Intelligenter Energiemix
Mit einem intelligenten Energiemix ist es einer Studie zufolge möglich, den deutschen Kohlendioxid-Ausstoß bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken.
Frankfurt/Main (dpa) - Mit einem intelligenten Energiemix ist es einer Studie zufolge möglich, den deutschen Kohlendioxid-Ausstoß bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken. Die gegenwärtigen politischen Pläne führten lediglich zu einer Reduktion um weniger als zehn Prozent, berichtete die Energietechnische Gesellschaft (ETG) im Verband der Elektrotechnik (VDE) am Freitag in Frankfurt. «Eine massive Reduktion der CO2-Emissionen ist nur möglich bei der Aufrechterhaltung der Kernkraft und gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien», heißt es in der Studie «Elektrische Energieversorgung 2020». Darin vergleicht der VDE drei mögliche Energiemix-Szenarien.
Szenario 1 orientiert sich an der derzeitigen Energiepolitik der Bundesregierung und ihrem Ziel, bis 2021 aus der Kernenergie auszusteigen und stattdessen die erneuerbaren Energien zu fördern. In diesem Szenario werden 2020 rund 27 Prozent des Verbrauchs von regenerativen Energieträgern gedeckt. «Die CO2-Emissionen werden 2020 bei gut 290 Millionen Tonnen liegen und damit das Kyoto-Ziel für 2012 leicht unterschreiten.» Dieses Szenario ist mit notwendigen Investitionen von 123 Milliarden Euro die teuerste der drei Varianten.
Variante 2 wurde entwickelt, um bei gleichhoher Emissionsreduktion die Kosten zu senken. Dies werde erreicht, sagt der VDE, wenn bis 2020 nur die Hälfte der Kernkraftwerke vom Netz gehe. Erneuerbare Energien trügen dann nur 15 Prozent zur Stromerzeugung bei. Die Investitionen lägen allerdings auch nur bei bei 85 Milliarden Euro.
Szenario 3 verfolgt das Ziel, die Emissionen drastisch auf unter 200 Millionen Tonnen zu reduzieren. Dafür sind der Studie zufolge Investitionen von knapp 100 Milliarden Euro nötig. Der Weg: «Der Ausstieg aus der Kernenergie wird verschoben. Die hoch subventionierte Steinkohle wird nicht länger genutzt, der Einsatz der deutschen Braunkohle aber beibehalten. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird deutlich vorangetrieben und liegt bei etwa 25 Prozent.»
Der VDE ist ein Verband von Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, ihrer Wissenschaften, der darauf aufbauenden Technologien und ihrer Anwendungen. Er hat nach eigenen Angaben 34 000 Mitglieder, davon 1250 Unternehmen und 6500 Studenten. Die Energietechnische Gesellschaft (ETG) im VDE will die Weiterentwicklung elektrischer Energie fördern.
Weitere Infos:
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Verband der Elektrotechnik - VDE:
http://www.vde.com -
Meldung des VDE:
http://www.vde.com/.../Stromversorgung+2020.htm