26.01.2023

Vom Urknall bis zur Lichtverschmutzung

Das Wissenschaftsjahr 2023 ist der Erforschung unseres Universums gewidmet.

Mit einer Auftaktveranstaltung am 25. Januar im Berliner Futurium ist das Wissenschaftsjahr 2023 offiziell gestartet. Diesmal widmet es sich dem denkbar größten Forschungsgegenstand, dem Universum und seiner irdischen Relevanz. Die Erkundung kosmischer Dimensionen stellt nicht nur grundlegende Fragen nach dem Ursprung des Universums oder nach außerirdischem Leben, sondern berührt mit der dafür nötigen Technik und Raumfahrt auch Anwendungen, die uns im Alltag begegnen.

Vier zentrale Themenfelder stehen im Fokus des Wissenschaftsjahres: „Faszination Weltall“, „Mensch, Natur und Universum“, „Wirtschaftsraum Universum und Astronomie“ sowie „Blick auf den Planeten“. „Die Erkenntnisse, die die Erforschung des Universums mit sich bringen, stillen nicht nur unsere Neugier. Sie prägen auch unser Weltverständnis und unsere Kultur – und die Technologien, die wir dafür entwickeln“, betonte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei der Auftaktveranstaltung.

Wie seit dem ersten Wissenschaftsjahr 2000, das der Physik gewidmet war, geht es auch diesmal darum, die Öffentlichkeit stärker für Wissenschaft und Forschung zu begeistern und mit Menschen in vielfältigen Formaten in Kontakt zu bringen. Mit drei interaktiven Projekten lädt „Wissenschaft im Dialog“ Bürgerinnen und Bürger 2023 ein, sich der Faszination Weltall zu nähern. Der Hochschulwettbewerb fordert junge Forschende aus allen Fachrichtungen auf, interaktive Ideen rund um das Thema Universum einzureichen. Die Projekte sollen der Bevölkerung die Weiten des Weltalls näherbringen und zugleich den irdischen Bezug des Themas deutlich machen.

Auch das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft nimmt ihre Besucherinnen und Besucher im Wissenschaftsjahr 2023 mit auf eine weite Reise durchs All. An Bord beschäftigen sich Exponate aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen etwa mit dem Weltraum als Forschungsgegenstand, als Motiv in der Kunst und als Wirtschaftsraum. Das Schiff startet seine rund fünfmonatige Deutschlandtour im Mai 2023 in Berlin.

Die Diskussionsreihe „Wissenschaft kontrovers“ soll Forschende und Bürgerinnen und Bürger deutschlandweit miteinander ins Gespräch bringen. Dabei setzt die Veranstaltungsreihe auf innovative und interaktive Formate, welche die Besucherinnen und Besucher direkt in die Gesprächsrunden einbinden.

Die Faszination für den Weltraum ist sicher ein idealer Anknüpfungspunkt, um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken, auch wenn der Sternenhimmel dank künstlicher Beleuchtung immer schlechter zu sehen ist. So ist denn auch die Lichtverschmutzung Thema des Wissenschaftsjahres. Bürgerinnen und Bürger können sich aktiv an der Erforschung nächtlicher Lichtphänomene, speziell der Erfassung der künstlichen Beleuchtung in der Nacht und der Sichtung heller Meteore beteiligen. Das ermöglichen zwei spezielle Apps im Rahmen der „Nachtlicht-BüHNE“. Dieses Projekt bringt Freiwillige mit Forschenden zusammen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Der Projektname stand als Abkürzung ursprünglich für „Bürger-Helmholtz-Netzwerk für die Erforschung nächtlicher Lichtphänomene“.

Die Wissenschaftsjahre werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) ausgerichtet. Da die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften derzeit den Vorsitz der Gesellschafterversammlung von WiD inne hat, war mit ihrem Präsidenten Jan Wörner ein ausgewiesener Weltraum-Experte in Berlin.

Wörner war nicht nur acht Jahre lang Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), sondern von 2015 bis 2021 auch Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA. „Astronomie und Raumfahrt inspirieren und verbinden die Menschen – und der Blick vom Orbit auf die Erde zeigt uns ihre Schönheit und Verletzlichkeit. Er ruft uns auf, als Weltgemeinschaft gemeinsam an einer guten Zukunft zu arbeiten“, sagte Wörner.

Alexander Pawlak / BMBF / WiD
 

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