DPG-Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik
Sponsor Pfeiffer Vacuum betont Bedeutung modernster Vakuumtechnik für physikalische Grundlagenforschung.
In diesem Frühjahr wurde Sebastian Keckert vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie mit dem DPG-Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik 2023 ausgezeichnet. Damit wurde der promovierte Physiker für seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet neuartiger Materialien für supraleitende Hochfrequenzsysteme geehrt. Die mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich vom Arbeitskreis Beschleunigerphysik der DPG in Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen und Unternehmen vergeben. Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY), das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) sowie die Pfeiffer Vacuum GmbH und die RI Research Instruments GmbH zeichnen damit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gemeinsam aus. Als ein Sponsor des Preises nimmt Pfeiffer Vacuum nun die Gelegenheit war, um den Inhalt von Keckerts Arbeit und die Bedeutung der Vakuumtechnik für wissenschaftliche Grundlagenforschung in den Blickpunkt zu rücken.
Keckert hat das Prinzip des Quadrupol-Resonators zum Test supraleitender Materialien entscheidend weiterentwickelt. Die von ihm realisierten Verbesserungen des Quadrupol-Resonators werden an mehreren Laboren weltweit eingesetzt. Damit ist die Grundlage für eine präzise und umfassende Charakterisierung der Hochfrequenzeigenschaften von neuartigen supraleitenden Materialsystemen gelegt worden. Zu den Erfolgen des Wissenschaftlers gehört beispielsweise die erste präzise Charakterisierung eines Vielschicht-Supraleiters, der das klassische Niob-Material sowohl in Bezug auf die erreichbare Feldstärke als auch hinsichtlich der Verlustleistung übertreffen könnte. Die Mobilisierung dieser Potentiale ist für den Bau künftiger Beschleunigeranlagen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte, von erheblicher Bedeutung.
„Der nächste große Schritt für supraleitende Teilchenbeschleuniger sind Hohlraumresonatoren, in denen supraleitende Dünnschichten verwendet werden“, erklärt Keckert. „Dies würde einen Betrieb der Resonatoren bei 4 Kelvin statt 2 Kelvin ermöglichen. Das bedeutet, dass deutliche Einsparungen beim Energieeinsatz für die Kühlung erzielt werden könnten. Zusätzlich können einfachere Kühlsysteme verwendet werden, was ganz neue Anwendungen für supraleitende Teilchenbeschleuniger ermöglicht.“
Andreas Schopphoff, Head of Market Segment R&D bei Pfeiffer Vacuum, erläutert die Bedeutung der Vakuumtechnologie für die Spitzenforschung: „Wir freuen uns, dass unsere Produkte in Beschleunigeranlagen eingesetzt werden, um neue Forschungsergebnisse zu erzielen und den Betrieb dieser Anlagen nachhaltiger zu gestalten. Fortschrittliche Vakuumlösungen ermöglichen nicht nur präzise Experimente, sondern auch eine effiziente Nutzung von Ressourcen und die Reduzierung des Energieverbrauchs dieser Anlagen. Mit supraleitenden Hohlraumresonatoren können Teilchen sehr effizient zu hohen Energien beschleunigt werden.“
Der DPG Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) ist eine Vereinigung von Experten und Expertinnen auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik in Deutschland. Er setzt sich für die Förderung und Weiterentwicklung der Beschleunigerphysik ein und organisiert regelmäßig Veranstaltungen und Tagungen, um den Informationsaustausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik zu fördern.
Bewerbungen um den „DPG-Nachwuchspreis für Beschleunigerphysik 2024“ sind noch bis zum 1. Juni 2024 möglich.
Pfeiffer Vacuum / LK
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