12.06.2019

Gesucht: Ein Name für HD 32518

Öffentlichkeit darf ein fernes Sonnensystem neu benennen.

Die deutsche Öffent­lichkeit darf einem Exoplaneten und seinem Stern einen Namen geben. Der ausgewählte Name wird von der Inter­nationalen Astro­nomischen Union (IAU), die für die Benennung von Himmelsobjekten zuständig ist, anschließend als ein offizieller Name geführt. Planet und Stern tragen derzeit lediglich eine Katalognummer: HD 32518 ist der Stern, HD 32518b ist der Planet. Dass Exoplaneten einen echten Namen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es erst eine entsprechende Aktion im Jahre 2015. Ein Namens­vorschlag aus Deutsch­land wurde damals nicht ausgewählt. Dieses Jahr hat Deutschland einen eigenen, zu taufenden Planeten. Anlass der Aktion ist das hundertjährige Bestehen der Inter­nationalen Astro­nomischen Union als weltweite Organisation der pro­fessionellen Astronomen.

Abb.: Künstlerische Darstellung des Jupiter-Zwillings um HIP 11915, der HD...
Abb.: Künstlerische Darstellung des Jupiter-Zwillings um HIP 11915, der HD 32518b ähnlich sein könnte. (Bild: L. Benassi, ESO)

HD 32518 b ist ein Exoplanet, der den Stern HD 32518 umkreist. HD steht für den US-ameri­kanischen Henry-Draper-Katalog aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Planet HD 32518 b ist ein Riesen-Jupiter mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der Planet wurde 2009 von Michaela Döllinger (ESO), Artie Hatzes (Landes­sternwarte Tautenburg), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der Radial­geschwindigkeits­methode entdeckt. 

Der Stern mit der Katalog­nummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe. Er hat ungefähr dieselbe Masse, aber einen zehn Mal größeren Durch­messer als die Sonne. Das unschein­bare Sternbild Giraffe (Kamelopard) liegt in der Nähe des Polarsterns. HD 32518 ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar.

In der ersten Phase des Projekts vom 7. Juni bis zum 20. September 2019 werden Namens­vorschläge gesammelt. Vorschlags­berechtigt sind Schulklassen, Kindergarten­gruppen und Amateur­astronomische Vereinigungen. Pro Gruppe soll nur ein Vorschlag – ein Name für den Stern plus ein Name für den Planeten – eingereicht werden. Aller­dings sind ein paar Regeln zu beachten, da einige Arten von Namen nicht zulässig sind. 

MPA / JOL

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