08.01.2025

Physiker Sebastian Schmidt übernimmt Vizepräsidentschaft der Helmholtz-Gemeinschaft

Wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf zum Vizepräsidenten für den Forschungsbereich Materie gewählt.

Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft hat Prof. Sebastian M. Schmidt zum Vizepräsidenten für den Forschungsbereich Materie gewählt. Der Wissenschaftliche Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf ist somit seit dem 1. Januar Mitglied des Präsidiums, das acht Vizepräsidenten, den Präsidenten und die Geschäftsführerin umfasst. Aufgabe dieses Leitungsgremiums ist es, den Präsidenten zu beraten und zu vertreten. Schmidt will in seiner neuen Funktion vor allem die anwendungsorientierte Grundlagenforschung an komplexen Infrastrukturen weiter voranbringen und die Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgebieten fördern. Die Amtszeit beträgt zunächst zwei Jahre.

Abb.: Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR.
Abb.: Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR.
Quelle: C. Reichelt / HZDR

„Helmholtz Matter steht für die Erforschung von Materie unter extremen Bedingungen, oft an einzigartigen Großgeräten“, erklärt Schmidt. „Wir erkunden den Ursprung, die Struktur und die Dynamik des Universums und seiner Bestandteile, indem unsere Forscherinnen und Forscher Materie und Energie im Kosmos und im Labor in Großexperimenten und schlagkräftigen Teams erforschen. Damit spannt Helmholtz Matter wie kein anderer Bereich den Bogen zwischen der Quantenwelt und astrophysikalischen Prozessen. Wir tragen zum Verständnis der Entwicklung des Weltalls genauso bei, wie zur Entwicklung künftiger Technologien mit neuen Materialien. Auch im Bereich Materie stehen wir dabei vor der Herausforderung, die immer größeren Datenmengen themenübergreifend auszuwerten und umfassende Lösungsansätze abzuleiten.“

Dass der Wissenschaftliche Direktor des HZDR den Prozess entscheidend voranbringen wird, ist sich der Präsident der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands, Prof. Otmar D. Wiestler, sicher: „Wir freuen uns außerordentlich, dass mit Sebastian M. Schmidt ein engagierter Forscher unser Präsidium verstärkt, der seit vielen Jahren die Gemeinschaft bestens kennt. Seine Initiativen als Vizepräsident für den Bereich Materie werden unseren international hervorragenden Ruf noch weiter ausbauen. Gemeinsam stärken wir so den Forschungsstandort Deutschland.“

Schmidt ist seit dem1. April 2020 Wissenschaftlicher Direktor des HZDR. 2024 hat ihn die TU Dresden zum Professor für Quantenstatistik stark korrelierter Systeme berufen. Schmidt begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Rostock und am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna. Die Promotion in theoretischer Physik schloss er 1995 in Rostock ab. Nach einem Stipendium an der Universität Tel Aviv und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Argonne National Laboratory in den USA übernahm er im Jahr 2000 die Leitung einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 2001 habilitierte er an den Universitäten Tübingen und Rostock. Von 2007 bis 2020 war er Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich für die Bereiche Materie und Information. Von 2012 bis 2024 hielt er eine Physikprofessur an der RWTH Aachen.

Mit den Aufgaben des Präsidiums ist Schmidt bereits bestens vertraut. So war er 2006/2007 Geschäftsführer der Helmholtz-Geschäftsstelle in Berlin. Mit über 43.000 Mitarbeitern ist die Gemeinschaft eine der größten Forschungsorganisationen weltweit. Jeder der insgesamt sechs Forschungsbereiche der Gemeinschaft – Erde und Umwelt, Energie, Gesundheit, Information, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr sowie Materie – wird durch einen Vizepräsidenten im Präsidium vertreten.

HZDR / RK

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