Freier Zugang zu Mondgestein
Open-Source Software bübndelt Daten des „Moon Mineralogy Mapper (M3)“.
Mit „MoonIndex“ haben Forschende der Constructor University und des Nationalen Instituts für Astrophysik in Italien eine neue Open-Source Software entwickelt. Sie ermöglicht der Wissenschaft erstmals den kostenlosen Zugang zu Daten des „Moon Mineralogy Mapper (M3)“, mit denen die Zusammensetzung der Mondoberfläche analysiert werden kann. Das Werkzeug bietet eine Vielzahl von Anwendungen.
„Der Schlüssel für das Verständnis von Planentenoberflächen und deren Kartierung sind Spektralindizes“, sagt Javier Eduardo Suárez Valencia von der Constructor University. Jede Oberfläche hat ein ganz spezielles, individuelles Reflexionsverhalten. Er gibt Auskunft etwa über das Vorhandensein bestimmter Mineralien in Gesteinen oder über die physikalischen Eigenschaften der Oberfläche. So haben die Forschenden etwa Mineralien der Olivingruppe oder Anorthosite identifiziert. Insgesamt haben sie 39 Indizes für die Untersuchung der Mondoberfläche mithilfe vom M3-Daten nachgebildet. M3 ist ein Spektrometer, das die erste hochauflösende räumliche und spektrale Karte der gesamten Mondoberfläche lieferte und die in ihnen vorhandenen Mineralien sichtbar machte.
„MoonIndex ist ein zuverlässiges und vielseitiges Werkzeug für die Analyse der Zusammensetzung der Mondoberfläche“, sagt der Geologe Suárez-Valencia. Die natürlichen Ressourcen des Mondes könnten etwa für künftige Missionen ins All genutzt werden. Auch zur Identifizierung geeigneter Landestellen ist MoonIndex hilfreich. Die Forschenden erhoffen sich zudem durch die kostenlose und quelloffene Software, verfasst in der Programmiersprache Python, einen Beitrag zur Demokratisierung der Wissenschaft zu leisten.
Das Interesse an der Erforschung des Mondes ist groß. Verschiedene Länder haben in diesem Jahr Mondmissionen gestartet oder planen, dies zu tun. So will die US-Raumfahrtorganisation Nasa im November als Vorbereitung für eine Mondlandung die Mission „Artemis 2“ starten, die mehrere Astronautinnen und Astronauten auf eine Umlaufbahn um den Mond bringen soll.
Constructor U. / JOL