12.05.2023 • AstronomieAstrophysik

MoonBounce: Radioastronomie für Schüler

Spielerisch das Konzept der endlichen Lichtgeschwindigkeit verstehen.

Normalerweise horcht das MPI für Radioastronomie in Bonn in das Weltall hinein, indem mit dem großen Radioteleskop in Effelsberg Radiowellen aus weit entfernten Regionen des Universums empfangen werden. Schulen haben im aktuellen Wissen­schafts­jahr 2023 „Unser Universum“ jetzt im Rahmen des Projekts MoonBounce die Möglichkeit, Radiosignale ins Weltall zu schicken. Hierfür hat ein Team von Ingenieuren und Wissen­schaftlern um Michael Kramer eine mobile Antenne gebaut, die wie ein kleines Radioteleskop aussieht und – im Gegensatz zum Effels­berger Teleskop – in der Lage ist, Signale zu senden.

Abb.: Eine mobile Sende­antenne des Projekts MoonBounce für den Betrieb an...
Abb.: Eine mobile Sende­antenne des Projekts MoonBounce für den Betrieb an Schulen. Über diese Antennen wird das Signal in Richtung Mond ab­ge­schickt und 2,6 Sekunden später nach Re­flek­tion an der Mond­ober­fläche vom Radio­tele­skop Effels­berg auf­ge­zeichnet. (Bild: J. Koch, MPIfR)

Die Schüler schicken diese nicht einfach ziellos in die Tiefen unseres Universums, sondern ziel­ge­richtet zum Mond, wo diese dann zur Erde hin reflektiert werden. Die reflektierten Signale werden anschließend vom Radioteleskop Effelsberg aufgefangen und die Schüler können live per Video­konferenz­schaltung die Ankunft der Botschaft 2,6 Sekunden später am Teleskop verfolgen. Auf diese Weise können sie spielerisch das Konzept der endlichen Licht­geschwin­dig­keit, eines Grund­pfeilers unseres Verständnisses von Physik und Astronomie, verstehen.

Das Team um Oliver Schwarz vom Lehrstuhl für Didaktik in der Physik an der Universität Siegen hat zu MoonBounce didaktisches Begleit­material entwickelt, mit dem Lehrer ihre Klassen inhaltlich die Durch­führung des Experiments vor- und nachbereiten und spannende Frage­stellungen zu den Themen „Radio­astronomie“ sowie „Unser Universum“ im Allgemeinen bearbeiten können.

Interessierte Schulen können sich bis zum 31. Mai für eine Teilnahme bewerben. Auf der Website des Projekts finden sich ein Bewerbungs­leit­faden sowie die Termine, zu denen die Durch­führung von MoonBounce während der Unterrichts­zeiten möglich ist. Alle Schulen, die sich beteiligen, haben zusätzlich die Chance, in einem Quiz ihr astro­nomisches Wissen unter Beweis zu stellen und eine Führung in Effelsberg zu gewinnen.

Für die erfolgreiche Durch­führung von MoonBounce sucht das MPI für Radio­astronomie außerdem deutsch­land­weit Funk­amateure, die Interesse haben, das Team bei den Experi­menten an den Schulen zu unter­stützen. Ein kurzes Motivations­schreiben mit Infor­ma­tionen zu Erfahrungen in der Durch­führung von Funk­kontakten, insbesondere in Zusammen­arbeit mit Kinder- und Jugend­gruppen, nimmt das MPI gern per E-Mail entgegen: moonbounce@mpifr-bonn.mpg.de.

MoonBounce ist ein vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt im Rahmen des Wissen­schafts­jahrs 2023 „Unser Universum“.

MPIfR / RK

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