15.02.2019 • Lasertechnik

Jerome Faist erhält Julius-Springer-Preis

Schweizer Physiker für seine Arbeit an Quantenkaskadenlasern ausgezeichnet.

Jerome Faist von der ETH Zürich in der Schweiz erhält den diesjährigen Julius-Springer-Preis für angewandte Physik. Der Preis, der mit 5000 US-Dollar dotiert ist, wird am 13. Mai im Magnus-Haus in Berlin überreicht. Die Verleihung wird begleitet von einem öffentlichen Vortrag des Preisträgers. Faist ist Miterfinder des Quanten­kaskaden­lasers. Dieser verwendet eine sorgfältig entwickelte Schicht­struktur um die Einschränkungen von Halbleiter­lasern, die aus natürlichem Material bestehen, auszuhebeln. Die spezielle Anordnung ermöglicht es dem Quanten­kaskaden­laser, bei Wellen­längen im mittleren bis fernen Infrarot­bereich kohärent zu emittieren.

Abb.: Jerome Faist. (Bild: H. Hofstettler)
Abb.: Jerome Faist. (Bild: H. Hofstettler)

Quanten­kaskadenlaser wurden aufgrund ihrer Fähigkeit, unterschiedliche Farben von elektro­magnetischer Strahlung zu emittieren, bereits erfolgreich verwendet, um Rotations- und Schwingungs­spektroskopien von Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern durchzu­führen. Die Anwendungs­möglichkeiten umfassen ein breites Spektrum. Die Geräte ermöglichen den Nachweis von Treibhaus­gasen und Luft­schad­stoffen in Forschungs­programmen wie dem NASA Airborne Science Program, werden für den Nachweis von Tumoren durch biochemische Bildgebungs­verfahren genutzt, oder dienen zur Untersuchung von interstellaren planetarischen Objekten in der Submillimeter-Astronomie.

Dieter Meschede, Chefredakteur von Applied Physics B, sagte: „Die Verleihung des Julius-Springer-Preises an Jerome Faist ist hochverdient. Einige grundlegende Entdeckungen, die in seinem Labor gemacht wurden, haben Dank mehrerer erfolgreicher Spin-off-Unternehmen seines Labors den Weg in kommerzielle Märkte gefunden. Für einen Wissenschaftler ist es bemerkenswert über derart breites Fachwissen, das von der fundamentalen Quanten- und Festkörper­physik bis hin zu technologischen Innovationen und praktischen Anwendungen reicht, zu verfügen.“

Der Julius-Springer-Preis für angewandte Physik wird seit 1998 an Forscher, die einen herausragenden und innovativen Beitrag zur angewandten Physik leisten, vergeben. In geraden Jahren wählen die Chef­redakteure der Zeitschrift Applied Physics A - Materials Science & Processing einen Gewinner aus, in ungeraden Jahren treffen die Chef­redakteure von Applied Physics B - Lasers und Optics die Entscheidung.

Springer / RK

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