Die Erde auf 235 Kanälen
Hyperspektrales Erdbeobachtungsinstrument DESIS bereit zum Flug auf die Internationale Raumstation.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das US-
Abb.: DESIS erfasst Bilddaten auf 235 eng nebeneinander liegenden Kanälen vom visuellen bis zum infraroten Spektrum. (Bild: DLR, CC-BY 3.0)
DESIS wird das erste DLR Instrument zur Analyse hyperspektraler Daten auf der ISS sein. „Erdbeobachtung mit hyperspektraler Sensorik ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Umweltmonitorings", erklärt Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, zu den neuen Möglichkeiten, die DESIS bietet. „DESIS ist ein vielseitiges Instrument, das neue Erkenntnisse über Landwirtschaft, Biodiversität, Geologie und Mineralogie, Küstenzonen, Wasserökosysteme und Desertifikation ermöglicht."
DESIS ist ein hyperspektrales Sensorsystem, das Bilddaten mit 235 eng nebeneinander liegenden Kanälen vom visuellen bis zum infraroten Spektrum mit einer geometrischen Oberflächenauflösung von 30 Metern im 400-
Die von DESIS aufgenommenen Spektralbänder eignen sich auch hervorragend zur Bestimmung der Gewässergüte insbesondere von Meeren und Seen. Mit den Daten können Forscher nicht nur die Wasserzusammensetzung sowie Verunreinigungen bestimmen. Sie können auch erkennen, wodurch die Verunreinigung zustande kommt. Ölteppiche lassen sich in ihrer Ausdehnung und auch in ihrer Dicke vermessen. Auch der Wassergehalt von Bodenflächen lässt sich mithilfe der DESIS-
Mit DESIS auf der Internationalen Raumstation ISS wird das DLR zum ersten Nutzer des Multiplattformsystems MUSES (Multi User System für die Erdsensorik), das 2017 an Bord der ISS installiert wurde. MUSES kann bis zu vier Erdbeobachtungsinstrumente aufnehmen. Damit wird die ISS zu einer universellen Instrumentenplattform. Aufgrund der Auslegung dieser Mission wird es auch möglich sein, das Instrument nach einer Lebensdauer von fünf bis acht Jahren wieder auf die Erde zu bringen, um die Auswirkungen der Umwelteinflüsse des Weltraums auf die Fernerkundungsinstrumente zu untersuchen.
„Allein die Tatsache, dass wir nicht um DESIS herum einen ganzen Satelliten bauen mussten, macht es zu einem sehr kosteneffizienten Projekt", sagt Uwe Knodt, Gesamtprojektleiter DESIS. Daneben ergeben sich weitere Vorteile der wissenschaftlich-
„Teledyne Brown Engineering ist begeistert von den Fortschritten, die wir durch die Partnerschaft mit dem DLR erzielt haben", sagte Jan Hess, Präsident von TBE. „Unsere MUSES-
DESIS und MUSES zusammen können von der ISS aus nach vorne, hinten und zur Seite schauen. Dieser hohe Agilitätsgrad ermöglicht es, Rettungskräfte im Fall von Katastrophen schnell mit Informationen zu versorgen. DLR und TBE wollen die Daten zukünftiger MUSES-
DLR / DE