05.04.2018

Blaise-Pascal-Medaille für Peter Hänggi

European Academy of Science ehrt Physiker der Uni­ver­sität Augs­burg.

Den zahlreichen Auszeichnungen – darunter allein zehn Ehren­doktor­würden aus dem In- und Aus­land –, auf die Peter Hänggi, Pro­fessor der Uni­ver­sität Augs­burg, ver­weisen kann, hat die Euro­pean Academy of Science jetzt die Blaise-Pascal-Medaille für Physik hinzu­gefügt. Hänggi wird die Medaille im Rahmen eines Sympo­siums im Oktober 2018 an der Uni Biele­feld ent­gegen­nehmen.

Abb.: Der Augsburger Physiker und Träger der Blaise-Pascal-Medaille 2018: Peter Hänggi. (Bild: K. Satzinger-Viel)

Die Ehrung gilt zunächst Hänggis wegweisendem Beitrag zum Ver­ständnis von Fluk­tua­tionen in statis­tischer Mechanik inner­halb und außer­halb von thermi­schen Gleich­gewichts­zu­ständen. „Pro­fessor Peter Hänggi pre­sents a most visible flag­ship that changed our per­cep­tion of noise“, heißt es in der Begrün­dung. Durch ihn sei unsere Wahr­neh­mung von Rauschen kom­plett ver­ändert worden. Er habe neue theo­re­tische Möglich­keiten und Ansätze ent­wickelt, um die klas­sische stochas­tische Reso­nanz und insbe­sondere ihre Erwei­te­rung auf die Quanten­ebene ein­heit­lich zu beschreiben. Dabei werde das Rauschen der Um­ge­bung genutzt, um schwache Signale und Infor­ma­tion zu ver­stärken, eigent­liche Stör­signale also nutz­bringend ein­zu­setzen.

Die Blaise-Pascal-Medaille würdigt Hänggi darüber hinaus als den Begründer des Felds der Brown­schen Motoren. Dabei handelt es sich um durch Brown­sches Rauschen ange­triebene Bau­teile, die im Mikro- und Nano­bereich in Kombi­na­tion mit Nicht­gleich­gewichts­zu­ständen zum gezielten Trans­port genutzt werden können. Außerdem habe sich der Physiker die Aus­zeich­nung auch durch seine heraus­ragenden und ent­schei­denden Ent­wick­lungen im Kontext einer konsis­tenten relati­vis­tischen Thermo­dynamik und mit seinen bahn­brechenden Beiträgen zur Quanten­thermo­dynamik ver­dient.

Die Blaise-Pascal-Medaille wird seit 2003 jährlich von der im belgischen Lüttich ansäs­sigen Europä­ischen Aka­demie der Wissen­schaften ver­liehen, um heraus­ragende Forscher­persön­lich­keiten und deren Betrag zu Wissen­schaft und Technik anzu­er­kennen. Ziel ist es, die Exzel­lenz in Forschung und Bildung voran­zu­bringen. Die EurASc ist eine Non-Profit- und regie­rungs­unab­hängige Orga­ni­sa­tion, die die höchst­ange­sehenen Gelehrten und Inge­nieure aus der Forschung und der Ent­wick­lung neuer Techno­logien zusammen­bringt. Als Platt­form für grenz­über­greifende wissen­schaft­liche Zusammen­arbeit ermög­licht und fördert die EurASc den Zusammen­schluss der besten europä­ischen Wissen­schaftler im Sinne eines geeinten Europa und einer Stärkung der europä­ischen Wissen­schaft.

Hänggi wurde bereits 2014 in die EurASc aufge­nommen, seit 2003 ist er Mit­glied der Leopol­dina – Natio­nale Aka­demie der Wissen­schaften, seit 2007 auch der Aca­demia Euro­paea. In den ver­gan­genen 13 Jahren wurde der seit 1986 auf dem Lehr­stuhl für theo­re­tische Physik I an der Uni­ver­sität Augs­burg for­schende Wissen­schaftler, der auch Mit­glied der Nano Systems Ini­tia­tive Munich ist, mit insge­samt zehn Ehren­doktor-Titeln bedacht – von Uni­ver­si­täten und Aka­demien in Deutsch­land, Italien, Polen, Russ­land, Spanien und der Ukraine.

U. Augsburg / RK

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