19.08.2021 • AstronomieAstrophysik

Strahlungsgetriebenen Sternwinde als Antriebskräfte der kosmischen Entwicklung

Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe erforscht Bedeutung massereicher Sterne für die Evolution des Universums.

Welche Bedeutung haben masse­reiche Sterne für die Entwicklung des Universums? Mit dieser Frage befassen sich die Mitglieder einer neuen Emmy-Noether-Nachwuchs­gruppe, die am Zentrum für Astronomie der Uni Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen hat. Das Forscher­team unter der Leitung von Andreas Sander untersucht insbesondere die strahlungs­getriebenen Sternwinde als fundamentale Antriebs­kräfte der kosmischen Entwicklung. Die Deutsche Forschungs­gemein­schaft fördert die Arbeiten des Astro­physikers über einen Zeitraum von sechs Jahren mit rund 1,9 Millionen Euro.

Abb.: Ein Forscher­team unter der Leitung von Andreas Sander unter­sucht...
Abb.: Ein Forscher­team unter der Leitung von Andreas Sander unter­sucht strah­lungs­ge­trie­bene Stern­winde als fun­da­men­tale An­triebs­kräfte der kos­mi­schen Ent­wick­lung. (Bild: A. Sander)

„Der Einfluss masse­reicher Sterne und ihre Wechsel­wirkungen mit der Umgebung stellen einen Grund­pfeiler dar für das Verständnis unserer kosmischen Herkunft“, betont Sander. „Allerdings ist es bis heute schwierig, die Entwicklung dieser Sterne vorher­zusagen. Um hier neue Erkenntnisse zu gewinnen, wollen wir empirische Beobachtungen und theoretische Ansätze miteinander verknüpfen.“ Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Sterne mit starken, strahlungs­getriebenen Sternwinden.

Die Forschungsgruppe will vor allem die Entwicklung von Stern­atmosphären-Modellen voran­treiben und diese in der Forschung zur Entschlüsselung der Eigen­schaften von heißen, masse­reichen Sternen einsetzen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die neuen Erkenntnisse aus den Verschmelzungen massereicher schwarzer Löcher, die mithilfe der Gravitations­wellen-Astronomie nachgewiesen werden können.

Sander erwarb 2010 sein Physik-Diplom an der Uni Potsdam und wurde dort 2016 auf dem Gebiet der Astrophysik promoviert. Als Postdoktorand – unter anderem am Armagh Observatory and Planetarium AOP – legte er die Grundlagen für eine neue Generation von Stern­atmosphären-Modellen und baute seine Expertise über die theoretischen Grundlagen der Sternwinde aus. Im vergangenen Jahr erhielt Sander als erster Wissen­schaftler das neu geschaffene Öpik Research Fellowship des AOP zur Erforschung astro­physikalischer Themen.

Das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungs­gemeinschaft eröffnet besonders qualifi­zierten jungen Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaftlern die Möglich­keit, sich durch die eigen­verant­wortliche Leitung einer Nachwuchs­gruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschul­professur zu quali­fizieren.

U. Heidelberg / RK

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