Schavan sieht deutsche Forschung wieder an Weltspitze
Die Bundesumweltministerin unterzeichnete ein neues Rahmenabkommen mit den USA und eröffnete das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus in New York.
Die deutsche Forschung ist nach Ansicht von Bundesbildungsministerin Annette Schavan wieder Weltspitze. «Die Zeit, dass nur geklagt wird über Deutschland, ist vorbei», sagte Schavan bei der Eröffnung des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses am 19. Februar in New York. «Wir sind heute ganz anders aufgestellt als noch vor sechs, sieben Jahren. Auch das Interesse der USA an unserer Forschung ist viel stärker, weil wir ganz andere Möglichkeiten bieten als noch vor wenigen Jahren.» Deshalb hätten auch 15 hochkarätige Wissenschaftler nach Deutschland zurückgeholt werden können.
Zuvor hatte Schavan in Washington mit dem stellvertretenden US-Außenminister James Steinberg ein neues Rahmenabkommen besiegelt. Schwerpunkte sollen zunächst Projekte in den Bereichen Energie, Klima, Umwelt, Gesundheit und Ernährungssicherheit sein. «Es gibt seit Jahrzehnten eine Forschungs-Kooperation, aber jetzt gibt es auch noch ein Abkommen, das sie nochmal strategisch voranbringt», sagte Schavan. Ein gemeinsames Gremium soll fortan Prioritäten für die Forschungszusammenarbeit erörtern und regelmäßig deren Umsetzung bewerten. Durch den neuen Vertrag solle auch der Dialog zwischen Forschern und Politikern intensiviert werden, «sonst werden die Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht mehr zu bewältigen sein».
«Die Exzellenzinitiative hat zu einer viel größeren Beachtung und auch Wertschätzung der deutschen Wissenschaft geführt», sagte der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Matthias Kleiner. Mittlerweile werde in der Physik wieder mehr aus Deutschland als aus den USA veröffentlicht. «Wir sind wieder gefragt. Germany is an option.» Nach Angaben von Max Huber vom Deutschen Akademischen Austauschdienst stieg die Zahl der amerikanischen Studenten in Deutschland vor zwei Jahren um 14, vor einem um 23 Prozent. «Allerdings wollten 1400 nach Deutschland und 2500 Deutsche in die USA. Das müssen wir noch ausgleichen.»
Der Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, sagte, dass das nach dem preußischen Forscher benannte Programm bei internationalen Wissenschaftlern auf großes Interesse stoße. «Es gibt fünf Millionen Euro Startgeld und wir nehmen die Universität in die Pflicht, auch nach den fünf Jahren Stipendium ähnliche Arbeitsbedingungen zu bieten. Gehälter, früher eine heiße Kartoffel, spielen heute in der Diskussion keine Rolle mehr.» Damit hätten Wissenschaftler nach Deutschland geholt werden können, die Angebote amerikanischer Eliteuniversitäten gehabt hätten.
Das von Schavan eröffnete Wissenschaftshaus umfasst die Büros von Institutionen und 26 deutschen Universitäten, die ohnehin in New York vertreten waren. Mit dem Projekt, das ähnlich in Sao Paulo, Moskau, Tokio und Neu Delhi umgesetzt wird, soll aber eine gemeinsame Anlaufstelle geschaffen werden.
dpa
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