18.11.2009

Haushaltsroboter trifft Gecko-Füße

Ab 20. November geöffnet: Mit dem "Zentrum Neue Technologien" bietet das Deutsche Museum eine interaktive Plattform für aktuelle Themen aus Naturwissenschaft und Technik.


Ab 20. November geöffnet: Mit dem "Zentrum Neue Technologien" bietet das Deutsche Museum eine interaktive Plattform für aktuelle Themen aus Naturwissenschaft und Technik.

  

Am 19. November 2009 eröffnet Bundespräsident Horst Köhler im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer das „Zentrum Neue Technologien“ (ZNT) im Deutschen Museum in München. Auf einer Fläche von 2400 m2 bietet das ZNT eine flexible, interdisziplinäre und interaktive Plattform für aktuelle Themen aus Naturwissenschaft und Technik. Rund um die Dauerausstellung zur Nano- und Biotechnologie gruppieren sich Präsentationen der Partner aus Industrie, Wissenschaft und Forschung, ein Veranstaltungsforum, Sonderausstellungen zu neuen Materialien sowie Robotik und Wellenkraftwerken. Die Besucher können in verschiedenen Labors nicht nur selbst Experimente durchführen, sondern auch Forschern bei ihrer Arbeit live über die Schulter schauen. In der Mitte der Halle „schwebt“ als Sinnbild für Visionen und Zukunftstechnologien ein UFO, in dem sich das DNA-Besucherlabor befindet.

  

Abb.: Blick in die Ausstellung: In der Mitte der Halle "schwebt" ein UFO, in dem sich das DNA-Besucherlabor befindet. (Bild: Deutsches Museum)

Mit einer Mischung aus klassischen Exponaten, Labors, multimedialen Elementen etc. werden neue Technologien und die dahinterstehende Forschung erlebbar und verstehbar gemacht. Hier geht es auch darum, gesellschaftspolitische und ethische Fragen, die die Neuen Technologien aufwerfen, darzustellen, zu erörtern und zu diskutieren. „In unserer hoch technisierten Welt wird das Verständnis über die Grundlagen neuer Technologien zunehmend wichtig, um als mündiger Bürger Entscheidungen für sich und die Zukunft unserer Gesellschaft treffen zu können. Die Elemente des ZNT bringen Transparenz in oft unübersichtliche Bereiche der aktuellen Forschung“, sagt Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums.

 

Abb.: Arbeitsplätze im DNA-Besucherlabor (Bild: Deutsches Museum)

   

Die flexible Infrastruktur des neu eröffneten Bereichs erlaubt, alle Register der Vermittlung komplexer Themen zu ziehen:

  

Dauerausstellung Bio- und Nanotechnologie

In der Dauerausstellung zu Bio- und Nanotechnologie machen interaktive Touch-Vitrinen, eindrucksvolle Exponate und aufwendige Demonstrationen die Geheimnisse dieses Themengebiets zugänglich. Von an der Decke haftenden Gecko-Füßen, sich selbstorganisierenden Molekülen bis hin zu gentechnisch veränderten Ziegen, die Blutgerinnungshemmer in ihrer Milch produzieren, reicht das Spektrum der Ausstellung. Des Weiteren treten hier einige bereichsübergreifende Elemente auf. So werden in den Partnergeschichten einzelne Wissenschaftler und deren Forschungsprojekte vorgestellt. Diese wurden zusammen mit den Wissenschaftspartnern des ZNT erarbeitet. Nachgedacht-Stationen bilden wiederkehrende kleine „Stolpersteine“ in der Ausstellung und hinterfragen die dargestellten Themen. Besucher hören verschiedene Positionen zum Thema und können ihre eigene Meinung kundtun. Das Meinungsbild anderer Besucher wird ihnen in Form ausgewählter Statistiken zurückgespiegelt. In kurzen, comicartigen Animationsgeschichten wagt das Nano-Orakel einen Blick in diese Zukunft und wartet mit positiven, aber auch negativen Visionen auf. Das kritische und manchmal auch augenzwinkernde Orakel verrät interessierten Ausstellungsbesuchern mehr über Ziele und Möglichkeiten der wissenschaftlichen Forschung.

  

Sonderausstellungsflächen

Wechselnde Sonderausstellungen widmen sich Themen wie den Materialwissenschaften, der Robotik und der Energieerzeugung aus Meereswellen. Im Frühjahr kommen Ausstellungen zur Grünen Gentechnik und zur Meeresforschung.

Labore

 

Unter dem Motto „Gläserne Wissenschaft“ können Besucher in verschiedenen Laborbereichen Wissenschaft live erleben, zum Beispiel im Labor-UFO ihre eigene DNA isolieren oder sich im gläsernen Forscherlabor mit Nanowissenschaftlern über deren aktuelle Forschung unter Anwendung von Rastersondenmikroskopen unterhalten. „Nachwuchsforscher“ ab 10 Jahren können im TUMLab Astronomie, Robotik, Automatisierungstechnik oder virtuelle Chemie in Kursprogrammen erleben.

 

 

Abb.: Der Serviceroboter ARMAR II ist ein lernfähiger humanoider Haushaltroboter. (Bild: Deutsches Museum)

Veranstaltungsforum

Neben Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Live-Übertragungen aus Laboren der Münchner Universitäten und der Partner des ZNT, finden im Veranstaltungsforum auch Bürgerdialogtage mit den Akteuren aus Forschung und Entwicklung statt.

  

Partner und Verleihung des Deutschen Zukunftspreises

Um das Zentrum Neue Technologien auch von fachlicher Seite auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, hat sich das Deutsche Museum für das Projekt hochrangige Partner gesucht: Das Biotech-Unternehmen Amgen ist Gründungspartner des ZNT, das Bundesministerium für Bildung und Forschung begleitet das ZNT im Rahmen der Hightech-Strategie für Deutschland. Die drei großen Wissenschaftsorganisationen Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und Fraunhofer-Gesellschaft sind die Wissenschaftspartner des Projekts. Im Rahmen der Exzellenzinitiative ist das Deutsche Museum Outreach-Partner der TU München.

Den inhaltlichen und räumlichen Auftakt zum Zentrum Neue Technologien bildet die Ausstellung zum Deutschen Zukunftspreis. Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation wird alljährlich für besondere Forschungsleistungen verliehen, die zu markttauglichen Produkten führen. Bundespräsident Horst Köhler wird das Gewinnerteam des Deutschen Zukunftspreises am 2. Dezember 2009 in Berlin bekanntgeben. Das preisgekrönte Projekt wird Anfang 2010 in die „Hall of Fame“ des Deutschen Zukunftspreises im Deutschen Museum in München einziehen.

Eröffnung für Besucher am 20. November

Ab Freitag, 20. November 2009, ist das ZNT des Deutschen Museums für Besucher geöffnet. Am Samstag, 21. November 2009, findet im ZNT der NanoDay des Exzellenzclusters „Nanosystems Initiative Munich“ (NIM) statt, bei dem es noch mehr Wissenschaft zum Anfassen gibt. Anlässlich der Eröffnung des ZNT sind vom 19. bis 21. November die rollenden Ausstellungsräume des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Innenhof des Deutschen Museums zu Gast. Der nanoTruck und das BIOTechnikum informieren zusätzlich über die Forschung in der Bio- und Nanotechnologie.

Die Eröffnung des Zentrums Neue Technologien ist der erste große Meilenstein der Zukunftsinitiative Deutsches Museum. Der in den 1930er Jahren errichtete Gebäudetrakt ist nun als erster Abschnitt auf der Museumsinsel vollständig saniert.

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Das «Deutsche Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik» in München kann mit vielen Superlativen aufwarten: Mehr als 1,4 Millionen Besucher kommen jährlich, um sich etwa das erste Motorflugzeug der Gebrüder Wright oder den ersten programmgesteuerten Computer anzusehen. Damit ist das Deutsche Museum das meistbesuchte Museum der Bundesrepublik. Als eines der ersten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt wurde das Deutsche Museum 1903 von dem deutschen Bauingenieur Oskar von Miller (1855-1934) gegründet.

Mit einer Sammlung von mehr als 100 000 Objekten ist es derzeit eines der bedeutendsten naturwissenschaftlich-technischen Museen weltweit. Der Bestand der Bibliothek, der größten Museumsbibliothek Deutschlands, umfasst etwa 900 000 Bände. Auch das Archiv kann sich sehen lassen: Etwa 4,5 Regalkilometer an Archivalien, Quellen und Dokumenten zur Geschichte von Naturwissenschaft und Technik werden verwahrt.

Deutsches Museum/DPA/KP

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