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Ein Sonnenaufgang auf Helgoland?Martin Jähnert, Elena Schaa und Alexander Blum5/2025Seite 31DPG-Mitglieder

Ein Sonnenaufgang auf Helgoland?

Werner Heisenbergs Beitrag zur Quantenmechanik und seine Erinnerungen daran

Die komplexe Entstehung der Matrizenmechanik lässt sich auf wenigen Seiten nicht mit der nötigen Sorgfalt erzählen. In diesem Artikel versuchen wir einen chronologischen und thematischen Überblick zu geben. Anhand der überlieferten Quellen möchten wir zeigen, was den jungen Heisenberg zwischen Herbst 1924 und Sommer 1925 umtrieb und wie sich Helgoland in die unmittelbare Entstehungsgeschichte der Quanten­mechanik einreiht. Hierfür analysieren wir anschließend, wie sich Heisenberg in den 1960er-Jahren zurückerinnerte und welche Rolle diese Erinnerung für ihn und sein Publikum spielte.

In Helgoland war ein Augenblick, in dem es mir wie eine Erleuchtung kam, als ich sah, dass die Energie zeitlich konstant war. Es war ziemlich spät in der Nacht. Ich rechnete es mühsam aus, und es stimmte. Da bin ich auf einen Felsen gestiegen und habe den Sonnenaufgang gesehen und war glücklich“ [1, S. 25]. So erinnerte sich Werner Heisenberg ab den 1950er-Jahren an seine akademische Sturm-und-Drang-Zeit. Ähnlich wie Newtons Apfel wurde Helgoland zur Chiffre für eine naturreligiöse Erfahrung, in welcher der geniale Physiker mit der Natur ringt und letztlich durch Erkenntnis belohnt wird – ein junger aufstrebender Physiker allein mit sich und den Geheimnissen der Quantenwelt und nicht im Studierzimmer an der Göttinger Universität mit der Mathematik David Hilberts oder im Kopenhagener Institut für theoretische Physik mit dem „Direktor der Atomphysik” Niels Bohr.

Hundert Jahre später blickt die Physik zurück zu den Anfängen der Quantenmechanik und knüpft an Heisenbergs Erzählung an, reist für Jubiläumskonferenzen an den mythischen Ort der Quantenrevolution. Es zeigt sich hier vor allem das Charisma des späten Heisenbergs, der spätestens in den 1960er-Jahren zu einem Meister der wissenschaft­lichen Erzählung geworden war. Die Helgoland-Episode ist tief im kollektiven Bewusstsein der Physik verankert. (...)

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10.12.2024 • Rezension

The Book of Colour ­Concepts

Alexandra Loske und Sarah ­Lowengard: The Book of Colour ­Concepts, Taschen, Köln 2024, 2 Bde. im Schuber, geb., 846 S., 150 Euro, ISBN 9783836595650

Friedensnobelpreis: Zeugnis gegen AtomwaffenGötz Neuneck12/2024Seite 30DPG-Mitglieder

Friedensnobelpreis: Zeugnis gegen Atomwaffen

Die japanische Organisation Nihon Hidankyo erhält den Friedensnobelpreis „für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt“.

Der diesjährige Friedensnobelpreis zeichnet die japanische Organisation Nihon Hidankyo aus für ihre jahrzehntelangen „Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt hat, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürfen“. Ihre Mitglieder haben dazu beigetragen, das „nukleare Tabu“ zu stärken, Atomwaffen niemals wieder einzusetzen. Im Wesentlichen ehrt das Norwegische Nobel­komitee damit die „Hibakusha“, also die Überlebenden der beiden Atombombenexplosionen in Hiroshima und in Nagasaki. Nihon Hidankyo bedeutet so viel wie japanische „Konföderation für die an den A- und H-Bomben Leidenden“; die Organisation wurde als politisch unabhängiger Zusammenschluss vieler lokaler Gruppen bereits 1956 von Senji Yamaguchi gegründet.

Am 6. und 9. August 1945 kamen nach offiziellen Angaben rund 140 000 Menschen in Hiroshima und 70 000 in Nagasaki ums Leben. Die beiden nuklearen Sprengkörper „Little Boy“ und „Fat Man“ waren das Ergebnis geheimer Forschung im Rahmen des Manhattan-Projekts während des Zweiten Weltkriegs. Die Zahl der Opfer ist aber weitaus größer: Circa 500 000 Namen von Toten finden sich auf dem symbolischen Grab im Friedenspark von Hiroshima. Am 1. März 1954 kontaminierte der radio­aktive Niederschlag von „Castle Bravo“, dem stärksten amerikanischen H-Bombentest, die Besatzung des Fisch­kutters „Glücklicher Drache V“ in der Nähe des Bikini-Atolls. Viele Besatzungsmitglieder starben; der Vorfall initiierte die Anti-Nukleare Protestbewegung in Japan. Nihon Hidankyo sollte als landesweite Organisation alle Überlebenden unterstützen und repräsentieren. Sie tritt dafür ein, Atomwaffen abzuschaffen. (...)

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Maike Pfalz12/2024Seite 58DPG-Mitglieder

Matthias Maurer, Sarah Konrad und Noa Sauer ­(Illustrationen): Was ist was. Mission im Weltraum

Kerstin Sonnabend12/2024Seite 59DPG-Mitglieder

Alexandra Loske und Sarah ­Lowengard: The Book of Colour ­Concepts

Mehr als nur der dritte MannReinhard E. Schielicke und Peter Bussemer12/2024Seite 44DPG-Mitglieder

Mehr als nur der dritte Mann

Alle kennen Carl Zeiss und Ernst Abbe, doch wer war der Physiker Rudolf Straubel?

Rudolf Straubel (1864 – 1943) galt in seiner Zeit als einer der weltweit besten theo­retischen Optiker. Er entwickel­te die Abbesche Theo­rie der Abbildung weiter und zählte zu den Pionieren der Röntgenphysik. Über drei Jahrzehnte war er einer der Geschäftsleiter von Carl Zeiss Jena und vom Glaswerk Schott & Gen. Vor hundert Jahren erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für technische Physik. 1933 wurde er von den Nationalsozia­lis­ten zur Aufgabe seiner Ämter genötigt, weil seine­ Ehefrau Marie Straubel jüdischer Herkunft war.

In einer Würdigung Straubels in Arnold Berliners „Naturwissen­schaften“ heißt es lapidar zu seiner Tätigkeit als Mitglied der Zeiss-Geschäfts­leitung, diese habe am 1. Oktober 1933 ihr Ende gefunden [1]. Die Lebenswege von Berliner (1862 – 1942) und Straubel weisen bemerkenswerte Parallelen auf; sie sind geprägt von Zäsuren: Berliner arbeitete 24 Jahre bei der AEG, um ab 1912 mit seinen „Naturwissenschaften“ 23 Jahre­ lang die Maßstäbe im deutschen Wissen­schaftsbetrieb zu setzen. 1935 brachte ihn der NS-Staat um sein Lebenswerk und 1942 um sein Leben [2]. Ähnlich erging es Straubel [3], der in der Nachfolge Ernst Abbes dreißig Jahre lang das Zeisswerk Jena zum Welt­zentrum der optischen Industrie entwickelte, sodass optischer Fortschritt und Zeiss fast syno­nym wurden. Doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand seine Karriere ein jähes Ende. (...)

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Gunter Heim; Dirk Petry11/2024Seite 21DPG-Mitglieder

Weniger Studierende – Gründe und Auswirkungen

Zu: G. Düchs und E. Runge, Physik Journal, August / September 2024, S. 29; mit Erwiderung der Autoren

Kerstin Sonnabend9/2024Seite 6DPG-Mitglieder

Später starten mit mehr Dynamik

Beim Fusionsexperiment ITER hat nicht mehr ein frühzeitiges „First Plasma“ höchste Priorität,
sondern der „Start of Research Operations“.

Kerstin Sonnabend12/2023Seite 56DPG-Mitglieder

Jens Müller, Julius Wiedemann: The Computer – A History from the 17th Century to Today

Auch heute noch notwendig?Beate Klösgen und Agnes Sandner11/2023Seite 60

Auch heute noch notwendig?

Vor 25 Jahren wurde der Arbeitskreis Chancengleichheit in der DPG gegründet.

Anfang der 1990er-Jahre gab es in Deutschland nur wenige Frauen in der Physik: 13 Prozent der Studierenden im ersten Semester waren weiblich; der Frauenanteil bei den Diplomabschlüssen betrug 9 Prozent, bei den Professuren nur 0,7 Prozent. Seitdem hat sich einiges getan, aber ist bereits Chancengleichheit erreicht?

Einige wenige Physikerinnen organisierten zum Austausch untereinander Stammtische. Daraus entstand im Jahr 1997 ein bundesweites Treffen in Berlin, die erste Deutsche Physikerinnen­tagung (DPT). Diese fand außerhalb der bekannten DPG-Tagungen statt, aber der damalige DPG-Präsident Alexander Bradshaw unterstützte die Gründung eines Arbeitskreises für Physikerinnen. So erfolgte die Gründung des Arbeitskreises Chancengleichheit (AKC) auf der zweiten DPT in Hamburg (Abb. 1). Von da an gab es innerhalb der DPG einen Raum für die besondere Situation der Physikerinnen.

Zuvor war für viele Physikerinnen die Mitgliedschaft in der DPG als „Standesorganisation der Physik“ nicht attraktiv. Die DPG war für sie kein „Wohlfühlort“. Nach der Gründung des AKC jedoch standen Physikerinnen Schlange, um in die DPG einzutreten und AKC-Mitglied zu werden. Am Tresen mit den (analogen) Antragsformularen bildete sich eine Traube von Frauen. Es herrschte eine freudige, fast ausgelassene Aufbruchstimmung! Mittlerweile ist der AKC etabliert und feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. (...)

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Maike Pfalz4/2023Seite 10DPG-Mitglieder

Agil transformieren

Kerstin Sonnabend4/2023Seite 10DPG-Mitglieder

Hintergrundrauschen: Die spinnen, die Behörden

Dieter Lüst3/2023Seite 65DPG-Mitglieder

Nachruf auf Harald Fritzsch

Peter Bussemer2/2023Seite 40DPG-Mitglieder

Nachruf auf Reimund Torge

Ludger Wöste9/2022Seite 89DPG-Mitglieder

Nachruf auf Gerhard Simonsohn

Ferngesteuerte QuantensystemeTristan Kraft, H. Chau Nguyen und Otfried Gühne7/2022Seite 29DPG-Mitglieder

Ferngesteuerte Quantensysteme

In der Quantenmechanik können Messungen an einem System ein anderes steuern.

In der Quantenmechanik lassen sich Teilchen an verschiedenen Orten durch eine gemeinsame Wellenfunktion beschreiben. In den 1930er-Jahren bemerkte Erwin Schrödinger, dass dies die Möglichkeit bietet, ein Quantensystem durch Messungen an einem weit entfernten weiteren System zu steuern. Seine Ideen waren jedoch lange vergessen und wurden erst in den letzten 15 Jahren wieder aufgegriffen. Mittlerweile ist es aber gelungen, die theoretisch vorhergesagten Effekte in Experimenten zu beobachten. Das Phänomen dieser Quantenkorrelation hängt eng mit anderen Konzepten wie der gemeinsamen Durchführbarkeit von Messungen zusammen und ist wichtig für Anwendungen wie die Quantenkryptographie.

Wenn zwei Tatverdächtige, Alice und Bob, bei einem Polizeiverhör dieselbe Geschichte erzählen, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Alice kann von der Version Bobs erfahren haben und ihre Darstellung des Tatgeschehens danach ausgerichtet haben. Es kann aber auch eine gemeinsame Ursache für die Übereinstimmung geben. Im besten Fall erzählen Alice und Bob nichts als die Wahrheit. Die gemeinsame Ursache kann aber auch darin bestehen, dass sie sich im Vorhinein über eine Darstellung abgesprochen haben. Wenn die Verhöre gleichzeitig an verschiedenen Orten stattfinden, liegt eine gemeinsame Ursache nahe.

Was folgt, wenn die Antworten in dem Verhör auf eine gemeinsame Ursache zurückgehen? Dazu betrachten wir ein einfaches Modell: Alice und Bob bekommen Fragen gestellt (Waren Sie zur Tatzeit zuhause?) und geben eine von mehreren Antworten (ja oder nein). Etwas abstrakter lassen sich die Fragen an Alice durch einen Index x und die Antworten durch einen Index a beschreiben – bei Bob entsprechend durch y und b. Dann kann man sich die Wahrscheinlichkeiten anschauen, dass Alice a antwortet und Bob b, wenn Alice die Frage x und Bob die Frage y gestellt. (...)

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Erich Lehmann (1878 – 1942)Stefan L. Wolff2/2022Seite 22

Erich Lehmann (1878 – 1942)

Mit seiner breiten Kompetenz für Photochemie, Spektroskopie sowie für Kino- und Repro­duktionstechnik war er in Deutschland singulär. Zuletzt blieb ihm nur die Flucht in den Tod.

Erich Lehmann war ein Sohn des promovierten Pharmazeuten Moritz Meier Lehmann (1833 – 1902) aus dem preußischen Stargard, der als Apotheker in Berlin eine Generalagentur für Mineralbrunnen betrieb, und seiner Frau Pauline Eleonore Poppelauer (1839 – 1907), die aus einem wohlhabenden Breslauer Elternhaus stammte. Das jüdische Paar heiratete 1860 in Berlin, wo der am 9. August 1878 geborene Erich und seine Zwillings­schwester Alice mit den zwei älteren Brüdern Walter (1877 – 1936) und Franz (1864 – 1936) sowie der Schwester Margarethe (1863 – 1941) aufwuchsen.

Erich erwarb sein Abitur 1896 am Königlichen Wilhelms-Gymnasium in Berlin-Tiergarten. Er studierte anschließend an der Berliner Universität acht Semester Chemie im Hauptfach und dazu Philosophie, Physik und Paläontologie. Unter der Anleitung des Privatdozenten Wilhelm Traube (1866 – 1942) fertigte Lehmann zwischen dem Wintersemester 1898/99 und Anfang 1900 seine Dissertation „Über die Additionsreaktion der Alkylenoxyde“ an. Hans Landolt schrieb in seiner Beurteilung: „Die von dem Verfasser bearbeitete Reaction ist vollständig neu und wird an einer Anzahl durchgeführter Beispiele erläutert. Die Ausführung erforderte experimentelle Geschicklichkeit.“ Nach den mündlichen Prüfungen in den oben genannten vier Fächern am 13. Dezember 1900 kam das Promotionsverfahren am 23. Januar 1901 mit der öffentlichen Disputation der von dem Kandidaten eingereichten drei Thesen zu ihrem Abschluss. Neben Emil Berliner gehörten Lehmanns ältere, bereits in Medizin und Jura promovierten Brüder zu den drei Opponenten. (...)

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Geburtstagsgrüße1/2022Seite 38

Geburtstagsgrüße

Die Physikalischen Blätter erschienen erstmals im Jahr 1944, ab 1977 waren sie die Mitgliederzeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Vor genau 20 Jahren wurden sie aus verlagstechnischen Gründen in „Physik Journal“ umbenannt.

Janika Korbus und Lara Stürenburg11/2020Seite 65DPG-Mitglieder

Digital durch den Nordwesten

Das Alternativprogramm zur Sommerexkursion der Regionalgruppe Oldenburg fand online statt.

Gerhard Samulat11/2020Seite 64

Vom Schnuppermitglied zum festen Teil der Gesellschaft

Seit zwei Jahrzehnten zeichnet die DPG deutschlandweit Abiturientinnen und Abiturienten für besondere Leistungen in der Physik aus.

Jahresbericht der DPG9/2020Seite 85DPG-Mitglieder

Jahresbericht der DPG

9/2020Seite 81DPG-Mitglieder

Zum Gedenken an Hans Christoph Wolf

1/1995Seite 1

Festschrift, Teil 1

1/1995Seite 135

Festschrift, Teil 2

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04.09.2019 • NachrichtPanorama

Ein Born der modernen Physik

Das ehemalige physikalische Institut der Universität Frankfurt wurde von der Europäischen Physikalischen Gesellschaft als „EPS Historic Site“ ausgezeichnet.

„Apollo hat unseren Blick auf das Sonnensystem massiv verändert.“Alexander Pawlak7/2019Seite 26

„Apollo hat unseren Blick auf das Sonnensystem massiv verändert.“

Interview mit dem Planetologen Ralf Jaumann zur Mondforschung vor und nach Apollo 11

Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Mit Apollo 11 hatten die USA die Sowjetunion in der Raumfahrt überflügelt. Doch das Ende des Wettrennens im Weltraum markiert gleichzeitig eine neue Ära der Erforschung des Mondes und des Sonnensystems.

Welche Erinnerung haben Sie an die erste Mondlandung?
Damals war ich 15 und auf einem Internat. Die Live-Übertragung durften wir nicht sehen. Doch unser Direktor hat die Bedeutung des Ereignisses erkannt und gab uns schulfrei, damit wir am nächsten Morgen die Wiederholung sehen konnten.

Hat das Ihre akademische Laufbahn beeinflusst?
Für mich war vorher schon klar, dass ich etwas Natur­wissenschaftliches machen wollte. Die Mondlandung passte zwar gut dazu, war aber letztlich nicht ausschlaggebend dafür, dass ich in der Planetenforschung gelandet bin.

Wie ergab sich das?
Nach meinem Geologiestudium sah es jobmäßig nicht so gut aus. Da ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, mein Leben auf einer Bohrinsel zu verbringen oder nach Metallen zu schürfen, habe ich eine Promotionsstelle gesucht. Die gab mir die Gelegenheit, mich mit dem Mond zu beschäftigen und ihn ausgiebig von Hawaii aus mit dem Teleskop zu beobachten...

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Matthias Delbrück3/2019Seite 16

USA

Astronomische Wünsche / Wissenschaft im Shutdown

3/2019Seite 16

Die Geister, die ich rief

Carl Weinert, Berlin

Richtungsweisende SternstundeAnne Hardy1/2019Seite 42

Richtungsweisende Sternstunde

Noch heute finden sich in Frankfurt/Main Spuren des berühmten Stern-Gerlach-Versuchs.

Maike Pfalz12/2018Seite 60

C. Stuart und X. Abadía: Wie schnell ist das Licht?

Maike Pfalz12/2018Seite 60

C. Wormell und R. Prinja: Das Planetarium

Kerstin Sonnabend12/2018Seite 59

R. Agrawal: Die geheime Welt der Bauwerke

Michael Vogel7/2018Seite 16

Alternative zur LASIK; Messen und vergessen; Internet aus der Luft; Demenz früh erkennen

Eine breite Basis für SpitzenleistungenStefan Jorda9/2017Seite 34

Eine breite Basis für Spitzenleistungen

Seit 2014 findet das German Young Physicists‘ Tournament mit wachsenden Teilnehmerzahlen statt. In diesem Jahr hatten sich 180 Schülerinnen und Schüler dafür angemeldet.

"Beim Leidenfrost-Effekt kann ein Wassertropfen mehrere Minuten auf einer heißen Oberfläche überleben. Unter bestimmten Bedingungen führt ein solcher Tropfen sternförmige Oszillationen aus. Induziere verschiedene Oszillationsmoden und untersuche sie.“ Vor einem Jahr hat Auguste Medert aus Langenau diese Fragestellung zum ersten Mal gesehen – eine der 17 Aufgaben des diesjährigen International Young Physicists’ Tournament (IYPT). Am Schülerforschungszentrum Ulm hat sich die 17-jährige Schülerin diesem Problem, für das es offenkundig keine „richtige“ Lösung gibt, wie einem Forschungsprojekt genähert: Sie hat die relevanten Effekte identifiziert, die Literatur studiert, Experimente durchgeführt, die Theorie modelliert und ihre Ergebnisse in einen Vortrag verpackt, den sie schon oft präsentiert hat. Nun steht sie als Mitglied des fünfköpfigen deutschen Nationalteams in einem Hörsaal der National University of Singapore. In wenigen Augenblicken beginnt der nächste „Physics Fight“ zwischen Deutschland, Weißruss­land und Korea. Ihren eigenen Vortrag wird Auguste nicht halten. Stattdessen hat sie Weißruss­land zu dieser Aufgabe herausgefordert. Nach den Wettbewerbsregeln des IYPT muss ein Mitglied des gegnerischen Teams als „Reporter“ seine Lösung präsentieren, während Auguste als „Opponent“ versucht, Schwächen in dessen Präsentation zu finden.

Nach einem streng vorgegebenen Zeitplan (Tabelle) führt der Schüler ein Video des Experiments vor, diskutiert, wie die Lebensdauer des Tropfens von der Temperatur abhängt, modelliert die schwingende Tropfenoberfläche mithilfe von Bessel-Funktionen und führt aus, dass Kapillarwellen um den Tropfen laufen. Anschließend ist Auguste an der Reihe: Sie zeigt sich wenig beeindruckt und kritisiert redegewandt unteranderem das Fehlen einer sys­tematischen quantitativen Analyse der Parameter. Als ihre Zeit verstrichen ist, tritt ein Schüler aus Korea als „Reviewer“ nach vorne, um aus seiner Sicht die Leistungen beider Teamvertreter zu bewerten. Dies alles geschieht vor den Augen einer internationalen Jury aus Wissenschaftlern, Lehrern und ehemaligen Teilnehmern, die für jedes Team Punkte zwischen 1 und 10 verteilt. Weißrussland erhält diesmal 5 Punkte, Korea 5,8 und Deutschland 6. Nach kurzer Pause tauschen die Teams ihre Rollen, und die nächste rund einstündige „Stage“ beginnt. Jeder Fight besteht aus drei Runden – verteilt auf vier Tage tritt jedes Team fünfmal an.

Augustes Weg nach Singapur und der ihrer vier männlichen Teamkollegen begann im Juli 2016 mit der Veröffentlichung der Aufgaben. Über 180 Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben eine Aufgabe ihrer Wahl bearbeitet, meist betreut an Schulen oder Schülerforschungszentren, einige aber auch auf eigene Faust. Sie alle eint der Spaß an der Physik und an der Herausforderung, die diese Aufgaben bieten. Hinzu kommt der Wunsch, am IYPT teilnehmen zu dürfen. „Mich begeistert die Möglichkeit, mich tief in ein Problem einzuarbeiten und das Ergebnis der intensiven Vorbereitung im Rahmen eines so spannenden und fordernden Wettbewerbs zu präsentieren“, sagt Auguste: „Physics Fights sind pures Adrenalin.“ Ihrem Teamkollegen Raymond Mason (16) aus München gefällt besonders die Tatsache, dass er seine Erfahrungen aus englischen Debattierclubs mit seinem Lieblingsfach Physik verbinden kann...

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10.03.2017 • NachrichtForschung

Relativ östlich

Im neuen Rätsel von Physik in unserer Zeit wird ein Meteorologe gesucht, der in einen akademischen Streit mit Einstein geriet. Wir verlosen drei Buchpreise.

Europa – ein Raum für die ForschungJohanna Wanka2/2017Seite 3

Europa – ein Raum für die Forschung

In Europa gibt es das weltweit größte und renommierteste internationale Forschungsprogramm.

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13.01.2017 • NachrichtForschung

Teilchenbewegung und Berge

Im neuen Rätsel von Physik in unserer Zeit wird ein etwas in Vergessenheit geratener Erforscher der Brownschen Bewegung gesucht. Wir verlosen drei Buchpreise.

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04.11.2016 • NachrichtForschung

Ein Uhrmacher unter Strom

Im neuen Rätsel von Physik in unserer Zeit geht es um den Sohn eines armen Schuhmachers, der sich unter Physikern einen Namen macnte. Wir verlosen drei Buchpreise. 

Stefan L. Wolff5/2016Seite 56

H. Maier, Chemiker im Dritten Reich

Lange nach NewtonHerbert Pfister3/2016Seite 47

Lange nach Newton

Das schwer fassbare, aber außerordentlich reichhaltige Trägheitsgesetz

Newton setzte für die ersten beiden seiner Axiome einen „absoluten Raum“ voraus. Das erste Axiom stellt das Phänomen der Trägheit fest, während das zweite Kräfte als Ursachen von Impulsänderungen identifiziert. Bei Verzicht auf den absoluten Raum muss man an seiner Stelle bevorzugte Bezugssysteme einführen, die Inertial­systeme. Ihre Definition erfordert große Sorgfalt, um experimentell belegbar, dabei aber nicht zyklisch zu werden. Erst die Allgemeine Relativitätstheorie lieferte eine befriedigende Alternative.

Das Trägheitsgesetz, das so grundlegend in die klassische Mechanik eingeht, ist erstaunlich schwer auf eine logisch befriedigende Weise zu fassen und wird auch in Lehrbüchern häufig unzureichend dargestellt. Schon die Entdeckung des Trägheitsgesetzes war ein mühsamer und langwieriger Prozess. Im alten Griechenland stellte man sich die Frage, ob es in der Natur besonders ausgezeichnete, „natürliche“ Bewegungsformen von materiellen Körpern gebe. Man vermutete diese meist in Kreisbahnen, angelehnt an die scheinbaren Bewegungen der Himmelskörper. Ab dem 16. Jahrhundert analysierten vor allem italienische Philosophen und Physiker auch geradlinig-gleichförmige Bewegungen im Hinblick auf diese Frage. Dabei waren natürlich die unausweichlichen Gravitations- und Reibungs-effekte in irdischen Laboren die wesentlichen Hindernisse. Galileo Galilei hat sich nach 1610 immer wieder und anhand verschiedenster Beispiele intensiv mit dieser Frage befasst und im 1632 veröffent­lich­ten „Dialog über die beiden haupt­sächlichsten Weltsysteme“ Formulierungen gefunden, die als erster Schritt zur Erkenntnis eines allgemeinen Trägheitsgesetzes gelten können. So lässt er sein alter ego, Salviati, am 2. Tag des Dialogs sagen, ein Schiff sei „daher bestrebt, nach Entfernung aller zufälligen und äußerlichen Hindernisse, mit der ihm einmal mitgeteilten Anfangsgeschwindigkeit unablässig und gleichförmig sich fortzube­wegen.“ ([1], S. 155)
In der Folgezeit haben vor allem Descartes und Huygens das Trägheitsgesetz konkretisiert und die Vermutung geäußert, dass es sich um ein universelles Prinzip der Physik handele. Die explizite Formulierung des Trägheitsgesetzes als ein allgemeines und fundamentales Prinzip der Physik verdanken wir Isaac Newton, der 1687 in den Principia als Gesetz I feststellte: „Jeder Körper verharrt in seinem Zustand des Ruhens oder des Sich-geradlinig-gleichförmig Bewegens, außer insoweit wie jener von eingeprägten Kräften gezwungen wird, seinen Zustand zu verändern.“ ([2], S. 33) ...

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Von der Vision zur FusionKerstin Sonnabend3/2016Seite 25

Von der Vision zur Fusion

In Südfrankreich entsteht das Fusionsexperiment ITER. Die Anlage ist für GeneraldirektorBernard Bigot mehr als ein internationales Großforschungsprojekt.

Die Provence im Süden Frank­reichs ist vor allem bei Touristen bekannt: Die Kombination aus mildem mediterranen Klima und reizvollen Landschaften lockt jedes Jahr mehrere Millionen Besucher an. Seit mehr als zehn Jahren geht es auch im beschaulichen Ort Saint-Paul-lès-Durance immer internationaler zu. Allerdings sind es weniger Touristen als Physikerinnen und Physiker, die den Ort besuchen. Und sie kommen nicht zum Urlaub, sondern um die Fusionsforschung voranzutreiben. Denn unweit des französischen Kernforschungszentrums Cada­rache, in dem sich etwa 5000 Mit­arbeiter vor allem mit Kernspaltung beschäftigen, entsteht der Interna­tional Thermonuclear Experimental Reactor (ITER). Noch ist das Großexperiment nicht mehr als eine riesige Baustelle – mehrere hohe Baukräne in tief ausgehobenen Baugruben vermitteln einen Eindruck davon, wie aufwändig es ist, die Energiequelle unserer Sonne auf die Erde zu holen. Dass dies machbar ist, soll ITER zeigen. Dabei ist die Anlage nur ein Schritt zu nahezu unbegrenzt verfügbarer und „sauberer“ Energie aus Kernfusion – zahlreiche technische Herausforderungen warten auf dem langen Weg (lat. iter) vom Fusionsexperiment zum Fusionskraftwerk, das die neue Energiequelle auch kommerziell nutzen könnte.

Die Idee, die Fusion von Wasserstoff zu Helium als Energiequelle zu nutzen, stammt bereits aus den 1950er-Jahren. Etwa zeitgleich entwickelten Lyman Spitzer in den USA sowie Andrei D. Sacharow und Igor E. Tamm in der UdSSR Konzepte, um ein Plasma aus Deuterium und Tritium in einem Magnetfeld einzufangen. Ein toroidales und ein poloidales Feld halten die Teilchen auf geschlossenen Bahnen. Das poloidale Feld entsteht im Stellarator durch die Geometrie der Magnetspulen; im Tokamak wird es im Plasma induziert. Beide Konzepte werden heute noch verfolgt.1) Bei Temperaturen von 150 Millionen Kelvin – zehnmal heißer als im Innern der Sonne – entsteht durch Kernfusion Helium. Dabei wird Ener­gie frei, die in Form von Wärme eine Dampfturbine mit Stromgenerator antreiben könnte. Der instabile Brennstoff Tritium soll direkt im Fusionsreaktor aus Lithium entstehen. Rechenbeispiele zeigen, dass das Deuterium aus einer Badewanne voll Wasser und das Lithium aus einer Laptop-Batterie ausreichen, um auf diese Weise genug Energie zu gewinnen, um eine Familie 50 Jahre lang mit Strom zu versorgen. Die technische Umsetzung ist aber anspruchsvoll – beispielsweise treten die hohen Plasmatemperaturen in unmittelbarer Nachbarschaft supraleitender Magnetspulen auf, die bei Temperaturen von wenigen Kelvin betrieben werden. Ob es mit ITER tatsächlich gelingt, zehnmal mehr Energie zu erzeugen, als zum Heizen des Plasmas nötig ist, bleibt abzuwarten.
Momentan entsteht auf dem 42 Hektar großen ITER-Gelände die nötige Infrastruktur, um die Komponenten des Tokamak zusammenzufügen. „Bei jedem Besuch sieht es hier anders aus“, stellt Sibylle Günter, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP), erfreut fest. Die Dimensionen des Großprojekts zeigen sich auf den ersten Blick: Eindrucksvoll ragt das Stahlskelett der 60 Meter hohen und fast 100 Meter langen Fertigungshalle auf, das teilweise schon mit einer spiegelnden Außenschicht verkleidet ist. In dieser Halle werden an die neun Teile des Plasmagefäßes jeweils zwei supraleitende Magnetspulen montiert, bevor ein Kran die vorinstallierten Teile in das benachbarte Tokamak-Gebäude zur endgültigen Montage heben soll.2) Seine Bodenplatte ruht erdbebensicher auf 500 anti-seismischen Federungen (Abb. 1); nach und nach wachsen seine massiven Mauern aus Stahlbeton bis zur Bodenebene der Fertigungshalle...

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13.11.2015 • NachrichtForschung

Ein Grundschullehrer mit Nobelpreis

Im neuen Rätsel von Physik in unserer Zeit geht es um einen Entdecker der grundlegenden Eigenschaften von Gasen, als die Existenz von Atomen noch umstritten war. Wir verlosen drei Bücher.

Jürgen Berges, Hans-Werner Hammer und Wilhelm Zwerger10/2015Seite 60

Cold Atoms Meet Quantum Field Theory

595. WE-Heraeus-Seminar

Hauke Lehmann10/2015Seite 60

Physical properties of nano-particles: Characterization and applications

Bad Honnef Physics School

Marc-Thorsten Hütt und Nicole Radde10/2015Seite 60

The Physics Behind Systems Biology

WE-Heraeus-Physikschule

Peter Mohr9/2015Seite 89

H. Friedmann: Einführung in die Kernphysik

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09.05.2014 • NachrichtForschung

Global Player der Physik

Eine Studie des britischen Institute of Physics analysiert Quantität und Qualität der Physik-Veröffentlichungen der größten Wissenschaftsnationen.

Farbe sattMichael Vogel12/2013Seite 52

Farbe satt

Ein wichtiges Verkaufsargument bei Fernsehgeräten ist deren Farbwiedergabe. Mit Quantenpunkten lässt sich diese weiter verbessern.

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15.03.2013 • NachrichtForschung

Der Polarisator

Im neuen historischen Rätsel von Physik in unserer Zeit geht es um einen Optikprofessor mit Hang zu Fotografie und Kunst. Auf die Gewinner warten drei Buchpreise.

Martin Gradhand, Diemo Ködderitzsch, Yuriy Mokrousov und Yoshichika Otani3/2013Seite 60

Spin-orbit-driven transverse transport phenomena

520. WE-Heraeus-Seminar

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09.11.2012 • NachrichtForschung

Der Radar-Ritter

Im historischen Rätsel der neuen Ausgabe von Physik in unserer Zeit wird dieses Mal ein Physiker mit Radarkenntnissen gesucht. Verlost werden drei Buchpreise.

Physik für helle KöpfeChristian Heilshorn9/2012Seite 73

Physik für helle Köpfe

Ein Projekt macht sich seit nunmehr acht Jahren optische Phänomene zunutze, um bei Grundschulkindern die Faszination für Physik zu wecken.

Das Projekt „Physik für helle Köpfe“ wirkt doppelt: Physikalische Phänomene faszinieren Schülerinnen und Schüler der Grundschule, und Gymnasiasten schlüpfen in die Rolle der Lehrkraft, indem sie die Grundschulkinder anleiten, ihnen bei den Experimenten zur Seite stehen und ihnen helfen, hinter die Geheimnisse der Physik zu blicken.   

Im Jahr 2004 gestaltete die Raabeschule im Braunschweigischen Landesmuseum die Eröffnungs­veranstaltung der Wanderausstellung „Faszination Licht“. Sie wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für die beteiligten Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrkräfte sowie die geladenen Gäs­te. Auch an der technisch aufwändigen Themenschau beteiligten sich Aktive der Raabeschule mit eigenen Projekten. Der Besuch von über 3500 Schülerinnen und Schülern machte deutlich, dass optische Phänomene eine große Faszination ausüben.

Diese Erkenntnis blieb uns beteiligten Lehrkräften nicht verborgen, und so entwickelten wir pünktlich zum Einstein-Jahr 2005 mit unseren Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft das Konzept für „Physik für helle Köpfe“. Die zentrale Idee bestand darin, dass die „Großen“ die „Kleinen“ unterrichten. Wir sahen die Chance, Grundschulkinder mit Experimenten aus der Welt des Lichts für Physik zu begeistern – und sollten Recht behalten. Schnell interessierten sich alle Grundschulen aus dem Umfeld dafür und wollten mitmachen. Über Lehrer-Workshops und die Präsentation bei verschiedenen Ausstellungen wurde das Projekt rasch landesweit bekannt und umgesetzt. Seit 2009 ist es Teil des bundesweiten Netzwerks „Expedition Licht“. Auch beim nunmehr achten Projektdurchgang an der Raabeschule hat das zentrale Konzept nichts an Reiz oder Wirksamkeit verloren. Ganz im Gegenteil: Niedersachsenweit bieten mittlerweile mehr als 80 weiterführende Schulen das Projekt an. Damit dürfte es jedes Jahr etwa tausend vierte Klassen erreichen.

Eines unserer Ziele von „Physik für helle Köpfe“ ist es, bei den Kindern eine positive Einstellung zur Physik zu wecken, indem wir ihnen Angebote zum selbstständigen Entdecken und Erforschen naturwissenschaftlicher Phänomene machen. Kinder im Grundschulalter sind besonders spontan und wollen alles ausprobieren, ihre Experimentierfreude ist daher schnell geweckt. Beim Arbeiten an Experimentierstationen lernen sie, Dinge zu hinterfragen, Hypothesen aufzustellen und spielerisch nach Gesetzmäßigkeiten zu suchen. Durch ihre natürliche Motivation, ihre Alltagserfahrungen zu überprüfen und zu erforschen, werden sie zu Entdeckern. Ihre Neugier generiert immer neue Experimente. ...

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Ein fast vergessener PionierHorst Schmidt-Böcking und Wolfgang Trageser3/2012Seite 47

Ein fast vergessener Pionier

Die von Otto Stern entwickelte Molekularstrahlmethode ist essenziell für Physik und Chemie

Mit seinen Arbeiten legte Otto Stern, Nobelpreisträger und Pionier der Atom- und Kernphysik, die Grundlage für die Kernspinresonanzmethode, den Maser und die Atomuhr. Rund zwanzig weitere Nobelpreise in Physik und Chemie beruhen auf seiner Molekularstrahlmethode, mit der sich innere Struktureigenschaften von Atomen, Molekülen und Kernen bestimmen und auch nutzen lassen. Gemeinsam mit Walther Gerlach gelang es ihm damit, erstmals die magnetischen Momente von Atomen zu messen und die Richtungsquantelung der Quanten­objekte nachzuweisen.

Fast jeder Physiker kennt das Stern-Gerlach-Experiment. Doch welche Beiträge hat Otto Stern darüber hinaus in der Physik geleistet? Und wer war der Mensch Otto Stern? Max Born berichtet in seinen Lebenserinnerungen: „Ich hatte das Glück, in Otto Stern einen Privatdozenten von höchster Qualität zu finden, einen gutmütigen, fröhlichen Mann, der bald ein guter Freund von uns wurde. Die Arbeit in meiner Abteilung wurde von einer Idee Sterns beherrscht. Er wollte die Eigenschaften von Atomen und Molekülen in Gasen mit Hilfe molekularer Strahlen […] nachweisen und messen. Sterns erstes Gerät sollte experimentell das Geschwindigkeitsverteilungsgesetz von Maxwell beweisen und die mittlere Geschwindigkeit messen. Ich war von dieser Idee so fasziniert, dass ich ihm alle Hilfsmittel meines Labors, meiner Werkstatt und die mechanischen Geräte zur Verfügung stellte.“ [1]

Otto Stern wurde am 17. Februar 1888 in Sohrau/Oberschlesien geboren. Nach dem Abitur studierte er zwölf Semester physikalische Chemie. Im April 1912 wurde er an der Universität Breslau zum Doktor promoviert. Anschließend wechselte er durch Vermittlung Fritz Habers zu Albert Einstein nach Prag, dem er Ende 1912 an die ETH in Zürich folgte. Als erster und damals einziger Mitarbeiter Einsteins entwickelte sich zwischen beiden eine lebenslange enge Freundschaft. Einsteins Art, Dinge zu hinterfragen, haben Stern entscheidend beeinflusst und ihn zu einem „Querdenker“ gemacht [2]. Als Einstein 1913 an das Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin ging, wechselte Stern als Privatdozent für theoretische Physik zu Max von Laue an die Universität Frankfurt. Nach dem Dienst als Kriegsfreiwilliger und einem kurzen Aufenthalt in Berlin kam er zurück nach Frankfurt, wo inzwischen Max Born Direktor des theoretischen Instituts geworden war. Obwohl er seiner Ausbildung nach ein theoretischer Chemiker war, wandte sich Stern nun mehr und mehr der Experimentalphysik zu (Abb. 1). ...

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„Mir war meist viel zu warm“Maike Pfalz2/2012Seite 22

„Mir war meist viel zu warm“

Interview mit Jens Dreyer, der 13 Monate lang in der Antarktis den Neutrinodetektor IceCube betreut hat.

Im antarktischen Eis befindet sich das weltgrößte Neutrino-Experiment. Über 5000 Detektoren wurden in bis zu 2450 m Tiefe versenkt, wo sie nach Spuren von Neutrinos suchen. Wenn hochenergetische Neutrinos auf einen Atomkern im Eis treffen, kann ein überlichtschnelles Myon entstehen, das Tscherenkow-Licht erzeugt. Dieses sollen die Detektoren von IceCube registrieren. Der Physiker Jens Dreyer (35) war von November 2010 bis November 2011 am Südpol, um als einer von zwei „Winterovers“ den Detektor zu betreuen.

Was hat Sie am Südpol gereizt?

Ich habe mich schon während der Diplom- und Doktorarbeit mit den IceCube-Daten beschäftigt und wollte wissen, wie der Detektor vor Ort arbeitet. Aber ohne besonderen Grund kommt man nicht an den Pol. Daher habe ich mich als Winterover beworben. Außerdem wollte ich wissen, wie es ist, den ganzen Tag isoliert und in Dunkelheit zu leben.

Wie wurden Sie auf die Arbeit als Winterover vorbereitet?

Dazu waren meine Kollegin und ich zwei Monate in den USA. Zunächst übten wir an einer Kopie des Datennahmesystems von IceCube, den Detektor zu bedienen. Anschließend haben wir uns mit IceTop vertraut gemacht – dem Teil des Detektors, der an der Oberfläche steht. Außerdem fand ein zweiwöchiges Training für Erste Hilfe und Brandbekämpfung statt. Am Ende fühlten wir uns gut darauf vorbereitet, den ­Detektor über den Winter zu zweit zu betreuen.

Was waren Ihre Auf­gaben am Pol?

Im Wesentlichen die Administra­tion der Datennahmesysteme. Dazu gehörte es, das System zu überwachen, neu zu kalibrieren oder Datenbänder und Netzteile auszutauschen. Im Prinzip waren wir dazu da, alles wieder ins Laufen zu bringen, wenn Probleme aufgetaucht sind.

Ist so etwas passiert?

Die neuen Server liefen sehr stabil. Im ganzen Winter haben wir drei, vier Festplatten getauscht und zwei, drei Netzteile. ...

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Wolfgang Sandner9/2011Seite 64

Expertise und Exzellenz verpflichten

Rede des DPG-Präsidenten anlässlich der 75. DPG-Tagung in Dresden

Photo
24.06.2011 • Rezension

Kurd Laßwitz

R. Schweikert: Kurd Laßwitz – Eine illustrierte Bibliografie seiner Werke, Dieter von Reeken, Lüneburg 2010, 279 S., geb., 35 Euro, ISBN 9783940679390
Kurd Laßwitz: Geschichte der Atomistik − Band 1 + 2, Dieter von Reeken, Lüneburg 2010, 518 u. 621 S., geb., 40 €; 42,50 Euro, ISBN 9783940679352, ISBN 9783940679369

Hans Joachim Meyer3/2011Seite 51

Ein Kuriosum als Gottesgeschenk

Aspekte des Vereinigungsprozesses in der Forschung

Horst R. Maurer; Uwe Krey; Uwe Brinkmann3/2011Seite 13

Aufwand oder Gewinn?

Zu: „Wissenschaft auf Deutsch – wie lange noch?“ von Dietrich ­Voslamber, Februar 2011, S. 3

Peter C. Hägele und Walter Dollhopf1/2011Seite 45

Zum Andenken an Wolfgang Pechhold

Karl Ulrich Mayer10/2010Seite 3

Gelungene Integration

Leibniz-Institute haben sich als Wachstumsmotoren für Forschung und Innovation in Ostdeutschland erwiesen.

Stefan Jorda5/2010Seite 6

LHC: Zeit der Ernte

Stefan Kinne10/2009Seite 56

Determination of Atmospheric Aerosol Properties Using Satellite Measurements

439. WE-Heraeus-Seminar

Thomas Frauenheim und Ulrich Kleinekathöfer10/2009Seite 56

Quantum and Classical Simulation of Biological Systems and their Interaction with Technical Materials

WE-Heraeus-Physikschule

10/2009Seite 57

Tagungskalender

Thomas Schroeder und Jürgen Schubert10/2009Seite 55

Nano-Scaled Oxides - Big Opportunities in Small Structures

WE-Heraeus-Physikschule

Mathias Winterhalter und Ingo Köper10/2009Seite 55

Biosensing with channels: faster, smaller, smarter

436. WE-Heraeus-Seminar

Hildegard Meyer-Ortmanns10/2009Seite 55

Steps in Evolution

Perspectives from Physics, Biochemistry and Cell Biology 150 Years after Darwin Internationale WE-Heraeus-Sommerschule

Wiebke Drenckhan7/2009Seite 29

Physik für Schaumschläger

Seit jeher verzaubern die filigranen Seifenblasen Menschen aller Altersstufen. Interferenzen des Lichts an ihren dünnen Filmen erzeugen die reinsten und intensivsten Farben, die wir aus der Natur kennen. Viele Blasen zusammengesetzt ergeben einen Schaum, ein komplexes Material, das einen wichtigen Platz in der Physik der weichen Materie einnimmt und eine große Bandbreite von Anwendungen abdeckt – vom Bierzapfen bis zur Schaummatratze.

Andreas Loos12/2008Seite 54

T. Arens et al.: Mathematik

Alexander Pawlak12/2008Seite 55

K. Laßwitz: Über Tropfen, Atomistik und Kritizismus

12/2008Seite 29

Praktikumsbörse 2009

12/2008Seite 38

Mitgliedschaft in der DPG

Katja Bammel11/2008Seite 46

Damit es richtig rund läuft

Wenn Autoreifen nicht ausgewuchtet werden, entstehen Fliehkräfte, die das Rad vibrieren lassen und zu Materialbeanspruchungen führen können.

Volker Bach6/2008Seite 3

Brückenschlag ohne Beweislücken

Ein Blick auf das Wechselspiel von Mathematik und Physik anlässlich des „Jahres der Mathematik“

Photo
27.05.2008 • NachrichtForschung

Carbonfasern erleben Boom

Eine «Revolution im Flugzeugbau» erkennt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einer Studie. Carbonfasern können Stahl und Aluminium auf immer mehr Gebieten ersetzen.

Volker Bromm4/2008Seite 29

Das Ende des dunklen Zeitalters

In jüngster Zeit ist es den Kosmologen gelungen, die grundlegenden Parameter unseres Weltmodells mit hoher Präzision festzulegen. Noch hat unser Weltbild aber eine entscheidende Lücke: Wann und wie haben sich die ersten Sterne und Galaxien gebildet? Deren Entstehung während der ersten Milliarde Jahre nach dem Urknall hatte dramatische Konsequenzen, führte sie doch zu einem kosmischen Phasenübergang von einem neutralen und kalten zu einem fast vollständig ionisierten und heißen Medium. Mit modernsten Beobachtungs­methoden und Computersimulationen sind wir dabei, die immer noch rätselhaften Vorgänge während dieser kosmischen ,,Epoche der Reionisa­tion” aufzuklären.

Ingo Müller3/2008Seite 39

Ein Leben für die Thermodynamik

Jede Fragestellung, mit der sich Max Planck im Laufe seiner langen, bemerkenswerten Karriere befasste, war auf die eine oder andere Weise durch die Thermodynamik motiviert sowie durch Überlegungen zur Entropie. Zwar gab es zu Anfang seiner Forscherlaufbahn, während er noch im Schatten von Rudolph Clausius und Ludwig Boltzmann stand, eine Reihe von Rückschlägen. Doch als er sich den Strahlungsprozessen zuwandte, begann Planck damit, die Thermodynamik zu gestalten und ihr seinen Stempel aufzudrücken. Ihm gelang es, die korrekte Formel für die Schwarzkörperstrahlung zu finden, durch deren Interpretation er zum Pionier der Quantenmechanik wurde.

Ständig unter StromStefan Jorda2/2008Seite 27

Ständig unter Strom

Photovoltaik, Energiehandel oder Engineering gehören zu den viel­fältigen Aufgaben, die die Energiebranche Physikern bietet.

Die Ankunft am Bahnhof Wolfen, eine halbe Stunde nördlich von Leipzig, ist ernüchternd: Bahnsteige und Unterführung sind zur Hälfte wegen Baufälligkeit gesperrt. Zu DDR-Zeiten hatte diese Region um Bitterfeld den zweifelhaften Ruf, die dreckigste Ecke Europas zu sein, in Wolfen erinnern daran die größtenteils leer stehenden Industriebauten des Filmkombinats Orwo und des Chemiekombinats.

Doch der erste Eindruck trügt: Nur wenige Taxi-Minuten vom Bahnhof entfernt hat im Ortsteil Thalheim die Zukunft begonnen. Dort produziert die Firma Q-Cells seit wenigen Jahren Solarzellen, und nach einem atemberaubenden Wachstum ist das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen bereits der zweitgrößte Hersteller von Solarzellen weltweit. Neben Q-Cells haben sich im mitteldeutschen Solar Valley rund um Bitterfeld-Wolfen mehrere kleinere Solarfirmen angesiedelt. Die insgesamt 2700 Mitarbeiter sind wenig verglichen mit den 50 000, die zu DDR-Zeiten in der Region beschäftigt waren, doch die Firmen wachsen rasant.

Q-Cells beschäftigt heute rund 1700 Mitarbeiter, darunter auch viele Physikerinnen und Physiker. Bei bis zu 100 Neueinstellungen jeden Monat ist diese Zahl allerdings bereits Makulatur, wenn sie gedruckt erscheint. Als der Physiker Jörg Müller 2004 zu Q-Cells ging, war er einer von nur sechs Technologen, heute beschäftigen sich rund 150 Mitarbeiter mit der Technologie. Kürzlich erst wurde die Telefonanlage umgestellt von dreistelligen Nebenstellen auf fünf Stellen, und Müller korrigiert seine Visitenkarte handschriftlich, die neuen kommen erst noch.

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Helmut Knözinger und Matthias Scheffler12/2007Seite 27

Expedition zwischen Physik und Chemie

Thomas Dittrich10/2007Seite 23

Physik in Kolumbien

Matthias Lich9/2006Seite 120

L. Mlodinow: Feynmans Regenbogen

Barbara Dix7/2006Seite 14

Grundwissen und Begeisterung vermitteln!

Zu: ''Thesen zum Lehramtsstudium Physik'' von S. Großmann und D. Röß, Oktober 2005, S. 49, und Leserbriefe dazu, Mai 2006, S. 26

Martin Hundhausen7/2006Seite 14

Plädoyer für die Kernkraft?

Zu: ''Fortschritte im Klimaschutz zu langsam, Dezember 2005, S. 6, und ''Jahrhundertproblem Klima'', April 2006mit Erwiderung von Gerhard Luther

Tiago Buckup7/2006Seite 14

Frühe Laborpraxis

Zu: ''Auf Feynmans Spuren'' von Klaus Capelle, Mai 2006, S. 22

Albrecht Koschorke5/2006Seite 3

Wissenschaftsbetrieb als Wissenschaftsvernichtung

Christine Väterlein4/2006Seite 23

Wasser, Luft und Elektrizität

''Boahh, das funktioniert ja wirklich!'' ''Hey, kuck mal, wie schön das aussieht!'' ''Irre, ich hätte nie geglaubt, dass das klappt!'' Nein, das hier sind nicht die Ausrufe von Kindern angesichts der neuesten Version einer Play-Station. Solche und ähnliche Sätze kann man in der Physik-AG der Grundschule in Ohmenhausen hören. Hier finden Grundschulkinder die Beschäftigung mit Physik weder mühsam noch langweilig, sondern spannend und lustig.

1/2006Seite 47

Otto-Hahn-Preis 2005

1/2006Seite 45

Physik-Preise 2006

1/2006Seite 60

Ausschreibung von Kandidatenvorschlägen für die Wahlen 2006 zum Vorstandsrat der DPG

Wolfgang P. Schleich und Herbert Walther12/2005Seite 21

Kohärenz und Präzision

Ernst Peter Fischer12/2005Seite 3

Unser Umgang mit Einstein

Ulrike Endesfelder und Elisabeth Krause12/2005Seite 27

Physik völlig losgelöst!

Axel Haase9/2005Seite 25

Trendwende(n) im Physikstudium?

Stefan Jorda9/2005Seite 8

Deutsche Weltraumforschung: ''Wir brauchen unser Saatgut auf''

Jürgen Schnakenberg; Stefan Hoch; Sonja Uphoff6/2005Seite 24

Schleichende Privatisierung

3 Leserbriefe zu: ''Studiengebühren als Chance'', April 2005, S. 51

Frank Rinn4/2005Seite 24

Chancen im Förderdschungel

Zu: ''Der eigene Boss sein'' von Michael Vogel, Dezember 2004, S. 25

Peter Härtwich4/2005Seite 24

Weitere Initiative

Zu: ''Wettbewerb um die besten Köpfe'' von Eicke Weber, Februar 2005, S. 3

Joseph Rotblat3/2005Seite 3

''Remember your humanity ...''

Michael Vogel12/2004Seite 25

Der eigene Boss sein

Gregor Hackenbroich7/2004Seite 25

Zufallslaser - strahlende Unordnung

Zufallslaser sind eine neue Klasse von Lasern, in denen Licht durch Vielfachstreuung in einem ungeordneten Medium rückgekoppelt wird. Zum theoretischen Verständnis dieser Laser müssen Methoden der Quantenoptik mit Konzepten des Wellenchaos kombiniert werden.

Hans Arwed Weidenmüller3/2004Seite 41

Chaos in Atomkernen

Lange bevor der Begriff Chaos Allgemeingut wurde, hat die Kernphysik Begriffe, Ideen und Methoden geprägt, die inzwischen auf andere Gebiete der Physik übertragen wurden und ­heute mit Chaos assoziiert werden. In der ­Theorie gehört dazu vor allem die Methode der Zufallsmatrizen.

Natalie Müller3/2004Seite 25

Drachen, Frisbees, Regentropfen

Wie aus Physik ein spannender und höchst anspruchsvoller Wettkampf werden kann, zeigt das International Young Physicists' Tournament (IYPT), das zuletzt im Juli 2003 im schwedischen Uppsala stattfand. Das deutsche Team gewann dort knapp vor Korea und Polen und erhält als Anerkennung bei der Physikertagung im März den Schüler-Preis der DPG. Über die Vorbereitungen im ''Trainingslager'' und den Verlauf des Turniers berichtet aus diesem Anlass Natalie Müller, die bereits zum zweiten Mal mit von der Partie war (Red.).

Stefan Jorda3/2003Seite 25

Physik mit Herz

Die Medizintechnik bietet Physikern vielfältige Aufgaben mit hohem Imagewert. Gefragt sind unter anderem Kenntnisse der Teilchenphysik und Bildverarbeitung.

Jürgen Ehlers und Engelbert Schücking11/2002Seite 71

''Aber Jordan war der Erste''

Rainer Scharf2/2002Seite 53

Bildungskatastrophe im naturwissenschaftlichen Unterricht?

"Die Bundesrepublik Deutschland ist auf junge Menschen angewiesen, die sich mit Begeisterung einem naturwissenschaftlich oder technischen Studium zuwenden... Deshalb braucht die Gesellschaft junge Physiklehrer, die es verstehen, die Jugend für die Physik zu begeistern." So heißt es in dem von der DPG herausgegebenen Buch "Physik ¿ Themen, Bedeutung und Perspektiven physikalischer Forschung". Die kürzlich von der OECD veröffentlichte PISA-Studie zeigt indes, dass Deutschlands Schüler im internationalen Vergleich enttäuschend abschneiden. Woran liegt das? Gibt es hierzulande eine Bildungskatastrophe im naturwissenschaftlichen Unterricht? Was muss und was kann getan werden, um die Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Physik zu begeistern? Eine Diskussionsveranstaltung, zu der die DPG im Rahmen des 22. Tages der DPG nach Bad Honnef geladen hatte, suchte nach Antworten.

Marie-Ann Maushart1/2002Seite 52

Die Lebensgeschichte der Physikerin Hertha Sponer (1895-1968)

Die DPG vergibt in diesem Jahr erstmals den Hertha-Sponer-Preis zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Der Preis soll vor allem junge Wissenschaftlerinnen zu einer wissenschaftlichen Laufbahn ermutigen. Wer aber war die Physikerin Hertha Sponer? Hertha Sponer gehörte zu den ersten Professorinnen an den Universitäten in Deutschland. Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere machte sie sich einen Namen als Expertin der Molekülspektroskopie. In der Physik war sie damals neben Lise Meitner, der Mitentdeckerin der Kernspaltung, und der etwas jüngeren Physik-Nobelpreisträgerin Maria Göppert-Mayer eine der wenigen Frauen. Hertha Sponer war die Kollegin von heute sehr bekannten Männern wie Albert Einstein, James Franck, Max Born, Otto Hahn, Fritz Haber oder Gustav Hertz.

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