SOFIA über Europa
Fliegende Sternwarte nimmt beim ersten europäischen Wissenschaftsflug den Nordhimmel ins Visier.
Am 16. September landete die fliegende Sternwarte SOFIA auf dem Flughafen Stuttgart. Von dort aus wird SOFIA am 18. September um 19:40 Uhr zu ihrem ersten Wissenschaftsflug über Europa abheben und dabei gleich zwölf Länder überqueren. Der Vorteil: Während ihrer Europa-
Die Galaxie Markarian 231 ist 600 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und enthält damit einen der am nächsten gelegenen aktiven Galaxienkerne. Seine Leuchtkraft im Infrarot-
Diese donutförmige Region befindet sich in jedem aktiven Galaxienkern. Unklar ist, welche Rolle sie bei der Erzeugung von Radiojets spielen. Diese zwei senkrechten Plasmastrahlen werden von schwarzen Löchern im Zentrum des aktiven Galaxienkerns gebildet, indem sie Plasma mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ins All ausblasen. Doch nicht jeder aktive Galaxienkern hat auch diese Radiojets. Das zeigen radioastronomische Beobachtungen. Vorausgegangene Studien mit SOFIA weisen darauf hin, dass das Magnetfeld in diesem staubhaltigen Torus helfen könnte, diese Radiojets auszulösen. Lässt sich die Entstehung der Jets aber tatsächlich auf die Präsenz – beziehungsweise das Ausbleiben – eines Magnetfelds zurückführen? Eine wichtige Frage, auf die Astronomen bislang keine Antwort gefunden haben.
Da nur das Ferninfrarot-Instrument HAWC+ auf SOFIA Magnetfelder in diesem Wellenlängenbereich vermessen kann, möchten die SOFIA-
Unser Universum dehnt sich seit dem Urknall kontinuierlich aus. Doch keineswegs gleichmäßig, vielmehr nimmt es Fahrt auf und wird mit wachsender Geschwindigkeit von einem rätselhaften, unbekannten Beschleuniger namens dunkler Energie immer weiter auseinandergetrieben. Doch ist das wirklich so? Liegt die beobachtete Abnahme der Helligkeit von Supernovae wirklich an einem schnelleren Auseinanderdriften des Universums? Oder hatten die Teleskope vielleicht einfach Staub vor der Linse, der die Helligkeit der Aufnahmen verblassen ließ?
Genau diesen Fragen gehen Forscher nach, indem sie mit dem Instrument HAWC+ auf SOFIA den Staub in den Heimatgalaxien einer Supernovae Typ 1a beobachten. Dafür messen sie den Staubanteil in der Region um die Sternenexplosion herum. Auch das Weltraumteleskop Euclid der europäischen Weltraumorganisation ESA, das im Jahr 2022 starten soll, wird sich auf die Suche nach dunkler Energie begeben. Nach diesen Beobachtungen werden die Astronomen vielleicht genauer wissen, ob dich die Ausdehnung des Universums wirklich durch die dunkle Energie beschleunigt.
Insgesamt hat SOFIA für den zehnstündigen Flug noch weitere wissenschaftliche Beobachtungen vorgesehen. So nehmen die Region Serpens South im Sternbild Schlange vom Himmel über Frankreich aus ins Visier – eine Formation extrem junger Sterne. Bei diesen drei bis vier Millionen Jahre jungen Sternen können die Forscher Sternenentstehung fast von ihrem Beginn an verfolgen und mehr über diesen Prozess herausfinden. Die nächste Beobachtung konzentriert sich auf die Sternenformation L 1495 im Taurus Filament. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Rolle die Dynamik von Magnetfeldern auf den Formungsprozess von Filamentwolken hat.
DLR / RK
Weitere Infos
- SOFIA Science Center
- SOFIA - das fliegende Infrarot-Observatorium, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln