20.07.2021

Gemeinsam schneller rechnen

Europäisches Konsortium schließt sich zur Entwicklung intelligenter adaptiver Speichersysteme zusammen.

Vierzehn Einrichtungen aus sechs europäischen Ländern setzen im Rahmen des Admire-Projekts ein neuartiges adaptives Speichersystem für Hochleistungs­rechner um. Mit dessen Hilfe soll die Laufzeit von Anwendungen aus den Bereichen Wetter­vorhersage, Molekular­dynamik, Turbulenz­simulation, Kartografie, Gehirn­forschung und Software­katalogisierung deutlich gesteigert werden. Unter der Koordination der Madrider Universität Carlos III (UC3M) fördern das European High-Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) und die teilnehmenden Staaten das Projekt.

 

Abb.: Grafische Darstellung der Haupt­themen­felder im Admire-Projekt (Bild: ...
Abb.: Grafische Darstellung der Haupt­themen­felder im Admire-Projekt (Bild: Admire Project)

Die Verarbeitung sehr großer Datenmengen, wie sie beispielsweise für die künstliche Intelligenz benötigt werden, ist eine der Triebfedern beim Entwurf von Hochleistungs­rechnern – ein Trend, der das klassische, auf das reine Rechnen fokussierte Design solcher Rechner infrage stellt. Deren flache Speicher­hierarchien mit einem zentralen Dateisystem erweisen sich zunehmend als nicht ausreichend. Neue Technologien in Richtung schneller, nichtflüchtiger und gleichzeitig energieeffizienter Massenspeicher eröffnen Chancen, den Bedürfnissen datenintensiver Anwendungen gerecht zu werden. Bisher fehlen jedoch adäquate Steuerungs­mechanismen und angepasste Dateisysteme, um dieses Potenzial auszuschöpfen. Diese zu schaffen ist das Ziel des europäischen Projekts Admire.

Vier deutsche Einrichtungen sind maßgeblich an dem Projekt beteiligt und werden in den kommenden drei Jahren an verschiedenen Komponenten des Admire-Gesamtsystems arbeiten. Admire ist ein von der EU gefördertes Projekt. Es startete am 1. April 2021 und wird über drei Jahre mit einem Budget von 7,9 Millionen Euro gefördert. Unter der Koordination der Universität Carlos III (Spanien) arbeitet ein multidisziplinäres, wissenschaftliches Team zusammen: Barcelona Supercomputing Center (Spanien), Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutschland), Technische Universität Darmstadt (Deutschland), Max-Planck-Gesellschaft (Deutschland), Forschungs­zentrum Jülich GmbH (Deutschland), DataDirect Networks (Frankreich), Paratools (Frankreich), Institut national de recherche en sciences et technologies du numérique (Frankreich), Consorzio Interuniversitario Nazionale per l’Informatica (Italien), CINECA Consorzio Interuniversitario (Italien), E4 Computer Engineering SpA (Italien), Instytut Chemii Bio­organicznej Polskiej Akademii Nauk (Polen) und Kungliga Tekniska högskolan (Schweden).

Förderung erhält Admire vom European High-Performance Computing Joint Undertaking (JU) unter der Förder­vereinbarung Nr. 956748. Das JU erhält Unterstützung durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union sowie durch die Länder Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden.

JGU / DE

 

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