08.09.2025

Team aus Jena entwickelt Experiment für NASA-Mission

Fünf Studierende und Alumni der Ernst-Abbe-Hochschule Jena haben eine wissenschaftliche Nutzlast entwickelt, die im Rahmen von ARTEMIS II auf dem Satelliten TACHELES ins All fliegt.

Arno Dorl, Ruben Saitz, Hannes Goller, Lukas Ritter und Jonas Quinque haben gemeinsam an der Entwicklung und dem Bau der Elektroniknutzlast Single Event Latchup Detection On Moon (SELDOM) gearbeitet. Diese besteht aus drei kompakten Leiterplatten mit einer Größe von jeweils etwa 100 mm mal 100 mm und der dazugehörigen Software. Sie testet eine Technologie, die Raumfahrtelektronik vor plötzlichen Störungen durch Weltraumstrahlung schützen kann.

Übergabe des Experiments der Projektgruppe an die NEUROSPACE GmbH in Berlin...
Übergabe des Experiments der Projektgruppe an die NEUROSPACE GmbH – v. l.: Hannes Goller, Ruben Saitz und Jonas Quinque von der EAH sowie Cornelius Joos, Margarita Trubizin und Heylen Polo Cano von NEUROSPACE
Quelle: NEUROSPACE

Ziel des Experiments ist es, eine Schutzschaltung gegen Single Event Latchups (SELs) und den Effekt von Single Event Upsets (SEUs) unter realen Weltraumbedingungen zu testen. Diese Zustände werden durch kosmische Strahlung ausgelöst und können ohne Schutz zu schweren Schäden an Bauteilen, beispielsweise Mikrochips, führen. Ein System aus mehreren Mikrocontrollern überwacht und analysiert die Ereignisse. Die Schutzschaltung erkennt erhöhte Ströme und trennt die Stromzufuhr, um Schäden zu verhindern.

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Die technische Grundlage für SELDOM basiert auf der Forschung von Hannes Zöllner, der sein Studium und seine Promotion an der EAH Jena absol­vierte. Er konnte in Labor Experi­menten mit Laser­strahlen und Mess­kam­pagnen an Teilchen­beschleu­nigern den Einfluss von Strah­lung auf elektro­nische Kompo­nenten simu­lieren. SELDOM soll nun überprüfen, inwieweit diese Ergeb­nisse den realen Beding­ungen im Orbit stand­halten.

Artemis II ist die erste bemannte Test­mission des Orion-Raum­schiffs im Rahmen des Artemis-Programms der NASA. Mit an Bord ist der deutsche Klein­satellit TACHELES der Firma NEURO­SPACE aus Berlin. Das Unter­nehmen entwickelt aktuell ein Rover-System, um einen kosten­günstigen Zugang zur Nutzung der Mond­ober­fläche zu ermöglichen. Der Satellit soll die elektri­schen Kompo­nenten des zukünftigen Rovers auf dem Weg zum Mond testen.

Der Start von Artemis II ist für 2026 vorgesehen. Nach der Abtren­nung des Raumschiffs, das sich auf den Weg zur Umrun­dung des Mondes macht, wird der Satel­lit freigesetzt und in eine eigenständige Umlauf­bahn gebracht, in der er voraus­sichtlich zwei Jahre lang operiert und die Daten zur Erde überträgt.

„Was unsere Studenten hier geleistet haben, ist mehr als nur eine tech­nische Errungen­schaft. Es ist ein Beweis dafür, dass wissen­schaftliche Neugier, fachliches Können und praxis­nahe Aus­bildung an unserer Hoch­schule zu konkreten, zukunfts­weisenden Lösungen führen können, die inter­national Beachtung finden“, betont Burkart Voß, Pro­fessor am Fach­bereich Elektro­technik und Informations­technik der EAH Jena, der die Studierenden bei ihrem Projekt begleitet. „Unser herzlicher Dank geht an die Jenaer Unter­nehmen DS Elek­tronik und Jena-Optronik sowie die SIMEK Silikat-, Metall- und Kunststoff­technik aus Ilmenau. Ihre Mitar­beitenden standen unsere Studenten mit wertvollen Ratschlägen zur Seite und haben die finale Beschichtung der Leiterplatten ermöglicht. Der NEUROSPACE GmbH aus Berlin danken wir für die vertrauens­volle Zusammen­arbeit und dafür, dass sie unseren Studenten den Platz auf dem Satel­liten zur Verfügung stellt.“ [EAH Jena / dre]

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