24.10.2025

Heisenberg-Professur für Christopher Kyba

Spezialist für die Nachtlichtfernerkundung ist seit 1. Oktober an der Ruhr-Universität Bochum.

Informationen aus der Beobachtung nächtlicher Lichter gewinnen – das ist das Spezialgebiet von Christopher Kyba. Er kam mit einer Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 1. Oktober 2025 als Spezialist für die Nachtlichtfernerkundung an die Fakultät für Geowissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. „Fernerkundung meint genau genommen die berührungslose Gewinnung von Informationen“, erklärt er. In seinem Fall stammen viele der Daten aus Satellitenbildern.

Christopher Kyba
Christopher Kyba
Quelle: RUB, Kramer

„Aus nachts aufge­nom­menen Satelliten­bildern der Erde kann man viele Informa­tionen gewinnen“, erläutert der Forscher. „Zum Beispiel gibt die Beleuchtung Aufschluss über menschliche Aktivi­täten, den Wohl­stand der Bevöl­ke­rung und vieles mehr.“ Diese Daten kann man bei­spiels­weise nutzen, um die Bevöl­kerungs­entwick­lung oder die Ent­wick­lung des Brutto­sozial­produkts nach­zu­voll­ziehen, und das mit besserer Orts­auflösung als sie mit tradi­tio­nellen Methoden möglich ist, und auch in Ländern, die diese Daten nicht erheben oder nicht teilen.

Aktuell gewinnen die For­schenden die nötigen Bilder aus dem All vor allem über zwei Satelliten: einen US-amerika­nischen und einen chine­sischen. Der US-Satellit macht jede Nacht Bilder der gesamten Erd­oberfläche – aller­dings in geringer Auflösung. Der chine­sische Satellit liefert eine bessere Auf­lösung und bessere Farb­informa­tionen, nimmt aber nur kleine Teile der Erde auf. Christopher Kyba träumt deswegen von einem hoch­modernen, sehr empfind­lichen europä­ischen Satel­liten für die Nacht­licht­beobach­tung.

Mehr zu Christopher Kyba

Photo
Photo
Photo
Photo
Photo

„Damit könnten wir weit über die Lichter der Stadt hinaus­gehen und schwache Licht­quellen wie Lager­feuer oder Auto­schein­werfer sowie spannende Natur­phänomene wie atmo­sphärische Licht­emissionen und Bio­lumines­zenz in den Ozeanen und an den Küsten beob­achten“, so seine Vision. Gemeinsam mit anderen For­schenden möchte er Wissen­schaft und Poli­tik von der Bedeu­tung dieses Satel­liten über­zeugen. „Es geht darum, das System Erde auch bei Nacht zu verstehen“, unter­streicht er, „und hier haben wir eine Lücke, die wir schließen wollen.“

Neben der Satelliten­erkundung setzt Kyba auch auf die Mit­wirkung von Nicht-Wissen­schaft­ler*innen. Für seine Citizen-Science-Projekte wurde er bereits ausge­zeichnet. „In den kommenden zwei oder drei Jahren hoffe ich, weitere Bürger­forschungs­projekte starten zu können“, sagt er.

Nach einem Bachelor-Abschluss in Physik an der Univer­sity of Alberta promo­vierte Kyba 2006 an der Univer­sity of Penn­syl­vania. Im Anschluss arbeitete er als Postdoc am Depart­ment of Radio­logy des dortigen Univer­sitäts­klinikums und wechselte 2009 als wissen­schaft­licher Mitar­beiter an die Freie Universität Berlin. 2013 bis 2014 war er Wissen­schaft­licher Mitar­beiter am Leibniz-Institut für Gewässer­ökologie und Binnen­fischerei, 2014 bis 2024 Wissen­schaft­licher Mitar­beiter am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geo­for­schung und zwischen 2022 und 2024 Wissen­schaft­licher Mitar­beiter der RUB. [RUB / dre]

Anbieter

Ruhr-Universität Bochum

Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Deutschland

Kontakt zum Anbieter







Content Ad

Double-Pass AOM Clusters

Double-Pass AOM Clusters

Versatile opto-mechanical units that enable dynamic frequency control and amplitude modulation of laser light with high bandwidth, that can be combined with beam splitters, monitor diodes, shutters and other multicube™ components.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Themen