21.03.2005

Sonne, Mond und Sterne im April 2005

Absoluter Glanzpunkt des Frühlingssternenhimmels ist der Riesenplanet Jupiter.

- Jupiter strahlt

Hamburg (dpa) - Absoluter Glanzpunkt des Frühlingssternenhimmels ist der Riesenplanet Jupiter. Vom Mond abgesehen ist er das bei weitem hellste Gestirn am nächtlichen Sternenzelt und im April die ganze Nacht dort vertreten. Mit fortschreitender Abenddämmerung taucht er am Südosthimmel knapp über dem Horizont auf. Um Mitternacht steht er im Süden und am Morgenhimmel kann man ihn über dem Südwesthorizont sehen. Er verblasst als letzter von allen Gestirnen in der zunehmenden Morgendämmerung.

Jupiter steht der Sonne am 3. April von der Erde aus gesehen genau gegenüber. Der Riesenplanet hält sich in diesem Jahr im Sternbild Jungfrau auf. Mit 142 800 Kilometer Äquatordurchmesser übertrifft Jupiter den der Erde um das Elffache. Rund 1300 Erdkugeln passen in den Jupiterglobus. Damit ist Jupiter der bei weitem größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems.

Wer den Riesenplanet mit einem Fernglas ansieht, bemerkt vier vergleichsweise helle Lichtpunkte, die im Laufe von Tagen ihre Positionen wechseln. Die vier großen Jupitermonde wurden bereits im Jahre 1610 von Galileo Galilei und Simon Marius unabhängig voneinander entdeckt. Insgesamt sind heute 62 Satelliten bekannt, die den Riesenplaneten bei seinem zwölf Jahre langen Lauf um die Sonne begleiten. Die meisten Jupitertrabanten sind winzige Weltensplitter von nur wenigen Kilometern Größe.

Der fast volle Erdenmond zieht am 22. abends knapp südlich an Jupiter vorbei - eine auffällige Konstellation, die manche Zeitgenossen wieder als «UFO beim Mond» interpretieren werden.

Im Fernrohr erkennt man auf dem ovalen Jupiterscheibchen Wolkenstreifen und -bänder sowie einen rötlich-gelben Fleck, einen Wirbelsturm von etlichen Erdoberflächen Ausdehnung, der schon seit Jahrhunderten in der dichten Jupiteratmosphäre tobt. Der Jupiterglobus erscheint wegen seiner starken Abplattung oval. Ursache hierfür ist die rasche Rotation des Gasriesen. Ein Jupitertag dauert nur knapp zehn Stunden.

Als zweiter heller Planet ist Saturn am Abendhimmel vertreten. Der ringgeschmückte Planet wandert durch das Sternbild Zwillinge und bildet mit den beiden Zwillingshauptsternen Kastor und Pollux eine beeindruckende Konstellation. Mit Einbruch der Dunkelheit sieht man den Ringplaneten hoch im Süden. Aus der zweiten Nachthälfte zieht sich Saturn allmählich zurück.

Am Morgenhimmel ist Mars tief im Südosten zu sehen. Der Rote Planet wird zunehmend heller und übertrifft schließlich Antares, den roten Hauptstern des Skorpions an Helligkeit. Anfang April geht Mars um 5 Uhr morgens auf, zu Monatsende bereits eine Stunde früher.

In der Zeit vom 12. bis 24. April machen sich die Meteore des Lyriden-Stromes bemerkbar. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild der Leier. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht, wo bis zu zwanzig Sternschnuppen pro Stunde aufflammen.

Der abendliche Fixsternhimmel zeigt nun eindeutig seinen Frühlingscharakter. Die meisten Winterbilder sind im Westen untergegangen. Lediglich der Kleine Hund mit Prokyon ist im Südwesten zu sehen sowie die Zwillinge mit Saturn im Westen. Der Große Wagen steht fast senkrecht über unseren Köpfen. Hoch im Süden durchschreitet der mächtige und leicht erkennbare Löwe den Meridian. Tief im Nordosten blinkt die bläulich - weiße Wega in der Leier, erster Vorbote des kommenden Sommers. Denn Wega ist der hellste Stern des Sommerdreiecks.

Die Neumondphase tritt am 8. April ein. Dabei schiebt sich die dunkle Mondscheibe vor die Sonne, es kommt zu einer hybriden Sonnenfinsternis: Sie beginnt ringförmig, wird anschleißend total und ist am Ende wieder ringförmig. Allerdings ist diese Sonnenfinsternis nur im Pazifischen Raum und in Teilen Amerikas sichtbar. Vollmond tritt am 24. April ein.

Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn, weshalb ihre Mittagshöhe im Laufe des April um gut zehn Grad zunimmt und die Tageslänge um eindreiviertel Stunden anwächst.

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