17.07.2008

Forschungsinstitut für kälteste und heißeste Materie gegründet

Das Extreme Matter Institute (EMMI) wurde an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) bei Darmstadt gegründet.

Darmstadt (dpa) - Ein neues Forschungsinstitut in Darmstadt soll weltweit Wissenschaftler miteinander vernetzen, die extreme Zustände der Materie erforschen. Das Extreme Matter Institute (EMMI) wurde an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) bei Darmstadt gegründet. «Wir wollen sowohl die kälteste als auch die heißeste Materie im Universum erforschen», sagte der designierte EMMI-Direktor Peter Braun-Munzinger. In den nächsten Jahren soll auf dem Gelände der GSI ein eigenes Gebäude für das EMMI gebaut werden.

Heiße Materieformen, wie sie etwa in der kosmischen Ursuppe nach dem Urknall oder bei Supernova-Explosionen auftreten, werden in Teilchenbeschleunigern erzeugt. In ihren Laboren erzeugen Physiker aber auch ultrakalte Gase, deren Temperatur nur wenige Milliardstel Grad über dem absoluten Nullpunkt liegt. Es sollen grundlegende physikalische Gesetzmäßigkeiten untersucht werden, die das Verhalten beider Extremformen der Materie regeln, sagte Braun-Munzinger.

«Am EMMI werden Wissenschaftler Gelegenheit haben, aktuelle Forschungsfragen mit der Weltelite zu diskutieren», sagte der Physiker. Darüber hinaus will das Institut Kurse anbieten, die es an Universitäten nicht gibt. Die Universitäten in der Region würden von etwa 30 zusätzlichen vom EMMI finanzierten Professuren profitieren. Neben 50 bis 60 festen Mitarbeitern sollen stets etwa 60 Gastwissenschaftler aus aller Welt an dem neuen Institut tätig sein. «Dem US-amerikanischen Wissenschaftssystem kann man nur mit solchen konzertierten Programmen wie dem EMMI Paroli bieten», sagte Horst Stöcker, der wissenschaftliche Geschäftsführer der GSI.

Das Institut wird von der Helmholtz-Gemeinschaft in den kommenden fünf Jahren mit 18,75 Millionen Euro gefördert. Zwölf Partnerinstitutionen aus dem In- und Ausland, darunter die Universität Frankfurt, die Technische Universität Darmstadt und das Frankfurter Forschungsinstitut FIAS, sollen die Forscherallianz in den nächsten fünf Jahren mit weiteren 54 Millionen Euro unterstützen. Das Institutsgebäude soll hauptsächlich mit Mitteln der Stiftung Giersch erstellt werden.

Weitere Infos:

Content-Ad

Park FX200 | Das fortschrittlichste AFM für 200-mm-Proben

Park FX200 | Das fortschrittlichste AFM für 200-mm-Proben

Das Park FX200 ist ideal für Forschung und Industrie zur automatisierten Messung von bis zu 200mm großen Proben und bietet bedeutende Fortschritte in der AFM-Technologie

Anbieter des Monats

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Das Unternehmen wurde 1989 von Dr. Karl Eberl als Spin-off des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Weil der Stadt bei Stuttgart.

Meist gelesen

Photo
04.04.2025 • NachrichtPanorama

So gelingt die Energiewende

Unterwasser-Pumpspeicherkraftwerke im Tagebauloch könnten einen wichtigen Beitrag liefern, wie eine neue Reihe in „Physik in unserer Zeit“ erläutert.

Themen