Plato macht sich reisebereit
Die optische Bank des Weltraumteleskops mit ihren 26 Kameras ist in das Servicemodul des Raumfahrzeugs integriert worden – nur die Solarpanele fehlen noch.
Für die Suche nach erdähnlichen Planeten um sonnenähnliche Sterne startet die Europäische Weltraumorganisation ESA Ende 2026 die Mission Plato – Planetary Transits and Oscillations of Stars. Ein wichtiger Meilenstein ist nun erreicht: Vom 10. bis 13. Juni 2025 wurden die beiden Hauptkomponenten des Weltraumteleskops beim Luft-, Raumfahrt- und Technologieunternehmen OHB Systems in Oberpfaffenhofen integriert. Deutschland ist maßgeblich am Bau des Teleskops, an seinem Betrieb und an der wissenschaftlichen Auswertung seiner Daten beteiligt. Die deutschen Beiträge und das internationale Wissenschaftsteam werden vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) koordiniert.

Die Techniker von OHB Systems im bayerischen Oberpfaffenhofen haben die „optische Bank“ mit ihren 26 Kameras mit dem Servicemodul des Raumfahrzeugs verbunden. Das Servicemodul beherbergt alle Komponenten, die für den Raumflug, die Steuerung und den Betrieb des Weltraumteleskops erforderlich sind – einschließlich des Antriebssystems, der Antenne für die Kommunikation mit der Erde sowie der Systeme für die Übermittlung wissenschaftlicher Daten. In den vorangegangenen Monaten wurden die 26 Kameras auf der Kameraplattform montiert.
Diese Kameraplattform wurde in Position gebracht und millimetergenau über dem Servicemodul ausgerichtet. Anschließend testete das Integrationsteam die elektrischen Verbindungen. Nach dem erfolgreichen Bestehen aller Tests wurden die beiden Satellitenkomponenten fest miteinander verbunden. Der Satellit seitdem einem vollständigen Funktionstest des Weltraumteleskops sowie des Datenverarbeitungssystems unterzogen.
Der nächste große Schritt für Plato ist der Transport von Oberpfaffenhofen zum Weltraumforschungs- und Technologiezentrum der ESA in Noordwijk in den Niederlanden. Dort erhält Plato seine Solarmodul- und Sonnenschutz-Paneele, bevor das Raumfahrzeug in einer Weltraumsimulationskammer getestet wird. Dann folgt der Transport zum Startplatz in Kourou, Französisch-Guayana. Der Start ist für Dezember 2026 an Bord einer Ariane-6-Rakete mit zwei Feststoff-Boostern geplant.
Die Sonde fliegt dann zum zweiten Lagrange-Punkt (L2). Dort, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, befindet sich auch das James Webb Space Telescope. Hier lässt sich dauerhaft ungestört von Erdstrahlung und mit dauerhaftem Blick ins tiefe All arbeiten und gleichzeitig ohne Unterbrechung Kontakt zur Bodenstation halten.