10.03.2016

Nanotechnologie im Norden

Sechs Millionen Euro für den Ausbau des Kompetenz­zentrums in Kiel.

Neuartige medizinische Implantate, superelastische Metalle, extrem sensitive Sensoren: Im Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik der Uni Kiel wurden in den letzten Jahren wesentliche Grundlagen für neue Werkstoffe und An­wen­dungen gelegt. Damit die Industrie von diesem Know-how profitieren kann, soll das Zentrum jetzt weiter ausgebaut werden. Drei Millionen Euro fließen dafür aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, weitere gut drei Millionen Euro steuern die Uni Kiel, das Fraunhofer Institut für Silizium­techno­logien Itzehoe sowie die Firmen Acquandas GmbH und FUMT R&D Functional Materials GmbH bei. Das Geld wird sowohl in modernste Forschungsgeräte als auch in zusätzliches Personal investiert. So können künftig Unternehmen von Fachleuten beraten und geschult, Auftragsarbeiten verrichtet und Verbundprojekte der Universität unterstützt werden.

Abb.: Superreine Luft, teures Forschungsgerät, hochqualifiziertes Personal: Mit den Fördermitteln wird das Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik an der Kieler Universität weiter ausgebaut. (Bild: R. Nickel, U. Kiel)

Uni-Präsident Lutz Kipp lobte die Förderung mit Blick auf die nächste Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder als deutliches Zeichen der Unterstützung des Landes: „Jetzt ist die Zeit, um die Weichen zu stellen. Mit dem Ausbau des Kompetenzzentrums stärken wir unseren Forschungs­schwer­punkt Nanowissenschaften und Oberflächenforschung und schärfen dessen Profil. Wir garantieren damit weiterhin herausragende wissen­schaft­liche Ergebnisse und gestalten die technologische Weiterentwicklung der gesamten Region aktiv mit. Unsere Chancen, Teil der nächsten Exzellenzinitiative zu sein, steigen damit spürbar.“

Fünfzehn hochqualifizierte Ingenieure und Wissenschaftler werden künftig im Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik eine Schnittstelle zwischen Uni­ver­sität und Industrie bilden. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen von beteiligten Forschungseinrichtungen und Firmen. „Im Nanolabor bilden wir junge Menschen an hochkomplexen Forschungsgeräten aus. Die Fördermittel helfen uns nun, deren Fähigkeiten sowohl für die Universität zu bewahren als auch vor allen Dingen Firmen zur Verfügung zu stellen, die sich aus dem universitären Umfeld ausgegründet haben“, sagte Eckhard Quandt, der Koordinator des Kompetenzzentrums. Nur wenn das Personal langfristig an die Infrastruktur gebunden werden könne, sei es möglich, wissen­schaft­liche Arbeiten der Arbeits­gruppen der Fakultät mit den produktbezogenen Anforderungen der Industrie zu vereinen. „Nur so ist eine enge Kooperation mit der Industrie auf Dauer sinnvoll“, betonte Quandt.

Nicht nur das Personal des sechshundert Quadratmeter großen mit Hoch­technologie gespickten Nanolabors wird mit den Millionen aufgestockt. Um Strukturen herstellen und untersuchen zu können, die nur wenige Atomlagen dünn sind, wird der Gerätepark zudem um eine neue Beschichtungsanlage und ein Laserinspektionsmikroskop erweitert.

CAU / RK

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