12.09.2022

Preise für Neutronenforscher

Nachwuchswissenschaftler auf Berliner Konferenz für neuartige Experimente und Instrumentierungen geehrt.

Rund 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich auf der Deutschen Tagung für Forschung mit Synchrotron­strahlung, Neutronen und Ionen­strahlen an Großgeräten (SNI2022) ausgetauscht, die vom 5. bis 7. September 2022 in Berlin tagte. Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) war Organisator der Konferenz. Dabei zeichnete das Komitee Forschung mit Neutronen (KFN) zwei Nachwuchs­wissenschaftler aus. Die Preise gingen an Navid Qureshi (Institut Laue-Langevin, ILL, Frankreich) und Artur Glavic (Paul-Scherrer-Institut, PSI, Schweiz).

 

Abb.: Gruppenbild von der SNI-Konferenz 2022 (Bild: M. Setzpfandt / HZB)
Abb.: Gruppenbild von der SNI-Konferenz 2022 (Bild: M. Setzpfandt / HZB)

Komplexe magnetische Phänomene sind nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern auch Grundlage für Anwendungen wie Supraleitung, neuartige Speicher­medien in der IT bis hin zum Quanten­computer, der mit winzigen magnetischen Strukturen wie Skyrmionen arbeitet. Neutronen­streuung eignet sich besonders gut, um solche Phänomene in Festkörpern zu untersuchen.

Navid Qureshi vom Institut Laue-Langevin, ILL, Frankreich, erhält den angesehenen Wolfram-Prandl-Preis 2022, der genau vor zwanzig Jahren erstmals vergeben wurde. Damit würdigt das Komitee die enormen Fortschritte, die er bei der Nutzung polarisierter Neutronen erreicht hat. Durch die Kombination verschiedener Methoden konnte er neue Einblicke in komplexe magnetische Phänomene gewinnen.

Artur Glavic vom Paul-Scherrer-Institut, PSI, Schweiz, erhält den erstmalig vergebenen KFN-Instrumentierungspreis für seinen maßgeblichen Beitrag bei der Entwicklung und dem Bau neuartiger Neutronen­reflektometer, die unter anderem für Studien magnetischer Systeme genutzt werden können. Das KFN möchte mit diesem Preis die Bedeutung von methodischen Entwicklungen hervorheben und die Preisträger anspornen, ihre Karriere in dieser Richtung fortzusetzen.

Insgesamt brachte die Fachkonferenz rund 400 Forscher aus Deutschland und Europa zusammen. An Großforschungsanlagen wie dem HZB, dem Heinz Maier-Leibnitz Zentrum MLZ in Garching, dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg oder dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen­forschung in Darmstadt, dem ILL in Frankreich und dem PSI in der Schweiz geht es sowohl um Grundlagenforschung als auch um anwendungs­orientierte Forschung zu Themen wie Energiewende, Gesundheit und Umwelt. Besondere Schwerpunkte der Tagung waren die Instrumentierung sowie In-situ- und Operando-Studien von Materialien in ihrer natürlichen Umgebung und während des Ablaufs von Prozessen.

An den Großforschungsanlagen arbeiten Wissenschaftler aus aller Welt und aus verschiedenen Disziplinen äußerst erfolgreich zusammen. Alle drei Jahre wählen sie ihre Interessen­vertretungen, die Komitees Forschung mit Neutronen (KFN), Synchrotronstrahlung (KFS) und nuklearen Sonden und Ionen (KFSI). Diese Komitees vernetzen die Forschungs­gemeinde, haben die Tagung initiiert und bieten auf ihren Webseiten vielfältige Informationen für Forscher und die interessierte Öffentlichkeit. Die Konferenz wurde durch den Konferenzfonds der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert.

HZB / DE

 

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