Gesucht: Ein Name für HD 32518
Öffentlichkeit darf ein fernes Sonnensystem neu benennen.
Die deutsche Öffentlichkeit darf einem Exoplaneten und seinem Stern einen Namen geben. Der ausgewählte Name wird von der Internationalen Astronomischen Union (IAU), die für die Benennung von Himmelsobjekten zuständig ist, anschließend als ein offizieller Name geführt. Planet und Stern tragen derzeit lediglich eine Katalognummer: HD 32518 ist der Stern, HD 32518b ist der Planet. Dass Exoplaneten einen echten Namen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es erst eine entsprechende Aktion im Jahre 2015. Ein Namensvorschlag aus Deutschland wurde damals nicht ausgewählt. Dieses Jahr hat Deutschland einen eigenen, zu taufenden Planeten. Anlass der Aktion ist das hundertjährige Bestehen der Internationalen Astronomischen Union als weltweite Organisation der professionellen Astronomen.
HD 32518 b ist ein Exoplanet, der den Stern HD 32518 umkreist. HD steht für den US-amerikanischen Henry-Draper-Katalog aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Planet HD 32518 b ist ein Riesen-Jupiter mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der Planet wurde 2009 von Michaela Döllinger (ESO), Artie Hatzes (Landessternwarte Tautenburg), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt.
Der Stern mit der Katalognummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe. Er hat ungefähr dieselbe Masse, aber einen zehn Mal größeren Durchmesser als die Sonne. Das unscheinbare Sternbild Giraffe (Kamelopard) liegt in der Nähe des Polarsterns. HD 32518 ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar.
In der ersten Phase des Projekts vom 7. Juni bis zum 20. September 2019 werden Namensvorschläge gesammelt. Vorschlagsberechtigt sind Schulklassen, Kindergartengruppen und Amateurastronomische Vereinigungen. Pro Gruppe soll nur ein Vorschlag – ein Name für den Stern plus ein Name für den Planeten – eingereicht werden. Allerdings sind ein paar Regeln zu beachten, da einige Arten von Namen nicht zulässig sind.
MPA / JOL
Weitere Infos
- NameExoWorlds Deutschland, Max-Planck-Gesellschaft, München
- Regeln für die Namenswahl, International Astronomical Union IAU, Leiden, Niederlande