22.09.2025 • EnergieLaser

Diodenlaser zum Zünden des Sternfeuers

Die Arbeitsgruppe Diodentechnologie des vom LLNL geleiteten STARFIRE-Hubs für Trägheitsfusionsenergie wird um fünf neue Mitglieder erweitert.

Die STARFIRE Initiative, geleitet Lawrence Livermore National Laboratory, vereint internationale Expertinnen und Experten, um die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie im Bereich der Trägheitsfusion (Inertial Fusion Energy, IFE) voranzutreiben. Fünf neue Mitglieder wurden jetzt in die Diode Technology Working Group aufgenommen, darunter das Ferdinand-Braun-Institut, das seine Expertise im Bereich leistungsstarker Diodenlasertechnologien einbringt. Denn anders als in der National Ignition Facility (NIF) Versuchsanlage, in der Blitzlampen zum Pumpen des weltweit größten und stärksten Lasersystems dienten, sollen diese Aufgabe in Fusionskraftwerken der Zukunft hocheffiziente Diodenlaser übernehmen. Mit minimiertem Energieeinsatz und hohem Energieoutput müssen diese eine Frequenz von 10 bis 20 Pumppulsen pro Sekunde gewährleisten ohne zu überhitzen. Das Pumplicht stellt dabei die Energie bereit, um die Laserstrahlung zur Zündung des Fusionsplasmas bis in den Megajoule-Bereich zu verstärken.

Der IFE-STARFIRE Hub ist eine internationale Kooperation mit dem Ziel, die technische Einsatzreife der Trägheitsfusion zu beschleunigen. Dabei werden kurze, extrem starke Laserimpulse eingesetzt, um den Fusionsbrennstoff in einer kleinen Kapsel zu komprimieren und zu zünden. Diese Methode stellt höchste Anforderungen an die eingesetzten Lasersysteme – insbesondere an die Diodenlaser, die die Anfangsenergie bereitstellen. Diese müssen außergewöhnliche Leistungsfähigkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit aufweisen. Fortschritte in der Diodentechnologie wirken sich daher direkt auf Skalierbarkeit, Energieausbeute und Wirtschaftlichkeit künftiger Fusionskraftwerke aus.

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Philip A. Schneider, Matthias Bernert, Michael Faitsch • 3/2024 • Seite 110

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Der Beitrag des FBH konzen­triert sich auf die Weiter­entwicklung von Dioden­designs, die Bewertung der Zuverläs­sigkeit und das Erstellen von Prüf­verfahren – allesamt entscheidende Bausteine für die Entwicklung leistungs­fähiger Diodenlasersysteme für Fusions­anwendungen. Mit jahr­zehnte­langer Erfahrung in der Entwick­lung und Gehäuse­technik von Dioden­lasern ist das Institut bestens aufgestellt, um die techni­schen Heraus­forde­rungen dieses Forschungs­felds zu meistern.

„Es ist eine spannende Zeit für die Fusions­forschung, und wir fühlen uns geehrt, Teil der STARFIRE-Initia­tive zu sein“, sagt Dr. Paul Crump, Leiter des High-Power Diode Lasers Labs am FBH und neben Will Fenwick vom LLNL Co-Vorsitzender der neuen Working Group. „Indem wir unter­suchen, wie sich Dioden unter den extremen Beding­ungen verhalten, die für die Träg­heits­fusion erfor­der­lich sind, arbeiten wir an konkreten Lösungen, um diese Techno­logie der Realität näherzu­bringen.“

Zu den bisherigen Unterstützern des STARFIRE-Hubs Leonardo Electronics, TRUMPF Photonics und dem Fraunhofer-Institut für Laser­technik ILT kommen jetzt Coherent, Hamamatsu, Lumibird und das FBH hinzu und bilden zusammen die neue Diode Techno­logy Working Group. Gemein­sam erarbeitet die Gruppe die Architektur und Leistungs­standards für Dioden­laser­systeme, die den prakti­schen Einsatz der Fusions­energie ermöglichen sollen. [FBH / LLNL / Coherent / dre]

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