30.06.2025

Berthold-Leibinger-Preise 2025 verliehen

Auszeichnungen für visionäre Leistungen in der Lasertechnologie würdigen interferometrische Nanopartikel-Tracking-Analyse, Laser-Augenchirurgie, und Laserlicht im tiefen UV bei Zimmertemperatur.

Bei einem festlichen Empfang auf dem Gelände der Trumpf SE in Ditzingen bei Stuttgart wurden am Abend des 20. Juni die Berthold Leibinger Preise 2025 verliehen. Nobelpreisträger, Führungskräfte sowie Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt kamen nach Schwaben, um Pionierleistungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und angewandten Lasertechnik zu feiern.


Preisträger und Laudatoren beim Berthold-Leibinger-Innovationspreis 2025
Quelle: Berthold Leibinger Stiftung

Berthold Leibinger war ein Pionier der angewandten Lasertechnik und langjähriger Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens Trumpf. Schon früh von der neuen Technologie fasziniert hatte er einen erheblichen Anteil an ihrer Einführung in den Maschinenbau. Er verstarb 2018, aber seine Leidenschaft für wissenschaftliche und technische Pionierleistungen wird von seinen Kindern weitergetragen. 

Nicola Leibinger-Kammüller, CEO der Trumpf-Gruppe, und Peter Leibinger führen als Gesellschafter der gemeinnützigen Berthold-Leibinger-Stiftung die Anliegen des Stifters fort. Peter Leibinger war viele Jahre CTO der Trumpf Gruppe und steht seit 2023 dem Aufsichtsrat vor. Er eröffnete die feierliche Preisverleihung auf dem Gelände des Trumpf-Hauptquartiers.

Aus einer Vielzahl hochwertiger Einsendungen wählte im Februar 2025 eine internationale Jury acht Projekte als Finalisten aus. Drei von ihnen erhielten am 20. Juni mit 50.000, 30.000 bzw. 20.000 Euro dotierte Preise, die alle zwei Jahre vergeben werden.

Ziyi Zhang, Hiroshi Amano, Maki Kushimoto und Akira Yoshikawa von der Universität Nagoya und des japanischen Unternehmens Asahi Kasei erhielten den dritten Preis für ihre bahnbrechenden Entwicklungen bei fern-ultravioletten Laserdioden. Diese ermöglichen erstmals eine kontinuierliche Laseremission von 270 nm bei Raumtemperatur.

Der zweite Preis ging an ein Entwicklungsteam der Carl Zeiss Meditec AG, das eine neue Generation von Augenoperationsgeräten entwickelt hat. Mit der sogenannten SMILE-Technologie ist es gelungen, refraktive Augenkorrekturen allein mit einem Femtosekundenlaser durchzuführen – ohne mechanische Schnitte. Dabei erzeugt ein feiner Laserstrahl eine dünne Gewebescheibe – ein Lentikel – innerhalb der Hornhaut. Der Arzt entnimmt das Lentikel am Ende der kurzen Operation durch einen kleinen Einschnitt. Dieser Einschnitt ist viel kleiner als bei herkömmlichen Lasik-Verfahren.

Vahid Sandoghdar vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts hat mit seinem Team die interferometrische Nanopartikel-Tracking-Analyse (iNTA-Methode) entwickelt, die mit dem ersten Preis des Berthold Leibinger Innovationspreises gewürdigt wurde. Die Methode eröffnet den Blick in die Nanowelt, Partikel bis zu einer Größe von 10 nm lassen sich in komplexen Gemischen verfolgen. Die Nanopartikel müssen nicht markiert werden, ihre Größe und Anzahl sind messbar. Inzwischen hat das Team den Versuchsaufbau in ein tragbares Gerät integriert, dessen Kopien in Forschungslaboratorien auf der ganzen Welt evaluiert werden.

Den mit 50.000 Euro dotierten Berthold Leibinger Zukunftspreis 2025 erhielt Jun Ye aus Boulder, Colorado (USA). Der Physiker forscht an der University of Colorado, am National Institute of Standards and Technology (NIST) und am JILA-Institut. Sein Team entwickelt optische Atomuhren von bisher unerreichter Genauigkeit – sie würden über die Lebensdauer des Universums weniger als eine Sekunde abweichen.

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