02.01.2014

Förderung für junge XFEL-Forscher

Die VolkswagenStiftung schreibt weitere Peter Paul Ewald-Fellowships zur Forschung an Röntgen-Freie-Elektronen-Lasern aus.

Freie-Elektronen-Laser erzeugen ultrakurze Lichtblitze im Röntgenbereich mit höchster Brillanz. Dadurch lassen sich pro Sekunde zehntausende Aufnahmen aus dem Nanokosmos machen, zum Beispiel von Viren, Zellen oder chemischen Reaktionen. Diese Forschungsanlagen eröffnen auch Einblicke in die Zustände von Materie unter extremsten Bedingungen, wie sie etwa im Inneren von Planeten herrschen. Bereits drei Nobelpreise sind aus solcher Forschung am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) hervorgegangen.

Bild: Freie-Elektronen-Laser (LCLS) der Universität Stanford (Bild: SLAC)

Mit ihren Peter Paul Ewald-Fellowships will die VolkswagenStiftung es vor allem jungen Forscherinnen und Forschern ermöglichen, an einem von weltweit nur wenigen Röntgen-Freie-Elektronen-Lasern (X-Ray Free-Electron Laser, XFEL) Messungen vorzunehmen. Dazu fördert sie die Stiftung über drei Jahre mit einer Stelle in Deutschland einschließlich eines ein- bis zweijährigen Forschungsaufenthalts in Stanford. „Unser Programm bietet Postdocs eine ganz außergewöhnliche Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich gleichzeitig mit den Besten ihres Faches vor Ort auszutauschen“, erklärt Ulrike Bischler, ihres Zeichens Physikerin und verantwortliche Förderreferentin für die Fellowships bei der VolkswagenStiftung. „Mit dem Know-how, das sich die Wissenschaftler in Stanford aneignen, sind sie bestens vorbereitet, um beispielsweise am European XFEL in Hamburg ihre Fähigkeiten einzubringen und dort ihre Forschungen fortzuführen.“ Die Anlage, die in Hamburg und Schenefeld entsteht, soll 2015 in Betrieb gehen und wird die leistungsstärkste weltweit sein.

Seit Beginn der Förderinitiative im Jahr 2011 haben die Geförderten der VolkswagenStiftung bereits vielversprechend Erkenntnisse gewonnen. Katharina Kubicek vom Deutschen Elektronen-Synchrotron Hamburg untersuchte, wie die chemischen Eigenschaften eines Lösungsmittels eine chemische Reaktion der gelösten Substanz beeinflussen. Ein Forscherteam um Andreas Schropp von der Technischen Universität Dresden hat eine neue Abbildungsmethode entwickelt, die auf der Beugung der Röntgenstrahlung an einer Probe beruht. Ulf Zastrau von der Universität Jena und seine Kollegen erzeugten mit dem Röntgenlaser sogenannte warme dichte Materie, wie sie im Innern von Sternen und Planeten vorkommt, und untersuchen ihre Eigenschaften.

Bislang hat die Stiftung für neun Fellowships und zwei Sommerschulen insgesamt rund 2,8 Millionen Euro bewilligt; einer der Geförderten hat inzwischen eine Assistenzprofessur inne. Der nächste Stichtag für Bewerbungen um ein Peter Paul Ewald-Fellowship ist der 30. Januar 2014.

VolkswagenStiftung / DE

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