20.12.2007

Satellitensystem LISA ab 2018

Das Satellitensystem LISA soll nach Angaben des Brandenburger Forschungsministeriums von 2018 an wichtige Erkenntnisse über die Entstehung der Erde liefern.

Potsdam (dpa) - Das Satellitensystem LISA soll nach Angaben des Brandenburger Forschungsministeriums von 2018 an wichtige Erkenntnisse über die Entstehung der Erde liefern. Dann sei der Start der Mission vorgesehen, sagten Ministerin Johanna Wanka (CDU) und Bernhard Schutz, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, am Mittwoch in Potsdam. Die Forschungseinrichtung in Golm sei federführend an dem Vorhaben beteiligt. Die Abkürzung LISA steht für "Laser Interferometer Space Antenna".

Die europäischen und amerikanischen Weltraumbehörden ESA und NASA hätten das Projekt zu ihrem wichtigsten im kommenden Jahrzehnt erklärt. Durch die Erforschung der Schwarzen Löcher im All würden bahnbrechende Erkenntnisse über die Entstehung der Erde erwartet, betonte Wanka. Sie haben eine so große Masse und damit Anziehungskraft, dass aus ihrem Inneren weder Materie noch Licht entweichen kann. LISA werde große Schwarze Löcher aufspüren und die von ihnen ausgehenden Gravitationswellen messen, was wegen ihrer geringen Intensität von der Erde aus nicht möglich sei, kündigte Schutz an.

Darunter könnten sich vielleicht auch Wellen befinden, die vom Urknall vor schätzungsweise 14 Milliarden Jahren her stammten. Damit ermögliche LISA einen Blick in die Geschichte des Universums. Der aus den USA stammende Schutz ist seit 1995 Direktor des Golmer Instituts und gilt als «Vater von LISA». Die Kosten für das Projekt bezifferte er auf mindestens 1,5 Milliarden Euro.

Mit LISA sollen drei identische Satelliten in eine Umlaufbahn um die Sonne gebracht werden, um die äußerst schwachen Gravitationswellen von superschweren «Schwarzen Löchern» zu orten. Damit handle es sich um das bisher weltweit spektakulärste Vorhaben zur Gravitationswellenmessung.

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