Die Zähesten der Zähen
Organismen aus Weltraumexperiment nach fast zwei Jahren zurück auf der Erde – wer hat überlebt?
So unauffällig die kleinen Behälter sind, die zurzeit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auseinandergebaut werden – in ihnen befinden sich eventuell Überlebende, die über 530 Tage die Bedingungen des Weltraums überstanden haben. Mehrere hundert Organismen wie beispielsweise Bakterien, die Biofilme formen, Pilze, Flechten, Moose und Archaeen, die auf der Erde besonders salzhaltige Umgebungen lieben, kehrten gemeinsam mit Astronaut Tim Peake im Sojus-
Abb.: Über 530 Tage verbrachten die Organismen an der Außenseite der ISS. (Bild: NASA)
Dass sie gute Chance aufs Überleben haben, haben die Organismen bereits in ersten Tests auf der Erde bewiesen: Im DLR-
Ausgewählt hatten die Forscher für Labor und All vor allem Kandidaten, die bereits auf der Erde unter extremen Umweltbedingungen leben – und somit vielleicht auch in der Lage sein würden, unter Mond- und Marsbedingungen zu überleben. Um diese Bedingungen zu schaffen, betteten die Wissenschaftler ihre Proben in der EXPOSE-R2Anlage unter anderem in mars- und mondähnliche Böden, sorgten für eine künstliche Marsatmosphäre bei einigen Proben und setzten unterschiedliche Filter ein, um die Weltraumstrahlung zu beeinflussen. Außerdem wurden neben anderen Biomolekülen Pigmente, wie man sie in lebenden Organismen auf der Erde findet, den Marsbedingungen ausgesetzt. „Wenn wir herausfinden, unter welchen Bedingungen Organismen auf dem Mars oder dem Mond überleben und wie wir diese Signaturen von Leben aussehen können, können wir besser einschätzen, wo wir auf diesen Himmelskörpern nach Leben suchen sollten”, betont Jean-
Aber auch die Gefahr, dass mit einer Raumsonde irdisches Leben unbeabsichtigt auf einen anderen Himmelskörper gelangen könnte, ist mit den Ergebnisse der astrobiologischen Experimente einfacher abzuschätzen: „Wir müssen möglichst sicherstellen, andere Planeten davor zu schützen", sagt DLR-
DLR / DE