25.05.2022

Sichere Finanzierung für Raumfahrt-Startups

Die ESA Business Incubation Centres in Deutschland verteilen mehr Fördergelder.

Die finanzielle Zukunft der deutschen ESA Business Incubation Centres (BIC) ist in den nächsten Jahren gesichert: Im Rahmen des ESA Investor Forums, das vom 16. bis zum 17. Mai 2022 in Berlin stattfand, haben Luca del Monte, Head of Commercialisation bei der Europäischen Weltraum­organisation ESA und Walther Pelzer, Mitglied des DLR-Vorstands und Leiter der Deutschen Raumfahrt­agentur im DLR, die Verlängerung der Förderung um weitere vier Jahre bekannt gegeben. Dabei werden die Fördergelder zudem um rund siebzig Prozent erhöht. Ziel der Inkubations­zentren ist es, die kommerzielle Nutzung von Raumfahrttechnologien und satelliten­gestützten Diensten auf Nicht-Weltraummärkten (Spin-off) sowie die Nutzung von neuen Technologien in der Raumfahrt (Spin-in) zu unterstützen.

 

Abb.: Teilnehmer des ESA Investor Forums (Bild: AZO Anwendungs­zentrum GmbH...
Abb.: Teilnehmer des ESA Investor Forums (Bild: AZO Anwendungs­zentrum GmbH Ober­pfaffen­hofen)

„Die Förderung von Hoch­technologie, Innovationen und Kommerzialisierung im Raumfahrt­sektor ist eine zentrale Aufgabe der Deutschen Raumfahrt­agentur im DLR“, erklärt Walther Pelzer. „Die ESA Business Incubation Centres haben sich dabei in den letzten Jahren als ein wichtiges Element des Innovations­ökosystems der deutschen Raumfahrt etabliert. Deswegen freut es mich besonders, dass wir in den nächsten vier Jahren fast doppelt so viele junge Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Visionen unterstützen können.“

Im Vergleich zu der vergangenen Vertrags­periode wurde die Finanzierung für das Inkubations­programm um knapp siebzig Prozent auf insgesamt 11,6 Millionen Euro aufgestockt. In den kommenden vier Jahren werden damit rund 300 junge Firmen bei der Realisierung ihrer innovativen Geschäfts­ideen mit Raumfahrt­bezug von den ESA BICs unterstützt werden. In dem zweijährigen Inkubations­programm erhalten Start-ups finanzielle und infrastrukturelle Förderung, Mentoring, Management­unterstützung und den Zugang zu einem umfassenden Netzwerk.

„Durch zukunftsweisende Produktideen und neue Geschäfts­modelle sind Start-ups zentraler Motor für den NewSpace-Sektor“, erläutert Pelzer. „Gerade in diesem Bereich ist es wichtig, mit deutschen Start-ups Zukunftstechnologien zu entwickeln und die Konkurrenz­fähigkeit des Raumfahrt­standorts Deutschland international zu sichern.“ Die finanzielle Unterstützung der Unternehmens­gründungen erfolgt zur Hälfte durch die deutschen Beiträge zum ESA-Programm, sowie zur Hälfte durch Mittel der Bundes­länder, in denen sich BIC-Standorte befinden.

Für technische Unterstützung stehen lokale Partner aus Industrie und Wissenschaft bereit, um den Firmen in unterschiedlichen Fachgebieten bei der Entwicklung ihrer Dienstleistungen und Produkte zur Seite zu stehen. So sind die Inkubations­zentren in den Regionen verankert und sorgen für eine nachhaltige Entwicklung der dortigen Industrie und Forschung. Insgesamt haben die ESA BICs in Deutschland dazu beigetragen, dass bisher über 4200 Hightech-Arbeits­plätze geschaffen und ein Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro durch die bisher 356 unterstützten Start-ups erzielt wurden.

„Bereits heute sehen wir, dass raumfahrt­basierte Unternehmens­gründungen neue Impulse, Innovationen und zukunfts­weisende Technologien für die Raumfahrt selbst, aber auch für eine Vielzahl anderer Wirtschafts­zweige hervorbringen“, so Franziska Zeitler, Abteilungs­leiterin Innovation und Neue Märkte in der Deutschen Raumfahrt­agentur im DLR. „Dies ist ein guter Grund für die Deutsche Raumfahrtagentur, aus ihrem Beitrag zum ESA-Programm in die Förderung neuer Unternehmens­gründungen zu investieren Der nachhaltige Erfolg der deutschen ESA-BIC ist außerdem der engen Zusammen­arbeit mit den beteiligten Bundesländern und deren finanziellem Engagement zu verdanken.“

Seitdem in den Jahren 2004 und 2007 die ersten BIC-Standorte in Bayern und Hessen gegründet wurden, ist das Raumfahrt Inkubations­netzwerk in Deutschland bis Ende 2021 auf sieben Standorte in vier Bundesländern angewachsen. Dank der Budget­aufstockung bis zum Jahr 2025 wächst das Programm zukünftig weiter auf 13 Standorte in sieben Bundesländern. Die deutschen Beiträge zum ESA-BIC-Programm werden durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR mit Mitteln des Bundes­ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert.

DLR / DE

 

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