planqc erhält Deutschen Gründerpreis
Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik gewinnt mit ihrem Ansatz für einen leistungsfähigen und zuverlässigen Quantencomputer in der Kategorie StartUp.

Quantencomputer sollen die Entwicklung neuer Materialien und Medikamente beschleunigen, könnten aber auch die Berechnung der Luft- oder Wasserströmungen um Turbinenschaufeln oder Klimasimulationen erleichtern. planqc verfolgt bei der Entwicklung eines Quantencomputers ein eigenes technisches Konzept, denn es setzt auf neutrale Atome als elementare Rechenkerne. Im Gegensatz zu den extrem gekühlten Entwicklungen großer Tech-Konzerne soll der Rechner des Start-ups bei Raumtemperatur und damit deutlich energieeffizienter arbeiten. Dafür wurde das Unternehmen nun mit dem Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp ausgezeichnet.
„Die Auszeichnung ist für uns eine enorme Bestätigung. Sie zeigt, dass wir mit unserer Technologie nicht nur wissenschaftlich, sondern auch unternehmerisch überzeugen können“, sagt Alexander Glätzle, CEO und Mitgründer von planqc über den Sieg. „Wir wollen Quantencomputing mit starken Partnern aus Industrie sowie Wissenschaft in die Anwendung bringen und Deutschland und Europa zu einem Spitzenplatz in dieser Zukunftsindustrie verhelfen. Genau das honoriert dieser Preis.“
Für Sebastian Blatt, CTO und Co-Gründer von planqc, ist „dieser Erfolg ein Verdienst des gesamten Teams. Wir wollen beweisen, dass es in Deutschland möglich ist, aus Spitzenforschung erfolgreiche Unternehmen zu machen. Der Gründerpreis gibt uns Rückenwind, unsere Technologie international auszurollen und damit völlig neue Möglichkeiten für Industrie und Gesellschaft zu eröffnen.“
In ihrer Firmenzentrale, einem ehemaligen Baumarkt in Garching, leistet das Team um die Gründer Glätzle, Blatt und Johannes Zeiher Pionierarbeit: Es entwickelt Quantencomputer, die mit einzelnen Atomen als Qubits arbeiten. Die Atome werden in optischen Gittern aus gekreuzten Laserstrahlen eingefangen – dadurch lassen sich auf vergleichsweise einfache Weise viele Qubits zu einem Quantenprozessor vereinigen.
„Investitionen in Deep Tech wie Quantencomputing sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich Zukunftstechnologien zu sichern. Was mich besonders freut: Das Munich Quantum Valley ist erst vier Jahre alt – und schon ist das erste Start-up planqc für den Gründerpreis nominiert. Das zeigt: Unser Konzept in München geht auf, exzellente Partner tun sich zusammen, bilden eine kritische Masse und ziehen an einem Strang.“, erklärt Max-Planck-Präsident Patrick Cramer.
Der Deutsche Gründerpreis zählt zu den renommiertesten Wirtschaftspreisen Deutschlands. Er wurde von ZDF, Porsche, Sparkasse und der FAZ ins Leben gerufen und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt. Jährlich werden Auszeichnungen in den Kategorien Schüler:innen, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk vergeben. Außergewöhnliche Unternehmensleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden. Die Preisverleihung 2025 fand am 9. September im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt. [MPG / dre]