Neues Zentrum für deutsche Neutronenforschung
TUM und Helmholtz-Zentren gründen „Heinz Maier-Leibnitz Zentrum“.
Die an der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) in Garching gebündelte deutsche Neutronenforschung bekommt einen eigenen Namen: Die erfolgreiche Kooperation zwischen der Technischen Universität München, dem Forschungszentrum Jülich und dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) firmiert zukünftig unter dem Namen Heinz Maier-Leibnitz Zentrum (MLZ). Die Gründungsfeier fand heute in Garching statt.
Abb.: Prof. Winfried Petry (rechts), Wissenschaftlicher Direktor am MLZ sowie der FRM-II und Prof. Dieter Richter, Sprecher des wissenschaftlichen Direktoriums des MLZ und Direktor am Jülich Center for Neutron Science des FZ Jülich, enthüllen das neue Logo. (Bild: TUM)
Das Zentrum wird benannt nach dem deutschen Pionier und Mentor der Forschung mit Neutronen, Heinz Maier-Leibnitz (1911 – 2000). Auf seine Initiative und unter seiner Leitung wurde in Garching der Forschungsreaktor München gebaut und 1957 in Betrieb genommen. Heinz Maier-Leibnitz war außerdem Gründungsdirektor des internationalen Hochflussreaktors am Institut Laue Langevin in Grenoble, Frankreich. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1974 war er Lehrstuhlinhaber für Technische Physik an der Technischen Universität München und Leiter des Forschungsreaktors, von 1974 bis 1979 stand er als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vor.
Die seit dem Jahr 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusätzlich mit 19,8 Millionen Euro pro Jahr geförderte Kooperation zwischen der Technischen Universität München und den Helmholtz-Zentren erhält unter dem Dach des Heinz Maier-Leibnitz Zentrums eine neue Qualität: Die Helmholtz-Zentren unter Federführung des Forschungszentrums Jülich engagieren sich mit jährlich 10,52 Millionen Euro. Die TU München ist weiterhin alleinige Betreiberin der Forschungs-Neutronenquelle; der Freistaat Bayern finanziert den Reaktorbetrieb und die Forschung mit 25 Millionen Euro jährlich.
Abb.: Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz FRM-II in Garching (Bild: TUM)
Das Heinz Maier-Leibnitz Zentrum unterstützt Wissenschaftler aus Deutschland und aller Welt bei ihren Beiträgen zur Lösung großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen, beispielsweise in der Energieforschung, der Biomedizin und Tumorforschung, der Informationstechnologie, der Material- und Ingenieurwissenschaften. Dazu bauen und betreiben die Technische Universität München und die Helmholtz-Zentren am MLZ dreißig erstklassige Instrumente. Die Expertise der beteiligten Partner wird in sechs gemeinsamen Wissenschaftsgruppen zusammengeführt: Materialwissenschaften, Strukturforschung, Weiche Materie und Biophysik, Quantenphänomene, Kern- und Teilchenphysik sowie Neutronenmethoden. Auch sind gemeinsame Berufungen geplant.
TUM / FZJ / OD