Ozonloch 2007 - kein Beweis für Erholung
Das in diesem Jahr relativ kleine Loch in der Ozonschicht über der Antarktis ist nach Ansicht der Weltwetterorganisation (WMO) noch kein Beweis für eine Erholung.
Genf (dpa) - Das in diesem Jahr relativ kleine Loch in der Ozonschicht über der Antarktis ist nach Ansicht der Weltwetterorganisation (WMO) noch kein Beweis für die Gesundung des Schutzschildes unserer Atmosphäre. Darauf hat der WMO-Ozonexperte Geir Braathen am Dienstag in Genf bei der Vorlage des jüngsten Ozonberichts verwiesen. Das Ozon schützt vor allem vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne, die Hautkrebs auslösen kann. Die Ozonschicht am Südpol wird im jährlichen Rhythmus auf- und abgebaut und ist stets um diese Jahreszeit am dünnsten.
Das Ozonloch sei in diesem Jahr so klein wie seit langem nicht mehr, sagte Braathen. Seit 1998 seien nur die Löcher im Jahr 2002 und 2004 kleiner als in diesem Jahr gewesen. Dies werde durch relativ milde Temperaturen in der antarktischen Stratosphäre (10 bis 50 Kilometer Höhe) ausgelöst. «Es muss deshalb darauf verwiesen werden, dass dies kein Zeichen von Erholung ist», sagte Braathen. Ozon wird nur bei besonders kalten Temperaturen in dieser Höhe abgebaut.
Selbst wenn die Schadstoffe, die derzeit das Ozon angreifen, verringert werden, erwarten Wissenschaftler über die kommenden 20 Jahre weiterhin große Ozonlöcher. So war das Ozonloch im vergangenen Jahr mit 29,5 Millionen Quadratkilometer so groß wie nie zuvor. Auch in diesem Jahr sah es zunächst so aus, als würde das Loch wieder gigantische Ausmaße erreichen. Doch dann hielten mildere Temperaturen die Ausdehnung in Grenzen.