Eckart, auswärtiges Mitglied des Max-Planck-Institutes für Radioastronomie in Bonn, hat die Ernst-Mach-Ehrenmedaille der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik für sein Lebenswerk erhalten. Der Preis, der die höchste Anerkennung Tschechiens für wissenschaftliche Leistungen in der Physik darstellt, wurden Eckart feierlich bei einer Veranstaltung in der Sternwarte in Brno, organisiert in Zusammenarbeit mit der Masaryk-Universität, von Akademiepräsidentin Eva Zažímalová überreicht.
Eckart hat von 1980 an im Rahmen seiner Diplomarbeit und anschließender Promotion im Bereich „Very Long Baseline Interferometry“ (VLBI) am Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) gearbeitet. Er promovierte im Jahre 1984 an der Universität Münster und wurde im gleichen Jahr mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet. Nach wissenschaftlichen Aufenthalten am MPIfR in Bonn, als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Steward-Observatorium in Tucson (USA) und schließlich am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching trat er im Jahr 2000 eine Professur für Physik an der Universität zu Köln an.
Neben bedeutsamen Beiträgen zu Nahinfrarotinstrumenten wie Sharp oder Gravity für Teleskope des European Southern Observatory hat Eckart die ersten räumlich hochaufgelösten Nahinfrarotbeobachtungen der Sterne in unmittelbarer Nähe zum supermassereichen schwarzen Loch Sagittarius A* (Sgr A*) im Zentrum unserer Galaxie durchgeführt.
Ebenfalls wies er im Jahr 2002 zum ersten Mal nach, dass der Hochgeschwindigkeitsstern S2 gravitativ an Sgr A* gebunden ist. In den letzten zwei Jahrzehnten machte Eckart zudem wichtige Beiträge zum Verständnis der Akkretionsvorgänge in unmittelbarer Nähe des Schwarze Lochs, unter anderem mit der ersten simultanen Beobachtung eines Aufleuchtens von Sgr A* im Röntgen- und Intrarotwellenlängenbereich.
Die nach Ernst-Mach benannte Auszeichnung wird durch die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik seit 1996 verliehen.
MPIfR / DE