19.09.2023

Felicitas Mokler erhält Roelin-Preis

Wissenschaftsjournalistin für Vermittlung neuer Erkennt­nisse aus der Astronomie geehrt.

Die Wissenschaftsjournalistin und -autorin Felicitas Mokler erhält den Hanno und Ruth Roelin-Preis für Wissen­schaftspublizistik für das Jahr 2023. Der Preis, der alle zwei Jahre vom Max-Planck-Institut für Astro­nomie Heidelberg (MPIA) vergeben wird, ehrt Wissen­schaftler, Wissen­schafts­publi­zist und akademische Lehrende, die einer breiteren Öffent­lich­keit neue Erkennt­nisse aus der Astronomie und Weltraum­forschung besonders erfolgreich vermittelt haben. Es können auch Leistungen didaktischer Art ausgezeichnet werden.


Verleihung des Hanno-und-Ruth-Roelin-Preises 2023 auf der Jahrestagung der...
Abb.: Verleihung des Hanno-und-Ruth-Roelin-Preises 2023 auf der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft an der TU Berlin an Felicitas Mokler durch Markus Pössel vom Max-Planck-Institut für Astronomie.
Quelle: sevens[+]maltry

Die Astrophysikerin Felicitas Mokler verspürte bereits beim Abschluss ihrer Promotion den Drang, ihre Erlebnisse als Forschende und die dabei gewonnenen Erkenntnisse einem breiten Publikum nahezubringen. Mit einem Artikel zur „Planeten­entstehung auf der Raumstation“, in dem sie über ihre Forschung im Rahmen ihrer Doktorarbeit berichtete, gewann sie 2008 den KlarText-Preis für Wissenschafts­kommunikation der Klaus Tschira Stiftung in der Sparte Physik. Nach einigen Jahren als Forscherin und Presse­referentin in akademischen Ein­richtungen machte sie ihre Berufung zum Beruf und arbeitet seither als Wissenschafts­journalistin und Astronomie-Kommunikatorin – zunächst für die Zeitschrift Sterne und Weltraum, seit 2014 als freie Autorin. 

Artikel von Mokler sind unter anderen in Spektrum der Wissenschaft, der Neuen Zürcher Zeitung und der FAZ erschienen. 2017 gründete sie das Online­magazin „Die Weltraumreporter“ als Teil der Journalismus-Genossenschaft „Riffreporter“. Im Wissenschafsjahr 2023 ist Mokler außerdem für den Rat Deutscher Sternwarten als Koordinatorin für das Projekt „Universe on Tour“ tätig, in dessen Rahmen ein mobiles Planetarium und eine kleine Ausstellung durch Deutschland reisen. Darüber hinaus liegt es der Jury am Herzen, Felicitas Moklers Aktivitäten als Buchautorin besonders herauszustellen und zu würdigen. Drei Bücher hat Mokler in den letzten Jahren geschrieben – zwei als alleinige Autorin, eines als Ko-Autorin.

„Astronomie und Universum – Was wir über das Weltall wissen“, erschienen 2020 im Kosmos-Verlag, ist eine Reise durch die gesamte Astronomie. Das Buch löst den Anspruch ein, grundlegendes Verständnis für die physi­kalischen Zusammen­hänge zu vermitteln, lässt aber durch die reichhaltige Bebilderung auch die ästhetischen Seiten der Astronomie zum Zuge kommen. Neben klassischen Themen kommen dabei moderne Forschungsfelder zu voller Geltung.

Moklers jüngstes Buch, „Die Evolution des Universums – Vom Urknall bis in die Ewigkeit“, 2022 ebenfalls bei Kosmos erschienen, zeichnet nach, wie in unserem Universum aus der anfänglichen Urknallphase die heute sichtbaren Strukturen entstanden sind. Auch dieses Buch vermittelt die zugrundeliegenden physikalischen Zusammenhänge auf leicht verständliche, gut lesbare Weise, und räumt modernen For­schungs­ergeb­nissen ausgiebig Raum ein. Das Buch wurde auch in mehreren Rezensionen als ein herausragendes, ausgesprochen lesenswertes Werk gewürdigt, das die bereits umfangreiche populär­wissen­schaftliche Bibliothek über Kosmologie auf eigenständige Weise bereichert.

Außerdem möchte die Jury das Buch „Unter den Polarlichtern der Antarktis“ (Knesebeck 2022) hervorheben. Das von Mokler verfasste Buch schildert die Erfahrungen des Münchener Physikers Robert Schwarz, der über fünfzehn Winter am geografischen Südpol für verschiedene amerikanische Universitäten Neutrinoexperimente und Mikrowellenteleskope auf der Amundsen Scott South Pole Station betreute. Dem Buch gelingt es, aus der Perspektive von Schwarz seinen Leserinnen und Lesern eindringlich Leben und Forschen an einem der entlegensten und lebensfeindlichsten Orte auf unserem Planeten zu vermitteln, wo die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den kosmischen Phänomenen ganz nah und irdischen Extremen wie Kälte, Trockenheit, Sturm und Dunkelheit ausgesetzt sind.

Dieses ebenso fundierte wie vielfältige Wirken, das Astronomie auf lebendige und fesselnde Weise auf solider physikalischer Grundlage zugänglich macht, würdigt die Jury mit dem Hanno-und-Ruth-Roelin-Preis 2023. Die Jury für den Roelin-Preis 2023 bestand aus der Wissenschaftsjournalistin Sibylle Anderl (FAZ), dem Astrophysiker Thomas Janka (Max-Planck-Institut für Astrophysik) sowie Markus Pössel als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Max-Planck-Instituts für Astro­nomie.

MPIA / JOL

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