05.04.2007

Kohlendioxid-freie Kohletechnologie?

Die Technologie der Stromerzeugung aus Braunkohle ohne die Abgabe von Kohlendioxid an die Atmosphäre muss noch ihren Praxistest bestehen.

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Cottbus (dpa) - Die Technologie der Stromerzeugung aus Braunkohle ohne die Abgabe von Kohlendioxid (CO2) an die Atmosphäre muss nach Ansicht des Cottbuser Atmosphärenphysikers Eberhard Schaller erst noch ihren Praxistest bestehen. «Der Begriff CO2-freies Kraftwerk ist sehr plakativ, weil das Klimagas bei dem Verbrennungsprozess nur eingefangen wird, um es tief im Boden zu lagern», sagte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Erst wenn in einigen Jahren bewiesen ist, dass das unterirdisch gelagerte Kohlendioxid wirklich im Boden bleibt, kann man von einem CO2-freien Kraftwerk sprechen», betonte der Leiter des Lehrstuhls Umweltmeteorologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.

Schaller bezog sich auf ein Verfahren, das der Energiekonzern Vattenfall Europe in der weltweit ersten Pilotanlage eines CO2-freien Braunkohlekraftwerkes anwenden will. Die 30-Megawatt-Anlage entsteht derzeit im Spremberger Ortsteil Schwarze Pumpe (Brandenburg) und soll im Mai 2008 in Betrieb gehen. Dabei wird das bei der Kohleverbrennung entstehende CO2 abgeschieden und verflüssigt. Das Verfahren wird an diesem Donnerstag an einer Testanlage im Kraftwerk Jänschwalde im Beisein des Vattenfall-Chefs Klaus Rauscher vorgestellt.

«Jetzt muss gezeigt werden, dass diese Technologie auch zum Erfolg führt», meinte Schaller. Derzeit liefen Untersuchungen, wie und wo das unter hohem Druck verflüssigte CO2 gelagert werden könne. «Die Verringerung der CO2-Emissionen durch diese Technologie ist ein Schritt in die richtige Richtung und könnte langfristig den Prozess der Erderwärmung verlangsamen», betonte der Wissenschaftler. Europa sei hierbei Vorreiter, doch die Entwicklung des CO2-Ausstoßes, die mit Temperaturanstieg und Klimaveränderungen einhergehe, entscheide sich vor allem in den Schwellenländern China und Indien.

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