02.08.2023 • Energie

Bessere Elektrolyseure für grünen Wasserstoff

Neues Projekt widmet sich der Erzeugung von Wasserstoff und der Verschiffung nach Deutschland.

Wie bekommt man grünen Wasserstoff kosteneffizient von Australien nach Deutschland? Dieser Fragestellung geht das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächen­technik IST gemeinsam mit deutschen und australischen Projekt­partnern nach. Das Konsortium plant dabei über Machbarkeits­studien hinauszugehen. Ziel des Projekts „ScaleH2“der Förder­initiative HyGATE des Bundesforschungs­miniseriums ist die Nutzung skalierbarer PEM-Elektrolyse-Stacks mit inno­vativen Materialien, um erneuerbaren Wasserstoff kosten­effizient zu erzeugen. 

Abb.: Die Teilnehmer des Kick-Off-Meeting des Projekts „ScaleH2“. (Bild:...
Abb.: Die Teilnehmer des Kick-Off-Meeting des Projekts „ScaleH2“. (Bild: Fh.-IST)

Mit dem gewonnenen Wissen soll im Anschluss eine Wasserstoff-Export-Wertschöpfungs­kette von der Region Illawarra in New South Wales in Australien nach Deutschland aufgebaut werden. Die Schwerpunkte liegen auf der Verarbeitung innovativer Katalysator­materialien aus Australien, der Verwendung kosten­effizienter Bipolar­platten, der Demonstration produktions­technisch skalierbarer Beschichtungs- und Stack-Montage­prozesse, der Analyse geologischer Untergrund­speicher sowie der techno-ökonomischen Bewertung der Exportlieferkette. Dafür arbeiten renommierte Partner aus Forschung und Industrie auf deutscher und australischer Seite eng zusammen, darunter ATCO, UNSW, UTS, die Fraunhofer-Institute IST und IEG, das Institut für Energie- und System­verfahrenstechnik der TU Braunschweig, das Unternehmen Eisenhuth und als assoziierte Partner die Salzgitter AG und Uniper.

Die Vision der Projektpartner: Die Anlieferung des grünen Wasserstoffs soll in Form von Ammoniak über deutsche Häfen erfolgen, insbesondere Wilhelms­haven, um von dort aus nach einer Rückumwandlung in Wasserstoff zu industriellen Abnehmern in den aufstrebenden „Hydrogen Valleys“ transportiert zu werden, unter anderem zur Dekarbo­nisierung der Stahlwerke der Salzgitter AG als Partner des Wasserstoff Campus Salzgitter. Dadurch möchten die Forschenden einen nachhaltigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten und den Übergang zu einer kohlenstoff­armen Industrie unterstützen. Der australische Energie­infrastruktur­betreiber ATCO strebt dazu die Entwicklung einer Exportlieferkette mit einer Elektrolyse­kapazität von einem Gigawatt mit einer anschließenden Umwandlung in Ammoniak an.

Der Auftakt des Projekts fand am Wasserstoff Campus Salzgitter statt, wo die ersten Schritte des ScaleH2-Projekts abgestimmt und koordiniert wurden. „Ein besonderes Highlight war die Führung durch unsere neue auto­matisierte Stapelanlage für Brennstoff­zellen und Elektrolyse-Stacks, die zeigt, wie wir im Projekt automatisierte Prozesse im Industrie­maßstab für innovative Elektrolyse­technologien entwickeln können“, erklärt Christoph Imdahl, Projektkoordinator des deutschen Verbunds. „Wir sind hochmotiviert und gespannt auf die kommenden Heraus­forderungen und Chancen, die uns im Rahmen dieses Projekts erwarten. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Zukunft ein und freuen uns auf ein spannendes Projekt mit unseren Partnern.“

Fh.-IST / JOL

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