Christophe Salomon erhält Balzanpreis 2025
Der Emeritus des Laboratoire Kastler Brossel Paris wird für Arbeiten zu ultrakalten Atomen und der hochgenauen Messung der Zeit ausgezeichnet.
Die Präsidentin der Stiftung Balzan „Premio”, Maria Cristina Messa, und die Präsidentin des Generalkomitees der Balzanpreise, Marta Cartabia, haben am Montag in Mailand die vier Gewinner der Balzanpreise 2025 – zwei in den Naturwissenschaften und zwei in den Geisteswissenschaften – bekannt gegeben. Demokratie, Kunst, Zeitmessung und Gentherapie sind diesmal die vier Fachbereiche, in denen die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten stattfand. Sie repräsentieren Wissens- und Tätigkeitsbereiche, die für den Fortschritt der Menschheit von großer Aktualität und Bedeutung sind. Jeder der vier Preise ist mit 750.000 Schweizer Franken – zirka 800.000 Euro – dotiert, die Hälfte der Preissumme muss in Forschung investiert werden.

Aus dem Bereich Physik erhält Christophe Salomon (Frankreich) einen Preis für seinen bahnbrechenden Beitrag zur Anwendung ultrakalter Atome bei der Herstellung von Atomuhren, die die Zeitmessung revolutioniert haben. Die weiteren Gewinnerinnen und Gewinner sind Josiah Ober (USA), Stanford University, für Altertumsforschung zur Athenischen Demokratie, Rosalind Krauss (USA), Columbia University, für Kunstgeschichte der Gegenwart, und Carl June (USA), Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania, für Gentherapie und genmodifizierte Zelltherapie.
Die Auswahl basierte auf der Relevanz, Aktualität und Kohärenz der Forschungsarbeiten, wobei spezifische Faktoren der Exzellenz berücksichtigt wurden, die zum Verständnis unserer Welt und unserer Zeit beitragen und gemäß den Grundwerten der Stiftung Balzan den Fortschritt des Wissens über alle Grenzen fördern können.
Unter den Auswahlkriterien des Preiskomitees spielt der interdisziplinäre Charakter von Forschung eine besondere Rolle. Nur die fruchtbare Verbindung von Wissen und Forschung aus verschiedenen Bereichen ermöglicht es, die Komplexität der Probleme anzugehen, die Natur und Gesellschaft aufwerfen.
Die vier prämierten Fachgebiete wechseln jedes Jahr und werden aus den Gruppen Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Kunst sowie Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin ausgewählt. Der Wechsel der Fachgebiete geht mit der Förderung neuer oder aufkommender Forschungsfelder einher. Das Preisgeld ist zur Hälfte für Forschungsprojekte junger Wissenschaftler bestimmt.
Die Balzanpreise 2025 werden am 14. November in Bern in Anwesenheit der Präsidentin des Nationalrats der Schweizerischen Eidgenossenschaft Maja Riniker übergeben.
Nach der Bekanntgabe der Gewinner des Balzanpreises 2025 kündigte die Präsidentin des Preiskomitees, Marta Cartabia, die Themenbereiche für das nächste Jahr an: Jüdische Studien, die Sozialwissenschaft der digitalen Technologie, biologisch abbaubare Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen und molekulare Evolution – Entschlüsselung von Mustern genomischer Veränderungen. Im Jahr 2026 wird auch der Sonderpreis für Menschlichkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern verliehen. [FB / dre]