Wie Licht auf Materie wirkt
Neuer Sonderforschungsbereich widmet sich der Interaktion von Licht und Materie.
Wie wirkt Licht auf Materie, wie beeinflusst Materie das Licht, und wie kann man die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie steuern? Diesen Fragen wollen Forscher am Institut für Physik der Universität Rostock mit modernsten wissenschaftlichen Methoden auf den Grund gehen – nun haben sie dafür den Zuschlag für ein Verbundprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Mit rund 11 Millionen Euro wird die Erforschung der Licht-Materie-Wechselwirkung im neuen DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) „LiMatI” gefördert. Dieser ist am Institut für Physik der Uni Rostock angesiedelt und bindet Spitzenforscher vom Berliner Max-Born-Institut ein.
Die Licht-Materie-Wechselwirkung steht im Zentrum fundamentaler Phänomene in der Natur und technologischer Anwendungen, wie Photosynthese, Solarzellen, Optoelektronik, Sensoren, Umweltanalyse und Materialbearbeitung mit Lasern. Dank der Fortschritte in der Laserphysik hinsichtlich höherer Intensitäten und zeitlicher Auflösung im Attosekundenbereich sowie neuartiger Klassen von Materialien eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, die Licht-Materie-Wechselwirkung an Grenzflächen für bildgebende Verfahren, Sensorik und die Kontrolle der Quantendynamik in kondensierter Materie mittels Laserlicht auszunutzen.
Diese Möglichkeiten auszuloten und zu erkunden, hat sich das LiMatI-Team zur Aufgabe gemacht. Das sechsköpfige Leitungsteam wird nun gemeinsam mit den 22 Projektleitern den SFB LiMatI zum Leben erwecken. Viele junge Forscherinnen und Forscher werden ihre wissenschaftliche Karriere im SFB LiMatI starten und mit ihren Beiträgen dem Forschungsstandort Rostock eine noch höhere Sichtbarkeit verleihen.
Die Finanzierung ist zunächst für vier Jahre bewilligt und kann bei erfolgreicher Begutachtung bis auf maximal zwölf Jahre verlängert werden. Der Großteil der Mittel wird für die Finanzierung von 26 Doktoranden verwendet. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Mittel für die experimentelle Ausstattung, Netzwerkaktivitäten, Konferenzen, Gäste, Gleichstellungsmaßnahmen, Graduiertenschule, Öffentlichkeitsarbeit und Datenmanagement. Wegbereiter dafür war wiederum der 2017 nach zwölf erfolgreichen Jahren ausgelaufene SFB 652 zu starken Korrelationen und kollektiven Effekten in Strahlungsfeldern.
U. Rostock / DE