26.10.2012

Großer Andrang auf der dritten MSE in Darmstadt

Die MSE stand dieses Jahr im Zeichen der Trendthemen Energiewende, Rohstoff- und Energieeffizienz und Innovationen für Erneuerbare Energien

Wie trägt die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik zur Energiewende bei? Welche Innovationen bereiten den Weg zu weniger CO2-Emissionen? Welche neuen Entwicklungen gibt es bei den Materialien und Werkstoffen?

Antworten gab vom 25. bis 27. September die internationale Tagung „Materials Science and Engineering“ (MSE), die von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e. V. (DGM) in Darmstadt veranstaltet wurde. Schwerpunkte waren dieses Jahr die Nachhaltigkeit von Rohstoffen sowie Werkstoffinnovationen für den Umstieg auf erneuerbare Energien. In 10 Parallelen bot der Kongress über tausend Beiträge aus 47 Nationen. Insgesamt mehr als 1250 Teilnehmer nahmen an 7 Plenar-, 44 Keynote- und 27 Highlight-Vorträgen teil. Seit der Einführung des Kongresses 2008 stieg damit die Besucherzahl erneut an. „Wir freuen uns, dass sich die MSE als die internationale Tagung der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik durchgesetzt hat“, sagte Dr.-Ing. Frank Fischer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGM am Rande der Tagung. Die MSE entwickelt sich immer mehr zum Treffpunkt für Nachwuchsforscher und etablierte Wissenschaftler aus aller Welt.

Abb.: Professor Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hielt das Grußwort. (Bild: DGM)

 

Neu war 2012, dass erstmals ein Gastland seinen materialwissenschaftlichen und werkstofftechnischen Forschungsstand in einem eigenen Symposium präsentierte. „Damit manifestieren die DGM und ihr australisches Pendant, Materials Australia, ihre Kooperation. Auch in Zukunft sollen Gastländer auf der MSE mit einbezogen werden“, erläuterte Fischer. Beliebt beim deutschen Publikum waren die interessanten Side Events wie eine prominent besetzte Podiumsdiskussion sowie ein Karriereworkshop für junge Wissenschaftler. Dieses Jahr wurde die MSE von einer Ausstellung begleitet, auf der sich die internationalen Firmen Heraeus, LOT-Oriel, Metatech, Maney Publishing, Wiley-VCH sowie Sigma-Aldrich präsentierten. Das Hanauer Edelmetall- und Technologieunternehmen Heraeus trat darüber hinaus auch als Sponsor der MSE 2012 auf.

„Die Energiewende ist kein allein deutsches Projekt“, sagte Prof. Matthias Kleiner in seinem Grußwort. „Die Energiefrage betrifft die gesamte internationale Gemeinschaft.“ Der Präsident der DFG stellte die Bedeutung von Innovationen der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik für die Energiewende heraus und betonte die Notwendigkeit eines internationalen Forums wie das der MSE. „Ein effektiver Austausch zwischen der Grundlagenforschung und ihrer weltweiten Anwendung ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Kleiner. Dr. Julian Allwood von der Universität Cambridge setzte sich in seinem Plenarvortrag bereits konkret mit nachhaltigeren Materialien und deren sinnvollen Einsatz auseinander. Er forderte die Wissenschaftler dazu auf, die klassischen Werkstoffe wie Stahl und Aluminium weiter zu erforschen. Die Lösung läge auch darin, Materialien effizienter zu recyclen, die Haltbarkeit der Produkte zu verlängern und das Gewicht etwa von Autos zu reduzieren.

Am zweiten Kongresstag präsentierten Akteure aus Wissenschaft und Industrie auf dem Side Event des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ihren derzeitigen Erkenntnisstand zum Förderschwerpunkt Fügetechnologien und ihre Funktion für den Einsatz von Multimaterialsystemen und Leichtbauweisen.

Abb.: Der von Wiley-VCH gesponsorte Posterpreis wurde von Tagungs-Chairman E. Quandt überreicht (ganz rechts; Bild: DGM)

Ein weiteres Highlight war dieses Jahr das Ehrensymposium zu den wichtigsten Forschungsfeldern des ehemaligen DGM-Vorsitzenden Prof. Dr. Günter Gottstein von der Rheinisch-Westfaelischen Technischen Hochschule Aachen. Auf dem Nachwuchskarriere-workshop wurden über 100 junge Wissenschaftler umfassend zu Karrieremöglichkeiten informiert und beraten. Ob der Berufsweg über das Ausland führen soll, in der Industrie oder in der Wissenschaft angestrebt wird – erfahrene, namhafte Persönlichkeiten ließen die jungen Kollegen in Vorträgen und Plenardiskussionen an ihrem Wissen teilhaben. Am letzten Kongresstag freuten sich drei Nachwuchswissenschaftler über den Posterpreis, der von Wiley-VCH mit Buchgutscheinen gesponsert und verliehen wurde. Von über 400 ausgestellten Postern kamen 26 in die engere Auswahl. Das beste Poster präsentierte Marek Prajer von der Technischen Universität Delft (Niederlande) zu funktionalen Werkstoffen mit dem Titel „Self-healing of polymer matrices with liquid-compartment fibres“. Den zweiten und dritten Platz belegten Ralf Webler (Universität Erlangen-Nürnberg) und Dr. Zaklina Burghard (Universität Stuttgart).

DGM / CT

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