Dünnschicht-Pionier Johannes Ebert verstorben
Der Physiker war ein zentraler Wegbereiter der optischen Dünnschichttechnologie.
Der Physiker, Erfinder und Unternehmer Dr. Johannes Ebert ist am 31.07.2019 im Alter von 83 Jahren in Garbsen verstorben. Er gilt als zentraler Wegbereiter der optischen Dünnschichttechnologie. Seit Anfang der 1970er Jahre forschte er an der TU Hannover im Bereich Beschichtung für Laseroptiken. Mit seinen Entwicklungen und Ergebnissen - darunter die Ebert-Quelle für das ionengestützte Aufdampfen - sorgte er weltweit für Aufmerksamkeit. Er kooperierte mit diversen Forschungseinrichtungen, die mit seinen Spiegeln und Beschichtungen erste Laseranwendungen zur Industriereife brachten.
Mit der Kommerzialisierung des Lasers gründete Ebert an seinem Wohnort Garbsen bei Hannover die Laseroptik GmbH. Dort stellte er unter Beweis, dass seine wissenschaftlichen Erfolge auch wirtschaftlich tragfähig waren. Mit Herzblut, Ideenreichtum und Menschlichkeit baute er so mit seinen ersten Mitarbeitern – darunter seine Frau Angelika an vorderster Front – ein Familienunternehmen auf, welches heute hundert Mitarbeiter beschäftigt und wegen seiner Unternehmenskultur bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Sein innovatives und weitsichtiges Denken und Handeln ließen sein Lebenswerk aus kleinen Anfängen heraus zu einem Unternehmen mit Weltruf werden. Beide Söhne stiegen in das Unternehmen ein und nahmen ihre Tätigkeit an den spezialisierten Beschichtungsanlagen auf. 2007 übergab der Senior die Geschäftsführung an seinen Sohn Wolfgang Ebert. Bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden blieb er im Tagesgeschäft aktiv und weiterhin bevorzugter Gesprächspartner vieler Laserentwickler weltweit.
Neben seiner fachlichen Kompetenz und sozialen Orientierung zeichnete Johannes Ebert sich durch sein Engagement für den Umwelt- und Naturschutz aus. So entwickelte er schon früh eigene Systeme zur betrieblichen Energierückgewinnung. Bereits bei der Planung neuer Betriebsgebäude wurden Brutstätten und Lebensräume für Eulen, Falken, Störche, Singvögel, Fledermäuse, Insekten und diverse Amphibien berücksichtigt. Seine sieben Enkelkinder führte er spielerisch und geduldig an Naturwissenschaft und Technik heran und war für sie stets ein beliebter Anlaufpunkt.
Laseroptik / JOL