03.12.2020

Initiative für nachhaltiges Fliegen

Internationaler Verbund plant Entwicklung von neuen Antrieben, Kraftstoffen und Konfigurationen.

Ein „Weiter so“ kann es nicht geben, auch und gerade nicht in der Luftfahrt: Sie soll in Zukunft so gut wie keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Dieses Ziel einer „Zero Emission Aviation“ (ZEMA) verfolgen Forschungseinrichtungen aus dreizehn verschiedenen Ländern, die sich in der ZEMA-Gruppe zusammen­geschlossen haben. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR gehört zu den Unter­zeichnern der gemeinsamen Erklärung zur nachhaltigen Luftfahrt.

Abb.: Die Kon­zept­­stu­die eines Senkrecht­starters ver­fügt über vier...
Abb.: Die Kon­zept­­stu­die eines Senkrecht­starters ver­fügt über vier elek­tri­sche Pro­pel­ler und zwei Ga­stur­bi­nen, die in den in­ne­ren Gon­deln par­al­lel zu den Elek­tro­­mo­to­ren in­te­griert sind. (Bild: DLR)

Eine reine Wachstums­strategie wie in der Vergangenheit ist nicht die Lösung für den Luftverkehr von morgen. Auch die Konzentration auf eine Weiter­entwicklung bestehender Flugzeuge oder Motoren gilt der ZEMA-Gruppe als nicht ausreichend. Stattdessen sollen neue Techno­logien entwickelt und umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang können zum Beispiel nachhaltige Kraftstoffe eine wichtige Rolle spielen: Weil Verbrennungs­prozesse immer mit Emissionen verbunden sind, verpflichten sich die Forschungs­einrichtungen, alternative Energie­quellen für eine neue Antriebs­technik einzusetzen.

Darüber hinaus wollen sie an optimalen Strecken­führungen arbeiten: Dazu müssen passende Daten zur Verfügung gestellt werden – zusätzlich zu den Flugzeugen, die diese Strecken klimaschonend fliegen können. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die urbane Mobilität und elektrisches Fliegen gesetzt. Dabei haben sich die Forschungs­einrichtungen in ihrer Erklärung auch dazu verpflichtet, die Veränderungen stets im Einklang mit den gesell­schaftlichen Bedürfnissen zu gestalten.

Bei Entwicklungen zum elektrischen Fliegen, bei Wasserstoff-Antrieben oder bei ganz neuen Konfi­gurationen könnten zum Beispiel fliegende Demonstra­toren – also reale Prototypen – eine entscheidende Rolle spielen. Die Zeit drängt: Bei der Weltklima­konferenz von Paris wurde im Jahr 2015 beschlossen, dass in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts netto keine Treib­hausgase mehr in die Atmosphäre gelangen sollen. Der „Green Deal“ der Euro­päischen Kommission beinhaltet für Europa das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Auch von der Euro­päischen Kommission wird betont, dass für die Verwirk­lichung erhebliche Inves­titionen nötig seien.

DLR / JOL

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