21.06.2022

Der Blick fürs große Ganze

Roland Bacon erhält den Johann-Wempe-Preis für die Entwicklung astronomischer Instrumente.

Die Johann-Wempe-Stiftung ehrt Roland Bacon vom Centre de Recherche Astro­physique de Lyon, Frankreich, mit dem Johann-Wempe-Preis 2022 für seine Beiträge und Initiativen zu innovativen astronomischen Instrumenten über einen Zeitraum von fast 35 Jahren, insbesondere für seine feder­führende Rolle bei der Entwicklung des Konzepts der Integral­feld­spektroskopie.

 

Abb.: Roland Bacon (Bild: R. Bacon)
Abb.: Roland Bacon (Bild: R. Bacon)

Roland Bacon ist Projektleiter für das erfolgreiche Instrument MUSE (Multi Unit Spectroscopic Explorer) am Very Large Telescope (VLT) der ESO, das am AIP mitentwickelt wurde. MUSE ist heute das am meisten nachgefragte Instrument am VLT und hat bereits zu einer Vielzahl spektakulärer wissenschaftlicher Entdeckungen geführt, die nahezu alle Themen von der Sonnen­system­forschung bis zur beobachtenden Kosmologie abdecken.

Seit den 1980er Jahren hat Roland Bacon mehrere bahnbrechende Instrumente im Bereich der Integralfeld­spektroskopie konstruiert und in Betrieb genommen, darunter das TIGER-Instrument für das Canada-France Hawaii Telescope, das weltweit die erste Integralfeldeinheit (IFU) war, das OASIS-Instrument – die allererste IFU, die mit adaptiver Optik gekoppelt war, und das SAURON-Instrument am William-Herschel-Teleskop, eine Weitfeld-IFU, die für die Analyse der Sternbewegungen und stellarer Populationen naher Galaxien optimiert ist. Mittels IFUs können großflächige Objekte wie Nebel, Galaxien oder Stern- und Galaxienhaufen mit einer einzigen Aufnahme untersucht werden, die Spektren für jeden einzelnen Pixel enthält.

Von 1995 bis 2005 war Roland Bacon Direktor des Centre de Recherche Astro­physique de Lyon. Im Rahmen seiner Forschungs­arbeiten, die sich auf die Instrumentierung großer optischer Teleskope und die extra­galaktische Astronomie konzentrierten, war er an mehr als 350 Veröffentlichungen beteiligt. Roland Bacon hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, darunter ein ERC Advanced Grant im Jahr 2013 und die Jackson-Gwilt-Medaille der Royal Astronomical Society im Jahr 2020.

AIP / DE

 

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