Perfekte Wellen im Blick
In Deutschland einzigartiger Modellwellenkanal startet Betrieb in Hannover.
Vergangene Woche wurde am Forschungszentrum Küste in Hannover ein Modellwellenkanal eingeweiht. Der Wellenkanal im Maßstab 1:10 ist ein Modell des Großen Wellenkanals (GWK) in seiner künftigen Ausbaustufe. So können Wissenschaftler bereits jetzt das Zusammenspiel von Wellen und Strömungen untersuchen. Die Erstellung des Modellwellenkanals sowie die kommende Erweiterung der großen Anlage (GWKplus) erfolgen im Großforschungsprojekt „marTech“ in Zusammenarbeit der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig. Darüber hinaus können im Modell Steuerungsmechanismen für den später folgenden Wellenkanal optimiert werden.
Der am Forschungszentrum Küste FZK in Hannover vorhandene Große Wellenkanal wird durch eine neue Wellenmaschine, eine umlaufende Strömungsanlage sowie einen Tiefteil zu einem weltweit einmaligen Forschungsgroßgerät erweitert (GWKplus). Um bereits während der Bauzeit die dort stattfindenden Prozesse zur Interaktion von Wellen und Strömung ausführlich zu untersuchen und die Steuerungsalgorithmen zu optimieren, wurde am Standort Marienwerder in unmittelbarer Nähe zum Forschungszentrum Küste ein originalgetreuer Nachbau des späteren GWKplus im Maßstab 1:10 errichtet.
Dieser Modellwellenkanal – miniGWKplus – verfügt auch über eine Wellenmaschine, eine Strömungsanlage sowie einen Tiefteil. In dieser Versuchseinrichtung ist es möglich, die wechselseitigen Beeinflussungen von Wellen und Strömungen systematisch und detailliert zu untersuchen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind essentiell für die optimale Generierung und Analyse von Wellen im zukünftigen Wellenkanal. Mit dem miniGWKplus wird daher ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg von „marTech“ geleistet. „marTech“ soll der Erprobung und Entwicklung maritimer Technologien zur zuverlässigen Energieversorgung dienen und wird gemeinsam von der Leibniz Universität Hannover und der TU Braunschweig durchgeführt.
TU Braunschweig / JOL