Sichere Satelliten-Kommunikation für die EU
Multiorbitale Konstellation IRIS2 soll Vorteile von Satelliten in mittlerer und niedriger Erdumlaufbahn kombinieren.
Die IRIS2-Konstellation, die für Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit durch Satelliten steht, wird Hunderte von Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn und andere in einer mittleren Erdumlaufbahn umfassen. Durch die Platzierung miteinander verbundener Satelliten in diesen verschiedenen Umlaufbahnen kann die Konstellation sicher und schnell kommunizieren und bleibt ständig verbunden, ohne dass Tausende von Satelliten benötigt werden. Es wird auch eine zusätzliche Schicht in der erdnahen Umlaufbahn entwickelt, die weitere Dienste bereitstellt.
Mit dem Start europäischer Trägerraketen wird die IRIS2-Konstellation die Autonomie, Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Europas fördern. Sie wird einen ununterbrochenen Zugang zu sicheren staatlichen Konnektivitätsdiensten gewährleisten und hochwertige kommerzielle Dienste bereitstellen. IRIS2 baut auf der laufenden Bereitstellung von Konstellationen für die EU durch die ESA auf, darunter Copernicus, das weltweit größte Erdbeobachtungsprogramm, und Galileo, das weltweit genaueste zivile Satellitennavigationssystem. Als drittes EU-Flaggschiff-Raumfahrtprogramm wird IRIS2 ein strategischer Aktivposten für die EU zur Unterstützung ihrer Souveränität sein.
Die ESA unterstützt die Entwicklung von IRIS2 durch einen Partnerschaftsvertrag mit einem Industriekonsortium namens SpaceRISE, das von der Europäischen Kommission ausgewählt wurde. Ein zwölfjähriger Konzessionsvertrag zwischen der Europäischen Kommission und SpaceRISE – unter der Leitung der europäischen Satellitenbetreiber SES, Eutelsat und Hispasat – wurde von Timo Pesonen, Generaldirektor der Europäischen Kommission für Verteidigung, Industrie und Raumfahrt, Adel Al-Saleh, Chief Executive Officer von SES, Eva Berneke, Chief Executive Officer von Eutelsat, und Miguel Ángel Pandura Panadero, Chief Executive Officer von Hispasat, unterzeichnet. Ein zweiter Vertrag zwischen der ESA und dem SpaceRISE-Konsortium wurde von Laurent Jaffart, ESA-Direktor für Konnektivität und sichere Kommunikation, unterzeichnet. Dem vollständigen Konsortium werden Satellitenhersteller und andere Unternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen angehören.
Die Gesamtkosten für die volle Laufzeit des zwölfjährigen Konzessionsvertrags belaufen sich auf 10,6 Milliarden Euro. Davon werden sechs Milliarden Euro von der EU über drei finanzielle Perspektiven, 550 Millionen Euro von der ESA und über 4 Milliarden Euro vom Privatsektor finanziert.
Die ESA spielt bei IRIS2 eine Schlüsselrolle, wobei die Europäische Kommission die jahrzehntelange Erfahrung der Agentur bei der Entwicklung und Umsetzung von Raumfahrtprogrammen in Zusammenarbeit mit der Industrie nutzt. Im Rahmen des zwölfjährigen Konzessionsvertrags wird die ESA die Entwicklungs- und Validierungsaktivitäten des Industriekonsortiums überwachen. Der erste Start für IRIS2 ist für 2029 vorgesehen.
ESA / RK